Ein Arbeiter steht vor einem Strommast

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Kommission für Energie und nachhaltiges Wirtschaften

Erfahren Sie, welche Themen die Fachexpertinnen und -experten unserer Mitgliedsunternehmen diskutieren und welche Positionen sie gegenüber der Politik vertreten.

Steigende Energiepreise belasten kleine und mittlere Unternehmen in erheblichem Maße. Aus dem Grund hat der BVMW 2011 die Energiekommission ins Leben gerufen. Hier erarbeiten mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer Lösungen, um die Energiewende aktiv mitzugestalten und nachhaltiges Wirtschaften als ganzheitlichen Ansatz zu verbreiten.

Die Arbeit der Kommission orientiert sich an den folgenden Grundsätzen:

  • Stärkung der Dezentralität – Energieerzeugung und -vertrieb sollen so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig erfolgen.
  • Vielfältigkeit statt Monokulturen – Nachhaltige Strukturen können nur durch individuelle und innovative Lösungen gefördert werden.
  • Nachhaltigkeit bedeutet nicht Verzicht – Energieeffizienzmaßnahmen sind mehr als nur eine reine Kostenreduktion.
  • Nachhaltige Kommunikation – Informationen schaffen Vertrauen.

Ziel der Kommissionsarbeit ist es, eine wirtschaftlich effiziente, sichere und nachhaltige Energiepolitik zu fördern. Aus dieser Perspektive werden in der Kommission energiepolitische Strategien und Konzepte entwickelt. Dabei umfasst die Arbeit nicht nur die Betrachtungen des Energiemanagements bzw. der Energieeffizienzanstrengungen im Unternehmen als Teilprozess, sondern ebenso die Bewältigung der Energiewende als gesamtwirtschaftliche Herausforderung.

Leitsatz des BVMW-Energiekonzeptes ist der Grundsatz „so dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“. Mit dieser Prämisse werden die regionalen Potenziale einer nachhaltigen Energieversorgung aktiviert und die mittelständische Wirtschaft vor Ort gestärkt. Die Kommission und der BVMW stehen im engen Dialog mit Wissenschaftlern und Politikern, um dieses Konzept wirksam umzusetzen.

News aus den letzten Sitzungen der Kommission Energie

16. Oktober 2024

In der Kommissionssitzung vom 16.10.2024 wurde das Thema Energiespeicherung im Mittelstand behandelt. Zu Gast war Herr Urban Windelen, Geschäftsführer vom Bundesverband Energiespeichersysteme (BVES).

Herr Windelen betonte in seinem Beitrag die zentrale Bedeutung von Energiespeichern für die Energiewende: „Ohne leistungsfähige Speicherkapazitäten ist eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende nicht möglich“, erklärte er. Deutschland sei zwar auf einem guten Weg, die Ziele des Green Deals bis 2050 zu erreichen, doch die Umsetzung bleibe anspruchsvoll. Windelen erläuterte die vier Phasen der Energiewende – von den Basistechnologien über die Systemintegration und synthetische Brennstoffe bis hin zur vollständigen Verdrängung fossiler Energieträger. Energiespeicher seien dabei von zentraler Bedeutung, da erneuerbare Energien zwar überall, aber nicht jederzeit erzeugt werden könnten. Besonders hob er die Flexibilität der Speicher hervor, die in der Erzeugung, Verteilung und Nutzung erneuerbarer Energien eine multifunktionelle Rolle einnehmen.

Weiter berichtete er, dass bis Ende 2024 in deutschen Haushalten zwei Millionen Batteriespeichersysteme erwartet werden, was eine kontinuierliche technische Weiterentwicklung ermögliche und zahlreiche neue Geschäftsmodelle eröffne. Er machte jedoch auch deutlich, dass Speicher langfristig direkt an den Produktionsorten integriert werden müssten, da die Verantwortung für die Speicherung bei den Erzeugern liege und nicht auf die Verbraucher abgewälzt werden dürfe. Abschließend wies Herr Windelen darauf hin, dass die Technologie zwar einsatzbereit sei, aber oft noch die nötigen regulatorischen Rahmenbedingungen fehlen, um Energiespeicher flächendeckend in Unternehmen zu implementieren.

Die anschließende rege Diskussion, gab noch einmal einen Einblick in die weiteren Herausforderungen, aber auch in die Chancen, die in der Speicherung von Energie in mittelständischen Unternehmen liegen. Hier will die Kommission in naher Zeit mit einem Positionspapier ansetzen.

05. Juni 2024

In der Kommissionssitzung vom 05.06.2024 wurde das Thema Wasserstoff im Mittelstand behandelt. Zu Gast waren zwei Impulsgeber: Herr Thomas Frewer von Global Energy Solutions und Herr Prof. Dr. Mario Ragwitz vom Frauenhofer IEG.

Herr Frewer berichtete in seinem Vortrag über den Stand der Einführung von Wasserstoff als klimaneutraler Energieträger in Deutschland. Unter anderem ging es um die verschiedenen Arten von Wasserstoff, der je nach Erzeugungsart als grauer, blauer, grüner oder pinker Wasserstoff gekennzeichnet werden kann. Des Weiteren berichtete er über regulatorische Hürden und weitere Hemmnisse bei der Erzeugung von Wasserstoff. Das größte Hindernis sei der dafür benötigte grüne Strom. Seiner Einschätzung nach, sei die nationale Wasserstoffstrategie bis 2030 nicht erreichbar.

Der Vortrag von Herrn Prof. Dr. Ragwitz behandelte die Netzinfrastruktur, welche für eine Nutzung und Verteilung von Wasserstoff benötigt wird. Unter anderem verwies er darauf, dass vor allem skandinavische und südeuropäische Länder, aber auch die MENA-Region (Nahost und Nordafrika) eine wichtige Rolle bei der Lieferung von grünem Wasserstoff spielen könnten, da sie heute schon Gas nach Europa exportieren. Laut Berechnung muss Deutschland voraussichtlich 2/3 seines Bedarfs an Wasserstoff importieren. Dafür ist ein gut ausgebautes Netz in Europa wichtig. In diesem Zuge wurde auch das Wasserstoffkernnetz in Deutschland angesprochen, welches sich vorerst nur auf Großverbraucher fokussiert.

Die anschließende rege Diskussion, gab noch einmal einen Einblick in die strukturellen und regulatorischen Hemmnisse, die überwunden werden müssen. Hier will die Kommission in naher Zeit mit einem Positionspapier ansetzen.

14. März 2024

Am 14. März 2024 fand eine gemeinsame Sitzung der Kommission Energie mit der Kommission Mobilität und Logistik und dem Expertenkreis Nachhaltigkeit im Mittelstand Digital Zentrum statt, um die wichtigen Themen Energie- und Verkehrswende zu diskutieren.

Die Energiewende im Mittelstand war ein zentraler Diskussionspunkt. Die Teilnehmer erörterten intensiv, wie die Energiewende im Kontext des Mittelstands realisiert werden kann. Fragen wie „Wie können wir die Energiewende im Mittelstand effektiv umsetzen?" und „Welche Hindernisse und Chancen ergeben sich bei diesem Prozess?" standen im Mittelpunkt der Debatte. Durch den offenen Austausch wurden wertvolle Einsichten gewonnen, die es ermöglichen, konkrete Schritte zur Förderung einer nachhaltigen Energiepolitik im Mittelstand zu entwickeln. Im Vordergrund steht dabei die dezentrale Energieversorgung in der gerade mittelständische Unternehmen eine wichtige Rolle spielen werden.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Verkehrswende. Anlass für die Diskussion gab das Impulspapier LKW-Maut: Alarmsignal für den Mittelstand. Die Teilnehmer setzten sich intensiv mit der Frage auseinander, wie die Verkehrswende aus der gegenwärtigen Sackgasse geholt werden kann. Insbesondere wurde diskutiert, welche Maßnahmen und Themen in eine verkehrspolitische Agenda integriert werden sollten, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Verkehrspolitik zu fördern. Diese Diskussion lieferte wertvolle Impulse für die Entwicklung von Strategien, um die Verkehrswende aktiv voranzutreiben.

Die Sitzung bot den Mitgliedern aller drei Gremien eine ideale Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zur Zusammenarbeit. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Kommissionen und dem Expertenkreis sollen effektive Lösungen entwickelt werden, um die Herausforderungen der Energiewende und Verkehrswende im Mittelstand erfolgreich zu bewältigen.

Vorsitzende der Kommission

Mitglieder der Kommission

Ansprechpartner

Marie Theres Husken 1920x1272

Marie-Theres Husken

Stellvertretende Leiterin Volkswirtschaft, Referentin Energie, Nachhaltigkeit, Mobilität und Logistik

Potsdamer Straße 7

10785 Berlin

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