Stahlverarbeitung

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Themen

28.11.2024

Wettbewerbsfaktor klimaneutrale Prozesswärme

Dekarbonisierung von Prozesswärme erfordert klare politische Zielsetzungen und verlässliche Rahmenbedingungen

Autor:in: Zahra Kalaf

Gemeinsam mit führenden Wirtschaftsverbänden setzen wir uns für eine entschlossene Transformation der industriellen Prozesswärme ein. In einem gemeinsamen Schreiben, das heute im Handelsblatt veröffentlicht wurde, fordern wir die Politik auf, die Dekarbonisierung dieses zentralen Bereichs der Industrieproduktion höher zu priorisieren und klare, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.

Prozesswärme ist ein zentraler Faktor für die Industrie: Sie verursacht rund drei Viertel der industriellen CO₂-Emissionen in Deutschland und wird noch überwiegend fossil erzeugt. Klimaneutrale Alternativen existieren zwar teilweise, doch bleiben viele Investitionen aufgrund unsicherer Energiepreise, unzureichender Netzinfrastrukturen und fehlender politischer Vorgaben aus.

Das Anliegen wird von einer breit aufgestellten Allianz aus Wirtschaft und Industrie getragen, die unterschiedlichste Sektoren und Interessen vertritt. Gemeinsam unterstreichen die Verbände die Bedeutung von Prozesswärme als entscheidenden Faktor für die Klimatransformation und die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Dabei vereinen sie Fachkompetenz aus Bereichen wie Energieeffizienz, erneuerbare Energien, nachhaltige Wirtschaft und innovativer Technologien. Dieses Bündnis steht geschlossen hinter dem Ziel, durch konkrete Maßnahmen und politische Strategien die Dekarbonisierung voranzutreiben und den Weg für eine klimaneutrale Zukunft zu ebnen.

Unsere Forderungen umfassen zwei zentrale Maßnahmen:

  1. Die Benennung eines zentralen Ansprechpartners im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der das Thema strategisch vorantreibt und
  2. Die Initiierung eines Dialogprozesses, um offene Fragen zu klären und eine umfassende Politikstrategie für klimaneutrale Prozesswärme zu entwickeln.

Wir betonen dabei, dass die Dekarbonisierung der Prozesswärme ein wesentlicher Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland und Europa ist. Ohne eine gezielte Strategie und entschlossene politische Unterstützung droht die Transformation zu stocken, was erhebliche Konsequenzen für den Klimaschutz und den Industriestandort nach sich ziehen wird.

Der Schulterschluss von Organisationen aus verschiedenen Branchen zeigt: Die Dekarbonisierung der Prozesswärme ist nicht nur eine technische Aufgabe, sondern auch eine strategische Herausforderung, die ein übergreifendes Handeln erfordert. Nur durch das Zusammenspiel von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft kann die Vision einer klimaneutralen Prozesswärme Realität werden – und damit die Basis für eine nachhaltige und zukunftssichere Industrieproduktion geschaffen werden.

Verbändestatement Prozesswärmestrategie  pdf / 242,1 KB

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