Energie-Effizienz

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07.04.2022

Energie-Effizienz als Wettbewerbsvorteil - Eine umfassende Strategie

Barbara Herbst
Ein brandheisser Vortrag vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise, zukünftiger Umweltgesetzgebung und damit verbundenen Energiekostensteigerungen bei der Fa. STEINCO in Wermelskirchen, der auf starke Resonanz bei den zahlreichen Teilnehmern stieß.

In der Vorstellung des Gastgebers der Veranstaltung zeigten die beiden Geschäftsführer Ralf Goos und Michael Pesch auch die aktuellen und künftigen Spannungsfelder eines mittelständigen Unternehmens in Hinsicht auf Nachhaltigkeit auf.

Im anschließenden Vortrag von Timo Schönenberg, Geschäftsführer der wenatec GmbH griff er diese Vorgaben auf.

Was bedeutet nachhaltige Produktion und warum ist das ein Wettbewerbsvorteil?

Konsistenz, Effizienz und Suffizienz sind die Zutaten für eine nachhaltige Entwicklung der Unternehmen. Damit können Kosten eingespart, gesetzliche Vorgaben eingehalten und positive Reputation erworben werden.

Konsistenz bedeutet z.B. die Auswahl der Rohstoffe für die Produktion nicht nur nach dem Preis, sondern auch auf Energieverbrauch und Recycle Fähigkeit zu treffen.

Suffizienz beinhaltet eine Verhaltensänderung der Akteure wie z.B. Elektrofahrräder für Mitarbeiter oder Änderungen bei den Produktionsabläufen.

Effizienz ist die Verbesserung des Input-Output-Verhältnisses z.B. durch Optimierung des Energieverbrauchs im Unternehmen.

Nachhaltigkeit

Welche Dinge muss ein Unternehmen beachten, wenn es Energie effizienter werden will?

  1. Klare Ziele definieren (Was will ich erreichen?)
  2. Zuverlässige Bezugs- und Verbrauchsdaten für Energie erheben (Was bekomme ich von wem und wo in meinem Unternehmen wird es verbraucht?)
  3. Mit offenen Augen durch den Betrieb gehen und Schwachstellen suchen (Besteht irgendwo ein Leck oder ist eine Maschine nicht gewartet?)
  4. Bei Investitionen die Beschaffungs- und Folgekosten kalkulieren (Ist die preiswertere Anlage langfristig wirklich günstiger?)
  5. Ziele und Maßnahmen im Unternehmen kommunizieren (Wie nehme ich die Mitarbeiter mit?)
  6. Qualifizierte Partner für die Ausführung suchen (Hat der Fachbetrieb ein geeignetes Konzept und ist fachlich in der Lage dies auch auszuführen?)

Welche Einsparmöglichkeiten bestehen in der Praxis? Beispiele:

Antriebssysteme: Überdimensionierung vermeiden, effiziente Getriebe einsetzen, Frequenzumrichter und Drehzahlregelung prüfen

Ventilatoren: Richtige Steuerung und Regelung, möglichst hohe Drehzahl, regelmäßige Wartung

Druckluftsysteme: hohe Kosten bei Leckage

Beleuchtung: Präsenz- und tageslichtabhängige Steuerung, Austausch mit LED-Lampen, optimale Platzierung und Befestigungshöhe, elektronische Vorschaltgeräte

Im Abschluss wies Timo Schönenberg darauf hin, dass es diverse Förderprogramme des Bundes und der Länder für solche Projekte gibt, die man vorher prüfen sollte.

Nach einer Diskussion und praktischen Erfahrungsberichten der Teilnehmer endete dieser Vortragsabend bei einem wunderbaren Imbiss, für das die Firma STEINCO gesorgt hatte, sowie anregenden Netzwerkgesprächen.

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