„Angesichts hoher Inflationsraten und explodierender Energiepreise sind Forderungen nach entsprechenden Tariferhöhungen, um Reallohnverluste zu verhindern, mehr als verständlich“, betont Markus Jerger, Vorsitzender des BVMW.
„Doch die wirtschaftliche Situation ist eine andere, weder der Öffentliche Dienst noch die Privatwirtschaft sind unter den gegebenen Umständen zu einer expansiven Lohnpolitik in der Lage.“
In den Betrieben werde sich bei entsprechenden Zugeständnissen der Arbeitgeberseite die Tarifflucht beschleunigen und die Gebietskörperschaften würden zur Einhaltung der Schuldenbremse weiter Dienstleistungen einschränken oder massiv verteuern, so Jerger weiter. „Doch die kleinen und mittleren Unternehmen werden, wenn es ganz schlecht läuft, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Kommunen verlieren, weil sie bei den Gehältern nicht mitgehen können“, so der Verbandsvorsitzende. „Letztlich zahlen wir damit alle für tarifpolitische Unvernunft. Daher unser Appell an die Tarifparteien für einen Lohnabschluss mit Augenmaß.“
Der Mittelstandsverband fordert vielmehr den Staat auf, für niedrigere Steuern und Abgaben und damit für mehr Netto vom Brutto zu sorgen. Jerger: „Beschäftigte und Unternehmen brauchen kein Belastungsmoratorium, sondern vielmehr ein Entlastungspaket."