Schon seit über 30 Jahren ist ökologisches, nachhaltiges Bauen der Fokus unseres Neu-Mitglieds Kollmeier HolzBau und Zimmerei in Traunreut.
J. Geigenberger
Mittelstandsverband BVMW besucht Traunsteiner Neu-MdL Konrad Baur im Landtag
Gerade mal seit einem knappen Jahr ist Konrad Baur (CSU) für den Stimmkreis Traunstein Mitglied im bayerischen Landtag – und trotzdem ist er bereits wichtiger Ansprechpartner für die heimische Wirtschaft. Denn durch die Mitgliedschaft im Bau- und im Bildungsausschuss deckt er zwei Themenbereiche ab, die für Unternehmer aus der Region wichtig sind: Einerseits haben sie Interesse daran, dass die Bauwirtschaft wieder anspringt, andererseits benötigen sie händeringend Azubis mit guter Schulbildung.
Entsprechend viele Fragen hatten die Mitglieder des Mittelstandsverbands BVMW, als sie vergangene Woche Baur an seinem Arbeitsplatz besuchten – dem bayerischen Landtag. Nach einer Führung durch das Maximilianeum nahmen die Mitglieder des Verbands im Plenum Platz – und nutzten die Gelegenheit, dort genau das zu machen, wofür ein Parlament da ist – ausgiebig zu diskutieren.
„Hat es mit Blick auf die Arbeitswelt Sinn, dass bayerische Grundschüler kaum Englisch lernen, aber drei Stunden Religion pro Woche haben?“, so eine Frage, die Baur mit Blick auf die Moral- und Herzensbildung der Schüler aber bejahte: Zumal im Einzelfall eh der Grundschullehrer die Freiheiten habe, den Unterricht flexibel zu gestalten. Eine andere Frage: „Was kann die Politik tun, dass Bauen wieder billiger wird?“ Wie die Unternehmer schilderten, sei es insbesondere überbordende Bürokratie, die Zeit und damit auch Geld koste.
Hier waren sich Besucher und Baur einig: „Ich bemerke bei meinen Gesprächen immer wieder, dass Unternehmer von der Politik einen groben Rahmen wollen, aber wie sie diesen ausgestalten, wollen sie selbst entscheiden.“ Martin Kollmeier von der gleichnamigen Matzinger Zimmerei bestätigte ihm das: „Wir brauchen keine Förderung oder sonst was. Wir Unternehmer wollen einfach machen.“
Im Gegenteil: Förderprogramme führen mitunter eher zu Frust, wie Stefan Daxenberger jun. berichtete. „Ich habe mich um den Digitalbonus beworben. Es hat über ein halbes Jahr gedauert, bis ich überhaupt eine Rückmeldung bekommen habe, dass der Antrag eingegangen ist“, so der „Patch.Work“-Initiator. Er wunderte sich außerdem darüber, dass solche Förderanträge weiterhin weitgehend schriftlich erfolgen müssen. „Tatsächlich haben wir in punkto Digitalisierung viel Nachholbedarf“, gab auch Baur zu. Aus seiner Erfahrung als Software-Entwickler berichtete er: „Oft läuft es in den Behörden so, dass bei Personalmangel zuerst Stellen eingespart werden, die für Digitales zuständig sind. Dabei ist das grundverkehrt – denn wenn man hier spart, verliert man an Effizienz, anstatt welche zu gewinnen.“