BVMW e.V.
Das gilt insbesondere für exportorientierte Volkswirtschaften wie Deutschland. Jetzt ist politisches Handeln notwendig.
Welche Auswirkungen hohe Energiepreise auf die Standortqualität haben können, zeigte sich besonders stark in den letzten zwei Jahren. Die steigenden Energiepreise und der zunehmende Kostendruck trieben Unternehmen in betriebswirtschaftliche Enge. Nicht selten waren sie gezwungen, die Produktivität herunterzufahren oder das Angebot zu verringern. Die Sorge, dass Kunden die notwendigen Preissteigerungen für die Waren und Dienstleistungen nicht annehmen, steigerte die finanzielle Not zusätzlich. So sank im Vergleich zu den Vorjahren die Investitionskraft massiv. Das bremste auch Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz im Unternehmen – die politisch unabhängige Möglichkeit, die Energiekosten zu senken. Ein Teufelskreis, der jetzt eine politische Wende erfordert.
In der Agenda 2025+ verlangt der Wissenschaftliche Beirat des BVMW eine Ausweitung des Energieangebots, soweit es nur geht. Dazu bedarf es des beschleunigten Netzausbaus, der Entwicklung von Speichertechnologien und eines effizienten Strommarktdesigns. Außerdem sollte darauf geachtet werden, beim Import von Energie und Produktionsanlagen nicht erneut in Abhängigkeiten zu geraten. Zudem braucht es dringend eine Entbürokratisierung von Verfahren zur Installation und Innovation von Energieanlagen.
Eine international wettbewerbsfähige Volkswirtschaft braucht niedrige Energiepreise. Das gilt insbesondere für die exportorientierte Wirtschaft in Deutschland, die sich im Vergleich mit anderen Produktionsstandorten behaupten muss. Der Abstieg des deutschen Standorts in einschlägigen Rankings infolge der gestiegenen Energiepreise kann dafür als hinreichender Beleg gesehen werden. Um eine langfristige, kostengünstige Energieversorgung für deutsche Unternehmen zu gewährleisten, muss das Energieangebot ausgeweitet werden. Je höher das Energieangebot, desto geringer werden die Energiepreise sein. Ziel muss es sein, einen stabilen Transformationspfad in der Energiepolitik zu schaffen. Das schließt den Netzausbau, die Entwicklung von Speichertechnologien und ein effizientes Strommarktdesign ein. Um eine stabile Versorgung zu gewährleisten, sollten in allen Bereichen die Lieferketten diversifiziert werden. Eine erneute Abhängigkeit von einem oder wenigen Staaten sollte und darf sich der deutsche Standort nicht leisten. Das gilt für die Produktion der erforderlichen Technologien wie auch die Installationen im Bereich der erneuerbaren Energien sowie für die zukünftigen Lieferanten von LNG oder Wasserstoff. So lassen sich Wirtschaftskrisen durch Einbrüche des Energieangebots vermeiden. Die Energieversorgung der Zukunft braucht zudem unternehmerische Freiräume. Verfahren zur Installation und Innovation in den verschiedenen Energiesektoren müssen entbürokratisiert werden. Der Staat darf seinem Ziel einer stabilen und günstigen Energieversorgung nicht durch eigene Auflagen im Wege stehen. Am Ende werden die Fortschritte in der Dekarbonisierung vom Tempo einer stabilen Energiewende definiert.
Ein dynamischer, europäischer CO2-Preis, der fossile Energien maßvoll verteuert und erneuerbare Energien relativ vergünstigt, wäre ein marktkonformes Instrument zur Bewältigung der Energiewende. Wenn die bislang externalisierten Kosten bei der fossilen Energieerzeugung eingepreist werden, führen die gestiegenen Preise zu veränderten Kaufentscheidungen. Zudem würde der CO2-Preis die verbleibenden Emissionen effizient allokieren, weil diejenigen den Preis noch zahlen würden, für die es sich am meisten lohnt. Die Energiewende würde mittels „ehrlicher“ Preise durchgesetzt werden und ohne planwirtschaftliche Eingriffe auskommen.
Dezentralität als Schlüssel bezieht sich auf die Idee, die Energieerzeugung und -verteilung auf verschiedene lokale oder regionale Einheiten zu verteilen, anstatt sie zentralisiert zu kontrollieren. Dieses Konzept hat mehrere potenzielle Vorteile: Dezentrale Energieerzeugung kann die Robustheit des Energieversorgungssystems erhöhen. Lokale Energiequellen, wie erneuerbare Energien, reduzieren die Abhängigkeit von zentralisierten Energiequellen und minimieren die Auswirkungen von Störungen oder Ausfällen in einem bestimmten Bereich. Dezentrale Systeme reduzieren die Notwendigkeit langer Übertragungsleitungen und minimieren somit Verluste aufgrund von Widerstand und anderen Faktoren. Unterschiedliche Regionen haben unterschiedliche Energiebedürfnisse und Ressourcen. Dezentrale Energiepolitik ermöglicht es, die Energieproduktion besser an die spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen einzelner Gebiete anzupassen.
Implementierung politischer Maßnahmen zur gezielten Förderung und Entwicklung von Energiespeichertechnologien, um den Überschuss an erneuerbaren Energien effizient zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Beschleunigter Ausbau und Modernisierung des Stromnetzes, um die Übertragung von erneuerbaren Energien von Produktionsstätten zu Verbrauchszentren zu erleichtern und Engpässe zu minimieren. Einführung von Anreizen und finanzieller Unterstützung für Forschung und Entwicklung neuer Technologien im Bereich erneuerbarer Energien, um deren Integration und Nutzung zu verbessern. Schaffung von flexiblen Mechanismen im Energiemarkt, die eine dynamische Anpassung der Stromproduktion an
die Nachfrage ermöglichen und so Überkapazitäten vermeiden.
Wir laden Sie dazu ein, sich an der Agenda 2025+ zu beteiligen und durch Ihre Unterschrift zu unterstützen. Damit stärken Sie die Stimme des Mittelstands im politischen Berlin und leisten einen Beitrag dazu, dass die Forderungen der Millionen mittelständischen Betriebe in Deutschland gehört werden.
Tragen Sie Ihre Daten in das folgende Formular ein, um die Agenda 2025+ zu unterstützen.