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Lena Pahlenberg | BVMW e. V.
In der ersten Unternehmerreise nach Ruanda brachte der BVMW seinen Mitgliedern die Potenziale des aufstrebenden Landes näher und vernetzte sie mit ruandischen Geschäftspartnern
Ruanda hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Erfolgsmodell in Afrika entwickelt. Innerhalb Ostafrikas zählt das Land mit 11 Millionen Einwohnern zu den kleinen, aber schnell wachsenden Märkten. Dank einer investorenfreundlichen Regierung und funktionierenden Institutionen ragt Ruanda in der Region heraus: Politische Stabilität, hohe Geldzuflüsse seitens der internationalen Gebergemeinschaft und eine kaum vorhandene Korruption zeichnen den Standort aus. Der Botschafter von Ruanda in Deutschland und Vorstandsmitglied der Mittelstandsallianz Afrika des BVMW, S.E. Igor Cesar sieht Ruanda mit seinen günstigen Rahmenbedingungen als einen idealen Einstiegsmarkt in die ostafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (EAC) mit einem Marktpotenzial von über 200 Millionen Menschen.
Der BVMW hat dieses Potenzial erkannt und mit aktiver Unterstützung des ruandischen Botschafters Anfang 2023 die neue „Task Force Ruanda“ ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen dem BVMW und der Sonderinitiative „Gute Beschäftigung für sozial gerechten Wandel“, auch bekannt unter dem Namen "invest for jobs". Die Initiative wird vom Programm Business Scouts for Development flankiert, das genauso wie "invest for jobs" im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung umgesetzt wird. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt ermöglicht durch Unternehmerreisen, Matchmaking-Veranstaltungen und Marktstudien den Aufbau von Geschäftsbeziehungen, sowie eine verstärkte Zusammenarbeit von ruandischen und deutschen mittelständischen Unternehmen. Dadurch sollen Investitionen in den ruandischen Markt gefördert und gute Arbeits- und Ausbildungsplätze in Ruanda geschaffen werden.
In diesem Rahmen führte der BVWM im Mai 2023 eine erste Unternehmerreise nach Kigali durch. Die BVMW Delegation setzte sich aus sieben Unternehmen aus den Sektoren Logistik, Landwirtschaft, Kältetechnik, IT und Umwelttechnik zusammen. Die heterogene Gruppe konnte sich in den fünf Tagen vor Ort einen umfassenden Einblick in die Potenziale des Marktes verschaffen. Wichtige ruandische Akteure, wie das Rwanda Development Board (RDB) und die ruandische Private Sector Federation wurden besucht. Das RDB gilt als Sprungbrett für die Erschließung des Marktes für ausländische Investoren. Diese können in fast allen Wirtschaftssektoren Ruandas ohne lokale Beteiligung über eine Firmengründung geschäftlich tätig werden. Philipp Lucky, Leiter der Investment Promotion Abteilung des RDB, stellte den deutschen Unternehmen das One-Stop Centre seiner Behörde vor, das eine Unternehmensgründung innerhalb weniger Stunden ermöglicht und bei dem von der Unternehmensgründung bis zur Arbeitserlaubnis nur wenige Tage vergehen.
Die Delegation kam auch mit wichtigen deutschen Ansprechpartnern in Kigali ins Gespräch. So wurden konkrete Kooperationsmöglichkeiten mit den verschiedenen Vorhaben der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ausgelotet und die vielfältigen Beratungsangebote und Dienstleistungen der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Ostafrika vorgestellt. Mit dem European Business Chamber of Rwanda wurden die Rahmenbedingungen für Geschäftsmöglichkeiten und Handelsverträge diskutiert.
Das Herzstück der Reise bildeten die maßgeschneiderten individuellen Termine für die mitreisenden Unternehmen mit ruandischen Kooperations- und Geschäftspartnern. Die Delegation zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft und dem Unternehmergeist, der sich in den Gesprächen zeigte. Es wurden Partnerschaften und Kooperationen diskutiert, um den Wissensaustausch und den Technologietransfer zwischen Deutschland und Ruanda zu fördern. So konnten in den Tagen vor Ort konkrete Ergebnisse erzielt und Kooperationsprojekte angestoßen werden. Das Logistikunternehmen DB Schenker zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen der Reise und ist zuversichtlich, eine eigene Niederlassung in Ruanda aufzubauen, die die jahrzehntelange Präsenz des international tätigen Logistikdienstleisters in Ostafrika komplettieren würde.
Die Unternehmerreise nach Ruanda war für DB Schenker von großem Nutzen, und wir ziehen ernsthaft in Erwägung, uns dort niederzulassen, da sich in dem Markt enorme Möglichkeiten bieten.
Samuel Momanyi | DB Schenker East Africa
Die auf Sicherheitslösungen im Bereich Cyber Security spezialisierteCyCo Cyber Competence Center GmbH ging sogar noch einen Schritt weiter und hat ihr Unternehmen bereits in Ruanda registriert. Torsten Töllner, Geschäftsführer von CyCo Cyber und Repräsentant des BVMW in Ostafrika zeigt sich zuversichtlich, dass sich sein Unternehmen in den nächsten Jahren erfolgreich in Ruanda etablieren wird und zeitnah Arbeitsplätze geschaffen werden. Die erste BVMW Unternehmerreise wertet er als Beginn einer vielversprechenden Zusammenarbeit zwischen dem BVMW und Ruanda, die sowohl wirtschaftlichen als auch sozialen Nutzen bringt: „Die Begegnungen mit den ruandischen Unternehmern und Innovatoren haben gezeigt, dass Ruanda ein Land ist, das bereit ist, seine Zukunft mit Mut und Unternehmergeist zu gestalten. Die deutschen Unternehmen erkennen das Potenzial und die Chancen und sind entschlossen, dazu beizutragen, Ruanda auf seinem Weg zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung zu begleiten“.
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