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Hans-Jürgen Häusler führt seit 25 Jahren eine Wirtschafts- und Dienstleistungskanzlei in Finsterwalde. Seine Kunden sind Unternehmen und Privatpersonen in der Region Elbe-Elster. Nah dran an deren Themen, aber auch aus eigenem Bedarf heraus, beschäftigte er sich unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie mit Möglichkeiten, die Bürohygiene, allen voran die Luft in den Arbeitsräumen zu verbessern und idealerweise virenfrei zu gestalten. Verschiedene Luftfiltergeräte gab es zu diesem Zeitpunkt schon, alle aber arbeiteten auf Filterbasis, was längerfristig höheren Aufwand bedeutete. Wartung, Filteraustausch, fachgerechte Entsorgung – all das kostet auch entsprechend, stellte Hans-Jürgen Häusler fest.
Der Finanz- und Versicherungsmakler suchte nach Alternativen und fand sie im Netzwerk des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW). Dort ist er seit 2020 Mitglied. Sein Nürnberger Branchenkollege Jan Höntzsch hatte denselben Ansatz und hatte deshalb die Initiative „gesund-durchatmen“ gegründet. Schließlich wurde man auch gemeinsam fündig. Ein Start-up aus Karlsruhe hatte ein Luftentkeimungsgerät entwickelt, was auf UV-Lichtbasis die Luft behandelt und Viren abtötet – ohne Nebenwirkungen, wartungsfrei, geringe Folgekosten.
Den Prototypen stellte sich Hans-Jürgen Häusler zur Probe ins Büro: „Seit anderthalb Jahren läuft das Gerät bei uns. Weder bei mir noch bei meinem Team traten seitdem irgendwelche Erkältungs- oder Grippesymptome auf. Ich führe das auf die Wirksamkeit der Technologie zurück.“ Die im Übrigen, so Jan Höntzsch von „gesund-durchatmen“, durch das Max-Planck-Institut bestätigt sei, welches eine 99,99-prozentige Wirksamkeit attestierte. Da wo viele Menschen aufeinandertreffen, erhöht sich auch das Risiko einer Covid-19 Infektion durch an Aerosolen anhaftenden Viren in der Luft, heißt es im Prospekt. „Der Luftreiniger eliminiert Viren und reduziert damit erheblich das Ansteckungsrisiko in Ihren Räumlichkeiten.“
„Gesund durchatmen bedeutet gesund arbeiten, gesund lernen, gesund bleiben“, so Häusler. Ein Bedarf, der in pandemischen Zeiten dringender geworden ist.
Der Finsterwalder Kanzleichef machte deshalb diesen Problemlöser zu seinem Projekt, unterstützt von Stefan Aurenz, BVMW- Regionalbeauftragter für Elbe-Elster. „Wir unterstützen mittelständische Unternehmen in vielerlei Hinsicht, so natürlich auch auf diesem Gebiet.“ Aurenz würde sich wünschen, dass derartig erprobte Technologien dazu beitragen könnten, Betriebe, die durch die Krise schon mit diversen Problemen zu kämpfen haben, zu entlasten. Die Chancen dafür stehen gut. Das Gerät läuft wartungsfrei ca. 8000 Stunden, das sind gemessen an einem durchschnittlichen Büroalltag etwa viereinhalb Jahre. Dann sollte man die UV-Lampe wechseln, mehr nicht.“
Jan Höntzsch von „gesund-durchatmen“ betont, dass diese Lösung nicht gegen, sondern mit der Natur funktioniert. Zudem sei sie ökonomisch wie auch ökologisch vorteilhaft. Im Rhein-Main-Gebiet wird dieses Verfahren auch in Klassenzimmern genutzt, erzählt er, „ganz einfach per App vom Hausmeister gesteuert.“
Das kann sich Sabine Kauder, Fachbereichsleiterin bei der Stadtverwaltung Elsterwerda, auch für ihren Verantwortungsbereich vorstellen: „Auf den ersten Blick üb erzeugt das Gerät, Anschaffungs- wie Folgekosten sind überschaubar – gut für den kommunalen Haushalt.“ Aber eine Anschaffung aus eigenem Budget sei dennoch leider nicht realistisch. Sie hofft auf die Neuauflage eines vorerst ausgelaufenen Förderprogramms.
Roland Neumann, Dezernent für Bildung, Jugend, Gesundheit und Soziales im Landkreis Elbe-Elster, sieht ebenfalls die Möglichkeiten, weist aber darauf hin, dass eine Anwendung des Gerätes von vielen Faktoren abhängig ist – so etwa der Risikoeinschätzung, der Raumgröße, Lüftungsmöglichkeiten und natürlich die Entwicklung des Infektionsgeschehens. Zudem müssen Förderprogramme geprüft und Ausschreibungsverfahren beachtet werden.
Uwe Röder von der IHK Cottbus weiß, dass die Unternehmen bereits ihren Beitrag zum aktiven Gesundheitsschutz leisten und bestätigt die Möglichkeit einer Ergänzung mittels solcher Luftreinigungssysteme. Unternehmen, die Überbrückungshilfe erhalten können, können sich darüber auch Luftreiniger fördern lassen.
Mehr Infos unter
www.gesund-durchatmen.info
www.cottbus.ihk.de/corona.html
www.bvmw.de/themen/coronavirus