Sitzung der BVMW-Kommission Außenwirtschaft

BVMW e.V.

Themen

Außenwirtschaft
10.07.2024

Sitzung der Kommission Außenwirtschaft am 04. Juli 2024

Eine anregende Diskussion zum Thema Fachkräfteeinwanderung mit den Gästen Carl-Julius Cronenberg, Dr. Ulrike Hornung und Dr. Clemens Kohnen.

Am 4. Juli 2024 fand eine spannende und anregende Diskussion zum Thema Fachkräfteeinwanderung in der BVMW-Bundeszentrale statt. Die Sitzung brachte die Kommission Außenwirtschaft mit zahlreichen Expertinnen und Experten und Interessierten zusammen, um über die aktuellen Herausforderungen und Fortschritte im Bereich der Fachkräfteeinwanderung zu sprechen.

Die Veranstaltung verdeutlichte, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) trotz positiver Entwicklungen durch die Blue Card, die unbefristete Regelung der Balkanländer und die Chancenkarte weiterhin Verbesserungspotenzial besitzt. Es wurde klar, dass der Schwerpunkt auf einer schnellen und effizienten Digitalisierung liegt, diese jedoch Zeit benötigt, um vollständig umgesetzt werden zu können. Der Personalmangel in verschiedenen Behörden, wie den Ausländerbehörden, der Kommunalverwaltung, den Konsulaten und im Auswärtigen Amt erschwert die Umsetzung zusätzlich. Es wird daran gearbeitet, Prozesse zu vereinfachen und zu digitalisieren. Klaus Grimm (Geschäftsführer der MeFage-UOK) vermittelt thailändische Pflegekräfte nach Deutschland und kritisiert unter anderem die langen Wartezeiten von Visaanträgen in den Konsulaten. Auch Carl-Julius Cronenberg, Mitglied des Bundestages (FDP), beanstandet, dass das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in seiner aktuellen Form noch nicht ausreichend sei und betonte, dass eine höhere Akzeptanz der Zuwanderung in der Gesellschaft notwendig sei, um dies erfolgreich umzusetzen. Deutschland braucht eine Willkommenskultur. Er schlug vor, das Matching zwischen Unternehmen und Fachkräften durch Zeitarbeitsfirmen zu verbessern und hob hervor, dass Zeitarbeitsfirmen ein entscheidender Game Changer sein könnten. Weitere Maßnahmen sollten die Förderung inländischer Arbeitskräfte, die Rückkehr von Arbeitnehmern von Teilzeit auf Vollzeit sowie die Erhöhung der Arbeitsattraktivität für Rentner durch die Abschaffung von Sozialabgaben umfassen. Dr. Ulrike Hornung, Referatsleiterin im Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), lobte den Austausch mit dem BVMW und betonte, dass die Verwaltungstransformation Deutschlands größte Herausforderung sei. Auch sie hob den Personalmangel in deutschen Behörden hervor. Ihr Amtskollege Dr. Clemens Kohnen, Sonderbeauftragter für Visadigitalisierung und Fachkräfteeinwanderung im Auswärtigen Amt, verdeutlichte nochmals, dass der Fokus auf der Verbesserung der Praxisumsetzung des Visumverfahrens, der Vereinfachung und Effizienzsteigerung sowie der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter und der Zusammenarbeit mit Drittanbietern liegt.

Die Diskussion bot wertvolle Einblicke und zeigte sowohl Verbesserungspotenziale des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes als auch die aktuellen Bemühungen, insbesondere im Bereich der Digitalisierung, zur Effizienzsteigerung und Verwaltungstransformation. Gleichzeitig muss Deutschland parallel an einer stärkeren Willkommenskultur arbeiten. Die Sitzung verdeutlichte, dass der Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und dem Mittelstand unerlässlich ist, um die Fachkräfteeinwanderung erfolgreich und effektiv zu gestalten.

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