Weltmenopausetag am 18. Oktober 2024

Warum ist es wichtig, die Wechseljahre in den Unternehmen zu thematisieren?

"Wenn Sabine H., 49 Jahre, morgens das Büro betritt, bleibt oft ihre Unsicherheit. Ist das Hitzegefühl wieder da? Wird sie konzentriert arbeiten können? Sie ist nicht allein: Millionen Frauen weltweit erleben diesen Wandel – und viel zu wenige sprechen darüber."

Ein unumstößlicher Fakt ist, dass JEDE Frau irgendwann in die Wechseljahre kommt. Manchmal geht die Veränderung im Körper bereits mit Ende 30 oder Anfang 40 los. Diese Tatsache ist leider den allermeisten Frauen nicht bekannt. Die schleichenden Symptome und Herausforderungen werden in dem Alter nur selten dem hormonellen Wandel zugeschrieben. Stress oder Überlastung werden diagnostiziert und in extremen Fällen finden sich die Frauen irgendwann in einer Burn-out-Klinik wieder. Eine bessere Aufklärung und eine frühzeitige Information über dieses wichtige Thema der Frauengesundheit, könnte manchen Krankheitstag und auch viel Leid bei den Frauen vermeiden.

Die stille Herausforderung: Wechseljahre und ihre Folgen im Berufsalltag

Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sind die Wechseljahre auch noch viel zu selten anzutreffen, sodass die Frauen auch hier noch zu wenig Unterstützung erfahren. Das Thema wird also unter den Teppich gekehrt und todgeschwiegen. Dabei wünschen sich laut der MenoSupport-Studie fast 70% der Frauen eine offene Kommunikation am Arbeitsplatz in der Zeit und über 50% fühlen sich sogar total mit dem Thema alleine gelassen. Es ist also mehr als an der Zeit, die Frauen zu unterstützen, wenn die Unternehmen die Frauen nicht verlieren wollen. Denn fast 20% der Frauen über 55 Jahren wollen aufgrund ihrer Wechseljahressymptome früher in Rente gehen. In Zeiten von Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel sind das dramatische Zahlen.

Wie Unternehmen Frauen 45+ als wertvolle Ressource stärken können

Frauen jenseits der 45 verfügen über einiges an Berufs- und Lebenserfahrung. Dieses Potential ist für Unternehmen von unschätzbarem Wert. Statt den Frauen zu erklären, dass sie nun zum „alten Eisen“ gehören, sollten Unternehmen auf diese Erfahrung aufbauen. In der Regel geben die Frauen ihre oft jahrzehntelange Berufserfahrung gerne weiter und können so Mentoren für jüngere Mitarbeiter sein. Indem Unternehmen die Frauen empowern und auf ihre Weitsicht, zum Beispiel bei Problemlösungen, vertrauen, wird zum einen die Mitarbeiterbindung und zum anderen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt.

Wie können Personalverantwortliche sensibilisiert werden?

Personalverantwortliche spielen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfelds. Schulungen und Workshops zum Thema Wechseljahre können helfen, das Bewusstsein zu schärfen und Vorurteile abzubauen. Es ist wichtig, dass HR-Teams die Bedürfnisse von Frauen in den Wechseljahren verstehen und entsprechende Unterstützungsangebote entwickeln, wie flexible Arbeitszeiten oder Gesundheitsprogramme. Der Austausch mit Expertinnen und Betroffenen kann ebenfalls wertvolle Einblicke bieten.

Teilhabe und Mitbestimmung fördern

Um Teilhabe und Mitbestimmung zu fördern, sollten Unternehmen Frauen in den Wechseljahren aktiv in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Dies kann durch die Einrichtung von Arbeitsgruppen oder Foren geschehen, in denen betroffene Frauen ihre Anliegen und Bedürfnisse offen ansprechen können.

Es ist an der Zeit, dass wir den Wechseljahren in der Arbeitswelt die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. Jede Frau verdient es, in dieser Lebensphase unterstützt und gehört zu werden – und jedes Unternehmen kann davon profitieren, Frauen 45+ zu stärken und zu halten.