Wachstum, Wohlstand und sozialer Frieden nur mit florierender Wirtschaft - Mittelstand fühlt sich von der Politik benachteiligt - Gute Resonanz beim BVMW-Herbstfest in Ruhpolding
Kirchermeier
Informations- und Diskussionsabend zeigte Handlungsbedarf für Handwerks- und KMU-Betriebe auf.
Hackerangriffe werden zunehmend zur Existenzgefährdung für Unternehmen in Deutschland und darüber hinaus, machen aber auch vor Verwaltungen und staatlichen Einrichtungen nicht halt. Zuletzt „besorgten“ sich Hacker sensible Daten von rund 65.000 Polizisten in den Niederlanden. Vor zehn Jahren war der Deutsche Bundestag Ziel eines groß angelegten Hackerangriffs. Beide Male führte die Spur nach Russland.
Nahezu täglich müssen sich Firmen seit Jahren in Deutschland Hackerangriffen erwehren, Tendenz steigend. Aber während die großen Dax-Unternehmen und vergleichbare große Firmen ihre IT-Systeme mit dem Einsatz von modernster Technik und entsprechender Manpower schützen, zeigen sich gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) und dem Handwerk, dass man in seinen nicht selten zu wenig geschützten Datensystemen Einfallstore für Hacker bietet.
Im Bildungszentrum der Handwerkskammer konnten sich Unternehmer nun am Donnerstag, 10. Oktober 2024 darüber informieren, wie Hacker vorgehen und wie man sich dagegen wehren kann.
Kornelia Kirchermeier, Kreisleitung des BVMW Chiemgau/Traunstein (Bundesverband Der Mittelstand.BVMW e.V.), betonte zu Veranstaltungsbeginn, dass das Eindringen in die IT oft großen Schaden verursache, was gerade auch für kleinere Firmen und Handwerksbetriebe gelte. Diese seien im Nachgang oft das Einfallstor in die Netzwerke großer Firmen.
Hausherr Franz Ertl, Leiter des Bildungszentrums der Handwerkskammer machte deutlich, dass die Thematik gerade auch für Handwerksbetriebe an Bedeutung gewinne. Die Veranstaltung sei wichtig, um Betriebsinhaber und Verantwortliche zu sensibilisieren.
Dominik Hofmann von der Deutschen Telekom betonte: „Es kann Jeden jederzeit treffen!“. Er warnte davor, dass Viren oft nur schwer identifizierbar sein und sich oft in falschen Rechnungen verstecken würden.
Fachreferent Manuel Kathofer von der Ascendo Professionals Consulting
aus dem österreichischen Jenbach sensibilisierte die Anwesenden zum
Thema: „Die Folgen eines Hackerangriffs sind oft noch schlimmer als der
eigene Stillstand!“. Er betonte, dass China der Standort Nummer Eins für
Angreifer sei. Gemäß der Bitkom-Studie „Wirtschaftsschutz 2024“ seien
in Deutschland acht von zehn Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage
oder Sabotage betroffen. Dabei sei ein Rekordschaden von rund 267
Milliarden Euro entstanden. Cyber-Kriminalität wachse mit einer Rate von
25 Prozent., die Künstliche Intelligenz (KI) würde weitere Tore
öffnen.
Er machte deutlich, dass man es hier nicht mehr mit dem kleinen Programmierer um die Ecke zu tun habe, sondern mit hochprofessionell organisierter Kriminalität. Man habe es mit Terroristen zu tun. Sein Fazit: „Wir müssen ein gemeinsames Bewusstsein finden!“. Technik alleine reiche nicht, man müsse zunehmend Verhaltensregeln ändern, was für große Dax-Konzerne genauso wie für mittlere und kleine Betriebe gelte aber auch ergänzend für Privatpersonen.
Er sprach von 12 gängigen Einfallstoren, in denen Hacker ihre schadhafte Software platzieren würden. Dabei betonte er, dass IT-Systeme im Auslieferungszustand grundsätzlich offen konfiguriert seien. Ein typisches Einfallstor seien gefälschte Emails und Webseiten, aber auch unsichere beziehungsweise ge-leakte (durchgesickerte) Passwörter. Das Einfallstor WLAN-Router sei – bei nicht entsprechender neuer Konfigurierung - dabei auch für den privaten Nutzer gefährlich, was auch für das Benutzen und surfen öffentlicher Netzwerke gelte. „Niemand wird vor Hackerangriffen geschont“ machte er deutlich, dass die Thematik für Betriebe jeder Größe aber auch für Privatpersonen gelte. Es gelte, sich jetzt der Bedrohungslage anzupassen und Lücken zu schließen um sich für die digitalen Selbstverteidigung fit zu machen.
Dass die Referenten in ihrer Bewusstseinsschärfung durchaus Erfolg hatten, zeigte sich einerseits in einer längeren Diskussion, aber auch in der anschließenden „Netzwerkzeit“, in der sich die Anwesenden mit den Referenten aber auch untereinander über ihre leidigen Hackererfahrungen austauschten oder im Dialog mit anderen Firmenvertretern über ihre Erfahrungen sprachen, wie man sich dort gegen die ungebetenen Gäste auf den Privat- und Firmenrechnern schützt.
Für weitere Informationen zum BVMW in der Region - Kontakt aufnehmen:
Kornelia Kirchermeier
Leiterin des Kreisverbandes – Landkreis Traunstein & Chiemgau/Berchtesgadener Land