Statement aus der Agenda 2025+

BVMW e.V.

Standortpolitik für den Mittelstand im internationalen Wettbewerb gestalten

Wirtschaftspolitik ist immer auch Standortpolitik. Die Rahmenbedingungen eines Wirtschaftsstandorts haben direkten Einfluss auf die Investitionsbereitschaft und die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Für den Mittelstand sind diese Standortbedingungen ebenso zentral, wie eine offene und global integrierte Wirtschaft. Ein funktionaler Welthandel und die erfolgreiche Positionierung der deutschen Volkswirtschaft ist ein Kernanliegen mittelständischer Unternehmen, die meist lokal produzieren und global denken. Stabile wirtschaftliche Bedingungen, klare Regulierung, schnelle Planungs- und Genehmigungsverfahren und eine funktionale Infrastruktur schaffen ein Umfeld, das Unternehmen am Standort hält, Investitionen aus dem Ausland anzieht und somit Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand steigert. Vergleicht man die Standortbedingungen in Deutschland mit anderen führenden Industrienationen, so fällt das Fazit ernüchternd aus. Unternehmen in Deutschland werden durch Bürokratie, vergleichsweise hohe Steuern und Abgaben und eine enge Regulierung in Ihrem Wachstumspotential gebremst. Ein zentraler Punkt der Agenda 2025+ ist daher der Abbau dieser standortbezogenen Wachstumshürden. So könnten private Investitionen stimuliert, ausländische Direktinvestitionen angeregt und eine zukunftsorientiertes und nachhaltiges Wachstumsklima geschaffen werden. Grundlegend muss dieser Wandel in den Institutionen beginnen. Nur so können die Impulse zur Überwindung der strukturellen und transformativen Herausforderungen gesetzt werden.

Der Wissenschaftliche Beirat empfiehlt:

Körperschaftssteuer auf 10 Prozent senken

Die Senkung der Körperschaftssteuer auf 10 Prozent signalisiert einen deutlichen Schritt zur Förderung der Unternehmensaktivitäten. Diese Maßnahme würde die Wettbewerbsfähigkeit stärken, da Unternehmen steuerlich entlastet werden und so in neue Geschäftsmodelle und Technologien investieren können.

„Superabschreibungen“ für Investitionen ermöglichen

Die Einführung einer „Superabschreibung“ für Investitionen deutet auf einen Anreiz zur Modernisierung und Erweiterung des Kapitalstocks hin. Diese steuerliche Vergünstigung könnte die Innovationsbereitschaft fördern, indem sie Unternehmen ermöglicht, schneller Abschreibungen für bestimmte Investitionen vorzunehmen und somit ihre Liquidität zu erhöhen.

Fremd- und Eigenkapital gleichwertig behandeln

Die vorgesehene gleichwertige steuerliche Behandlung von Fremd- und Eigenkapital zielt darauf ab, eine ausgewogenere Finanzierungsstruktur zu fördern. Diese Maßnahme könnte die Anreize für Unternehmen ausgleichen, zwischen Fremd- und Eigenkapital zu wählen, und somit eine gesündere finanzielle Basis für langfristiges Wachstum schaffen.

Privates (Risiko-)Kapital für die Zukunft mobilisieren

Ziel muss es sein, Unternehmen in und aus Krisen heraus zu mehr Investitionen zu ermuntern. Für die Bewältigung der Herausforderungen wird viel privates Kapital notwendig sein. Positive steuerliche Anreize helfen dabei, dieses für Zukunftsinvestitionen zu mobilisieren. Es braucht eine Stärkung der Finanzierungsmöglichkeiten des Mittelstandes durch Mittelstandsanleihen mit der Diversifizierung von Risikoklassen und Fälligkeiten und einem Schwerpunkt auf langfristige Finanzierung über bis zu 30 Jahre. Zudem muss der Finanzplatz Deutschland konsequent weiterentwickelt werden, um stabilere Entwicklungs- und Finanzierungsmöglichkeiten vor allem für die Finanzierung der geplanten strukturellen und transformativen Veränderungen zu schaffen wie z. B. die digitale Transformation, erneuerbare Energie und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. 1 Hellwanger et. al. 2022

Institutionellen Rahmen effizient gestaltenen

Zu häufig ist der öffentliche Sektor eine Bremse für Innovation. Es gilt daher einen Mentalitätswechsel in den Institutionen anzustoßen. Es ist wichtig, bestehende Vorschriften und Regularien regelmäßig zu überprüfen und zu evaluieren. Überflüssige oder veraltete Vorschriften sollten identifiziert und aufgehoben werden, um unnötige Belastungen für Unternehmen zu vermeiden. Zudem muss die Koordination und Kommunikation zwischen verschiedenen Behörden verbessert werden, um unnötige bürokratische Redundanzen zu verhindern. Eine effektive Zusammenarbeit erleichtert nicht nur den Informationsaustausch, sondern fördert auch einen reibungslosen Ablauf von Genehmigungsprozessen. Die Einbindung von Unternehmen in den Gesetzgebungsprozess ist unerlässlich, um praxisnahe Lösungen zu finden. Runde Tische, Arbeitsgruppen oder Konsultationen bieten eine Plattform für den direkten Austausch zwischen Wirtschaft und Politik, um gemeinsam effektive Strategien zum Bürokratieabbau zu entwickeln.

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