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Der Bildungsgipfel von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger endete ohne greifbare Ergebnisse. Dabei ist die Misere an Deutschlands Schulen mit den Händen zu greifen.
Pressemitteilung Nr. 21/2023
Der Bildungsgipfel von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger endete ohne greifbare Ergebnisse. Damit bleiben die Herausforderungen an den Schulen weiter ungelöst. Bezeichnend hierfür ist, dass lediglich zwei Kultusminister anwesend waren. Dabei ist die Misere an Deutschlands Schulen mit den Händen zu greifen: Fehlende Lehrkräfte, Grundschüler, die nicht richtig lesen und rechnen können, Schulabbrecher und Umwälzungen durch die Digitalisierung. Die von der Wirtschaft so dringend erhofften konkreten Maßnahmen waren, so die Bundesbildungsministerin, jedoch nicht vorgesehen. Zentral koordinierte und strukturierte Ansätze zur Beseitigung der Missstände bleiben daher weiterhin nur ein frommer Wunsch.
Wie dramatisch die Lage ist, beschreibt ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen über die Einstellungssituation der Polizei: Um die Kommissaranwärter zu unterstützen, werden erstmals Nachhilfekurse in Rechtschreibung angeboten. Daher sei es unverständlich, dass der von der Bundesbildungsministerin einberufene Bildungsgipfel von den meisten Kultusministern der Bundesländer durch Fernbleiben abgestraft wird, beklagt Prof. Dr. Martin Wortmann, Generalsekretär der Bildungsallianz des Mittelstands: „Dass wichtige Akteure den Weg nach Berlin scheuen, ist ein Spiegelbild des Stellenwertes der Bildung in der deutschen Politik. Einigkeit herrscht über die dramatische Situation, aber keiner will etwas für die gemeinsame Sache Bildung tun“, so Wortmann.
Deutschland brauche dringend eine neue länderübergreifende Denke für Bildungsstandards, Didaktik und Pädagogik und letztendlich auch Managementstandards in den öffentlichen Schulverwaltungen, ergänzt Bildungsexperte Wortmann. Grenzüberschreitend heißt das, nationale Leitplanken setzen und dezentral vor Ort eigenverantwortliches Handeln der Schulen ermöglichen. „Das können wir nur gemeinsam schaffen.“, so Wortmann.
Die Bildungsallianz fordert aus diesem Grund eine nationale Bildungsinitiative und wird dieses Projekt auch vorantreiben. Die Initiative kann nur Bottom-Up funktionieren und die Blickwinkel der Bildungsakteure als Maßstab nehmen. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, die Wirtschaft und besonders der Mittelstand, Bildungsexpertinnen und -experten und viele mehr seien gefragt und müssen gemeinsam den „Nationalen Bildungsplan“ entwickeln, so die Position der Bildungsallianz. „Die Politik ist aufgefordert, ihre Fähigkeiten zur Umsetzung zu nutzen,“ erklärt Wortmann und ergänzt: „Nur so werden wir unsere Demokratie und unsere Wirtschaft in eine sichere Zukunft führen“.