Am 12.07.2024 lud Stefan Daxenberger 22 Unternehmerinnen und Unternehmer zum Frühstücken ins 2024 eröffnete Patch.Work – Co Working Space in Seeon/Seebruck ein
Markus Aichhorn KUSE Werbeagentur
Wachstum, Wohlstand und sozialer Frieden nur mit florierender Wirtschaft - Mittelstand fühlt sich von der Politik benachteiligt - Gute Resonanz beim BVMW-Herbstfest in Ruhpolding
Der Mittelstand rückt näher zusammen: „Connecten“ ist das Gebot der Stunde, sich zu verbinden und Netzwerke zu knüpfen ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für viele entscheidend für das eigene erfolgreiche Wirtschaften.
Eine hervorragende Plattform dazu war das Der Mittelstand.BVMW-Herbstfest im Unternberg Hof in Ruhpolding am Mittwochabend bei gutem Wetter und guter Stimmung.
Dass es trotz der Sorgen um eine schwächelnde Wirtschaft etwas zu feiern gibt, zeigte das ansprechende Festprogramm für das die regionale Kreisleitung Frau Kornelia Kirchermeier hauptverantwortlich zeichnete.
Sie freute sich über die Anwesenheit von rund 80 geladenen Gästen – Firmenvertreter von mittelständischen Unternehmen , der Kommunal- und Landespolitik, Behörden und Verbänden– darunter auch Handwerksmeister und Innungsvertreter.
Besonderer Ehrengast des Abends war Herr Johann Färber. Er gewann 1972 olympisches Gold im 4er Rudern und ist der Großvater von Oli Zeidler der 2024 sensationell Olympisches Gold im 1er Rudern gewann.
Die Gäste kamen nicht nur aus den Landkreisen Traunstein, Berchtesgadener Land und Rosenheim sondern hatten zum Teil lange Anfahrtswege von Frankreich über Österreich bis nach Malta.
„Der Mittelstand braucht Hilfe!“ rief Frau Kirchermeier in die Runde um gleichzeitig hinzuzufügen, dass die Anwesenden nicht erst davon überzeugt werden müssten. Seien die vergangenen Jahre für den Mittelstand und das Handwerk eine große Herausforderung gewesen. Und Besserung ist nicht in Sicht: „Die Zukunft ist auch nicht rosig!“.
Mitgastgeber Herr Andreas Walker Chef vom Unternberg machte deutlich, dass sich umfassende Investitionen und Erweiterungen in den Corona-Jahren – unter anderem eine Panorama-Terrasse - nun bezahlt machen würden.
Traunsteins stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber lobte den Herbstfest-Ausrichter Der Mittelstand.BVMW e.V. als „Motor für Innovation und Fortschritt“, den man als verlässlichen Partner für Wachstum, Beschäftigung und gesellschaftlichen Zusammenhalt schätze. Gerade in Zeiten, die von wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen geprägt sind, zeige sich, wie wichtig ein starkes Netzwerk und gegenseitige Unterstützung seien. Sie warb dafür, „Verirrungen der letzten Jahre zu korrigieren“ und nannte exemplarisch das Verbrennerverbot mit seinem planwirtschaftlichen Ansatz.
Energiesicherheit sei ein entscheidender Standortfaktor für die Region betonte sie mit Blick auf den hohen Energiebedarf des Chemiedreiecks in Burghausen, das alleine ein Prozent des bundesweiten Stroms verbrauche. Es benötige für die Region einen Energiemix, zu der auch die Nutzung der Wasserkraft an der Salzach gehöre. Bildung sei ein Schlüsselthema für den Landkreis, unter anderem wolle man mit dem Neubau der Berufsschule III in Traunstein ein „Grünes Zentrum“ für die heimische Landwirtschaft errichten.
Dr Hans-Jürgen Völz, Bundesgeschäftsleiter Volkswirtschaft des Verbandes „Der Mittelstand BVWM e.V. “ malte ein düsteres Bild für die Situation der Wirtschaft: „Sie ist bedrohlich für Wachstum, Wohlstand und den sozialen Frieden“ und attestierte Bundeskanzler Olaf Scholz eine „vollkommene Verkennung ökonomischer Realitäten.“ Es fehle auf Bundesebene die Erkenntnis, dass der Mittelstand und große Konzerne nicht identisch seien – seien erstere doch meist familiengeführt und entgegen dem Ansatz großer Konzerne auch an den heimischen Standort gebunden und in der Region viel mehr verwurzelt.
Der Unterstützung des Mittelstandes müsse deshalb Priorität vor milliardenschweren Subventionen für die Industrie eingeräumt werden. Eine stetig wachsende Bürokratie (2023 belaufe sich diese auf rund 67 Milliarden Euro) sorge für einen hohen administrativen Aufwand, worunter auch das Handwerk leide. Der Arbeits- und Fachkräftemangel bedrohe das langfristige Wirtschaftswachstum. Der Erwerbstätigkeit von Frauen räumte er hohe Priorität ein. Eine gesteuerte Zuwanderungspolitik könne den Fachkräftemangel reduzieren. Investitionen in Breitbandnetze und bezahlbare Energiepreise seien prioritär, „bürokratische Hürden müssen fallen“ war die Forderung des Volkswirtschaftlers.
Überraschungsgast und Zauberkünstler Florian Otto sorgte dann mit seinem ausgefeilten Programm für Aufmerksamkeit und die eine oder andere Lachsalve – so gekonnt war seine gezeigte Zauberkunst, bei der er die Anwesenden geschickt in das Programm einband und ihnen den Eindruck gab, der „Florian Silbereisen der Zauberkunst“ (eigene Bezeichnung) hätte ihnen jetzt seine Zaubertricks verraten, nur um ihnen im nächsten Moment zu zeigen, dass sie einer optischen, akustischen oder haptischen Illusion aufgesessen sind. Lang anhaltender Applaus der Anwesenden machte eindrucksvoll deutlich, dass man auch zu später Stunde die Show des Zauberkünstlers schätzte.
Damit aber nicht genug: Das Programm umfasste musikalische und Goaßl-Schnalzer Einlagen vom Gebirgstrachten Erhaltungsverein D’Rauschberger-Zell, die ihre Freude an Tracht und traditionell-bayerischem Tanz Ausdruck verliehen.
Konzertpianist Robert Rias lieferte den perfekten musikalischen Hintergrund für Gespräche unter den Herbstfest-Teilnehmern, die noch bis nach Mitternacht anhielten.
Ging es neben dem festlichen Feiern und den kulinarischen Genüssen beim Herbstfest des Der Mittelstand.BVWM e:V. doch auch darum, die Bande unter den Teilnehmern enger zu knüpfen und sich gegenseitig zu vernetzen.
Weitere Impressionen vom Herbstfest des BVMW e.V. in Ruhpolding finden Sie hier. (Picdrop.com)