Expertenteam Personalpartnerschaft Header

Themen

Berlin, 15.04.2025 Lesezeit: 3 Minuten

Soziale Nachhaltigkeit im Fokus

Wie HR zur Umsetzung der CSRD beiträgt

Autorin: Marieke Zerna - Studio oe GmbH

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erweitert die Anforderungen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung erheblich. Seit 2025 sind die meisten Unternehmen berichtspflichtig, wobei neben ökologischen und Governance-Themen auch soziale Nachhaltigkeit stärker in den Fokus rückt. Die Herausforderung liegt dabei nicht nur im Reporting, sondern auch in der strategischen Verbesserung der Kennzahlen – eine Schlüsselaufgabe für HR.

Was bedeutet soziale Nachhaltigkeit?

Soziale Nachhaltigkeit, als eine der drei Säulen der Nachhaltigkeit, bildet die Grundlage für ein widerstandsfähiges und langfristig stabiles soziales System. Sie umfasst Aspekte wie Gesundheit, Bildung, Diversität, Gerechtigkeit und Beziehungspflege zu Mitarbeitenden und der Gesellschaft. Unternehmen, die soziale Verantwortung vernachlässigen, gefährden langfristig ihre Akzeptanz und Resilienz.

Welche Kennzahlen müssen berichtet werden?

Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) legen die Anforderungen für die Berichterstattung fest und unterteilen diese in verschiedene Themenbereiche der sozialen Nachhaltigkeit. Unternehmen müssen zunächst eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen, um zu bestimmen, welche dieser Bereiche für ihre spezifischen Tätigkeiten besonders relevant sind. Ein Bereich, der für alle Unternehmen von zentraler Bedeutung sein dürfte, ist die eigene Belegschaft (ESRS S1).

Die ESRS geben zwar keine festen Kennzahlen vor, doch folgende KPIs sind sinnvoll und decken die Berichtspflichten umfassend ab:

2025 04 EPP

Marieke Zerna - Studio oe GmbH

Die Rolle von HR bei sozialer Nachhaltigkeit

Durch die Veröffentlichung dieser Kennzahlen wird öffentlich sichtbar – für Mitarbeitende und potenzieller Bewerber*innen – wie Unternehmen Gleichberechtigung und Mitarbeiterentwicklung leben. Diese Transparenz ist ein wesentlicher Faktor für das Employer Branding und kann entscheidend dazu beitragen, Talente zu gewinnen und langfristig zu binden.

Mit folgenden Hebeln kann HR die soziale Nachhaltigkeit stärken:

  • Integration von Leitlinien zu Diversität und Inklusion in die übergeordnete Unternehmensstrategie.
  • Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur durch Programme zur Sensibilisierung, faire Strukturen und Prozesse und gezielte Maßnahmen zur Rekrutierung und Förderung unterrepräsentierter Gruppen.
  • Entwicklung von Programmen für Karriereentwicklung und Weiterbildung, Gesundheitsförderung und Work-Life-Balance.
  • Implementierung von HR-Tools und Prozessen zur Erhebung und Auswertung von relevanten Kennzahlen.
  • Stärkung der Arbeitgebermarke durch gezielte Kommunikation über Initiativen zur sozialen Nachhaltigkeit 

Fazit

Indem Unternehmen soziale Nachhaltigkeit ernst nehmen und in den Mittelpunkt ihrer HR-Strategie rücken, können sie nicht nur den regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch Fachkräfte langfristig binden und sich als attraktive Arbeitgeber positionieren. Nachhaltigkeit wird somit zum Wettbewerbsvorteil – und HR zur treibenden Kraft.

Verwandte Artikel