Die Einzelunternehmerin und Expertin für Klarheit & Mut im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.
Lite&Fog
Pioniere der Fogponics, die die Landwirtschaft in Katar revolutionieren.
Können Sie uns die Entstehungsgeschichte von Lite&Fog erzählen und wie Sie sich zu einem Spezialisten für Fogponics entwickelt haben?
Alles begann, als mein Sohn und Mitbegründer Martin einen Artikel eines japanischen Wissenschaftlers über Fogponics las. Dies brachte uns auf die Idee, dieses System und seine Vorteile auf industrieller Ebene zu implementieren. Unsere Reise setzte sich mit intensiver Forschung zu innovativen Anbaumethoden fort, was uns dazu führte, Fogponics als eine tragfähige Lösung zu erforschen. Durch jahrelange Experimente und Verfeinerungen entwickelten wir unsere Expertise in Fogponics weiter und nutzten die Kraft des Nebels, um Pflanzen effizient und nachhaltig anzubauen. Unser Engagement für Innovation und Umweltbewusstsein hat uns dazu gebracht, Pioniere auf diesem Gebiet zu werden.
Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die vertikale Landwirtschaft in der Zukunft der globalen Lebensmittelproduktion, insbesondere in der GCC Region?
Die vertikale Landwirtschaft hat ein enormes Potenzial für die Zukunft der globalen Lebensmittelproduktion, insbesondere in Regionen mit Umweltbeschränkungen wie in der GCC Region. Vertikale Landwirtschaft kann die Ernteerträge erheblich steigern, während sie Wasser und Land durch die Maximierung des vertikalen Raums und den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Fogponics sparen. In Regionen wie dem Golf liegt der Schwerpunkt eher auf der Verfügbarkeit als nur darauf, wie etwas angebaut wird. Dieser nachhaltige Ansatz für die Landwirtschaft bietet eine Lösung für die wachsende Nachfrage nach Lebensmitteln in urbanen Gebieten und wasserarmen Regionen und trägt zur Ernährungssicherheit und Widerstandsfähigkeit angesichts des Klimawandels oder unterbrochener Lieferketten bei.
Was waren die Hauptfaktoren für den Erfolg Ihres jüngsten Projekts in Katar mit QRDI und Hassad Food?
Zunächst waren wir sehr erfreut, den internationalen Wettbewerb für das QRDI-Projekt gewonnen zu haben. Der Erfolg unserer Bewerbung liegt zweifellos in unserem deutlich anderen Ansatz, der zu erheblichen Kosteneinsparungen im Vergleich zu bekannten Lösungen für vertikale Landwirtschaft führt. Hohe Kosten sind die Achillesferse der vertikalen Landwirtschaft, und unser Fogponics-System löst dieses Problem effektiv.
Wie war Ihre Erfahrung bei der Zusammenarbeit während der Delegationsreise nach Katar mit dem BVMW GCC Office und gibt es besondere Herausforderungen oder Highlights, die Sie teilen möchten?
Unsere Erfahrung während der Delegationsreise nach Katar war unglaublich lohnend und aufschlussreich. Die Zeit war intensiv und gut geplant, und wir hatten viele wertvolle Kontakte.
Wir hatten bereits den Eindruck, dass die Kataris sehr fokussiert waren, weshalb wir auch ein Folgetreffen in Berlin mit potenziellen Partnern hatten. Es war eine rundum sehr erfolgreiche Reise. Eine Sache, die ich hervorheben möchte, ist, dass QRDI ein Portal anbietet, das einen Überblick über alle laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte gibt. Über dieses Portal konnten wir im Voraus mit zwei Universitäten in Kontakt treten. Während unserer Reise, die vom BVMW organisiert wurde, stellten wir unseren ersten persönlichen Kontakt her. Derzeit arbeiten wir daran, diese Verbindungen in weitere Kooperationsprojekte umzuwandeln. In diesem Zusammenhang freue ich mich, dass QRDI und der BVMW während des Qatar Economic Forums eine offizielle Kooperationsvereinbarung (MOU) unterzeichnet haben, die noch mehr Zusammenarbeit ermöglicht.
Wir möchten auch diese Gelegenheit nutzen, um dem GCC-Büro des BVMW, Geschäftsführer Christian Schwippert, seinem Team in Doha und Berlin für die Organisation und Ermöglichung ausgezeichneter hochrangiger Treffen in Doha, sowohl mit Regierungs- als auch Nichtregierungssektoren, insbesondere mit QRDI, der Qatar Free Zone und der Qatar Investment Authority, während unserer Delegationsreise nach Katar, herzlich zu danken. Ihr Engagement und ihre harte Arbeit haben diese Reise möglich gemacht, und wir sind ihnen zutiefst dankbar für ihre Unterstützung und Bemühungen, so wertvolle Verbindungen und Erfahrungen zu ermöglichen.
Was sind Ihre Hoffnungen für die Weiterentwicklung Ihres Projekts in Katar?
Wir sind optimistisch hinsichtlich der Weiterentwicklung unseres Projekts in Katar und seines Potenzials, den Agrarsektor des Landes zu transformieren. Unser Ziel ist es, die Implementierung auszuweiten und die Reichweite der Fogponics-Technologie zu vergrößern, um die Lebensmittelproduktion und Widerstandsfähigkeit in ganz Katar zu verbessern. Zusätzlich planen wir, unser Hub in Doha zu etablieren, um die Golfregion zu bedienen. Die Niederlassung in Doha wird zunächst als Forschungs- und Entwicklungszentrum starten und später auf Verkaufs- und Servicefunktionen ausgeweitet. Wir hoffen auch auf Unterstützung von QRDI und dem BVMW bei diesem Vorhaben, im Einklang mit der neu unterzeichneten Kooperationsvereinbarung, um unseren Weg zu einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion zu beschleunigen. Wie jeder weiß, haben wir keine Zeit zu verlieren.