Netzwerkfrühstück FFO

M. Rzeznikiewicz

Themen

Unternehmertum
Frankfurt (Oder), 16.02.2023

"Strukturwandel in der Lausitz – welche Chancen ergeben sich für die Nachbarregionen?“

BVMW-Talkrunde

Am Donnerstag, 9. Februar fand in Frankfurt/Oder ein Business-Frühstück statt.
Zum Thema „Strukturwandel in der Lausitz/ Südbrandenburg – welche Chancen haben die Nachbarregionen?“ sprachen Ralf Henkler, Gebietsleiter Berlin Brandenburg und Leiter der Wirtschaftsregion Süd-Ost Brandenburg beim BVMW und Claus Junghanns, Bürgermeister und1. Beigeordneter der Stadt Frankfurt (Oder). Moderiert wurde die Veranstaltung von Mariusz Rzeznikiewicz, Beauftragter des BVMW für Frankfurt (Oder) und den Landkreis Oder-Spree.

In der Lausitz/Südbrandenburg werden aktuell immer wieder Investitionen verkündet – u.a. von der Deutschen Bahn in Cottbus, Altech in Schwarze Pumpe und RockTech in Guben.

Der Bund stellt dem Land Brandenburg bis 2038 insgesamt 3,612 Milliarden Euro Finanzhilfen zur Förderung kommunaler und regionaler Projekte für die Strukturentwicklung in der Lausitz zur Verfügung. Die Mittel sind Teil der vom Bund bereitgestellten rund 10,32 Milliarden Euro zur Strukturstärkung in der Region. Können die anderen benachbarten Wirtschaftsregionen – insbesondere Unternehmen aus Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Oder-Spree - von dieser Entwicklung auch profitieren? Es ging um aktuelle Chancen für den regionalen Mittelstand.

Offizielle Informationen besagen, dass die Nachbarregion über drei Milliarden Euro vom Bund zur Förderung kommunaler und regionaler Projekte erhalten soll. Fast zwei Milliarden Euro wurden noch nicht verteilt und können noch abgerufen werden. Davon könne auch Ostbrandenburg profitieren: „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Nachbarregionen ganz stark partizipieren werden", so Ralf Henkler. Es gehe dabei um viele Planungs- und Bauprojekte in der Lausitz, so Henkler: „Das wird die Lausitz nicht selbst stemmen können." Allein die Forschungsinstitute, die sich in der Region niederlassen werden, sorgen dafür, dass sich Mittelstand in den nächsten Jahren ringsherum ansiedeln wird, meint der BVMW-Gebietsleiter.
Der BVMW ist bei all diesen Vorhaben in vielen Gremien dabei, bietet Zugang zu Informationen – demnächst wird in z.B. Cottbus ein Lieferantentag organisiert. Unterstützung von Unternehmern aus benachbarten Regionen, aus vielen Branchen, ist gefordert, um den Strukturwandel zu schaffen!

Darauf setzt auch Frankfurts 1. Beigeordneter Claus Junghanns (CDU), der für die Wirtschaftsförderung in der Stadt zuständig ist: „Wenn sich dann in Frankfurt (Oder) auch das eine oder andere Unternehmen ansiedelt, das auch in die Wortschöpfungsketten in der Lausitz integriert wird, ist das auch für uns als Standort wichtig und richtig." Es sei ihm wichtig, dass die Regionen miteinander und nicht gegeneinander agieren, äußerte Junghanns gegenüber dem RBB.

Der Bürgermeister gab einen Überblick über die Lage der Frankfurter Wirtschaft und Schwerpunkte der Arbeit bis 2030. Durch Ansiedlung von Tesla in Grünheide wird die Stadt an der Grenze zu Polen für viele Investoren attraktiv – nicht nur jene aus der Logistikbranche. Am aktuellen Leitbild und der Strategie bis 2030 wird in der Stadt aktuell noch gearbeitet – die Unterstützung der lokalen Wirtschaft etwa bei der Fachkräftegewinnung ist genauso wichtig wie die Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsregionen (Lausitz) und insbesondere dem Nachbarland Polen.

Moderator und BVMW-Repräsentant vor Ort, Mariusz Rzeznikiewicz, sieht das ebenso: „Da kann Frankfurt (Oder) durch die günstige Verkehrslage und die exzellenten wissenschaftlichen Institutionen wie IHP und Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) sicherlich Brücken von und nach Mittel- und Osteuropa bauen!“

Verwandte Artikel