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Überall ist spürbar, dass sich die Menschen nach über zwei Jahren Corona-Pandemie Normalität herbeiwünschen.
Doch in vielen Unternehmen häufen sich krankheitsbedingte Ausfälle, auch aufgrund von Infektionen mit dem Coronavirus.
Entscheider sollten auf den Herbst vorbereitet sein.
Glücklicherweise haben derzeit die meisten Coronainfektionen, auch durch die entsprechenden Impfungen, einen milden Verlauf. Trotzdem entsteht durch die Ausfälle ein nicht zu vernachlässigender wirtschaftlicher Schaden. Laut verschiedenen Expertenmeinungen könnte sich dies im Herbst noch verschärfen, wenn keine Präventionsmaßnahmen ergriffen werden. Doch was bedeutet dies konkret für Unternehmensentscheider? Sollten sie tätig werden? Und wenn ja, was ist überhaupt sinnvoll? Aus verschiedenen internationalen Studien und Analysen der letzten Jahre wissen wir, dass in vielen Unternehmen die Umsetzung betrieblicher Präventionskonzepte oft nur auf das gesetzlich Notwendigste beschränkt stattgefunden hat. Nachhaltige Effekte und Routinen haben sich hierdurch meist nicht eingestellt.
Viele Unternehmensentscheider stellen sich derzeit die Frage, in welcher Ausprägung Investitionen in betriebliche Präventionskonzepte überhaupt sinnvoll sind. In diesem Kontext kann ermittelt werden, was ein krankheitsbedingter Ausfall eines Mitarbeiters kostet. Meist sind allein diese Kosten schon höher als die Einführung eines betrieblichen Präventionskonzepts. Dabei können genau diese dabei helfen, Mitarbeiter zu sensibilisieren und Ausfallzeiten, nicht nur durch coronabedingte Infektionen, zu minimieren. Leider gibt es in Deutschland keine allgemeinverbindlichen Standards für betriebliche Präventionskonzepte, sodass Unternehmen sehr unterschiedlich mit dem Thema umgehen. Bei den meisten von uns untersuchten Konzepten wurde deutlich, dass Defizite bei Aufklärung, Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter existieren. Betriebliche Hygienekonzepte beschränken sich in der Regel eher auf die reine Schaffung von Hygieneinfrastruktur (Bereitstellung von Hygienespendern, Hinweistafeln, Abstandshilfen und Masken). Dabei lässt sich bei Beobachtungen über einen längeren Zeitablauf erkennen, dass der Gebrauch von Hygieneprodukten und die Einhaltung von Infektionsschutzregeln ohne entsprechende Trainingsmaßnahmen abnehmen.
Grundsätzlich sind Präventionskonzepte als System zu verstehen, bei dem alle Maßnahmen gut aufeinander abgestimmt sein müssen. Hierfür muss zunächst das Konzept grundlegend definiert, die Verantwortlichkeit im Unternehmen festgelegt, der Aufbau der Hygieneinfrastruktur geplant und der Schulungsund Trainingsbedarf festgelegt werden. Das klingt im ersten Moment kompliziert und zeitaufwendig, ist aber in der Praxis oft schnell und ohne großen Ressourcenaufwand umsetzbar. Beim Aufbau der Hygieneinfrastruktur hilft der Fachhandel oder, wenn vorhanden, der Gebäudedienstleister. Um Mitarbeiter adäquat zu schulen, gibt es digitale Tools oder Präsenztrainings, die den Umgang mit den wichtigsten Hygienebasics und Präventionsmaßnahmen sicher beibringen. Durch Lerneffekte bei den Mitarbeitern stellen sich Routinen und Train-the-Trainer-Effekte ein, was zu positiven Effekten für die Gesamtunternehmung führt, selbst wenn nicht alle Mitarbeiter mitmachen. Zudem wird das Erlernte bestenfalls nicht nur am Arbeitsplatz angewendet, sondern auch im privaten Umfeld weitergegeben.
Sind Präventionskonzepte richtig implementiert, können sie zu einer höheren Prozessstabilität beitragen. Auch wenn die Corona-Pandemie derzeit alles überschattet, führen auch reguläre Krankheitswellen wie die Grippe jedes Jahr zu Ausfällen in den Unternehmen. Um für künftige Krankheitswellen gut vorbereitet zu sein und ihr Präventionskonzept optimal zu gestalten, können sich Unternehmensentscheider an den Hygienefachhandel oder ihren Gebäudedienstleister wenden.