Der BVMW zeigt im FAZ-Special „Unternehmergeist 2025“ Wege für den Mittelstand der Zukunft auf.
Im Gespräch mit Fritz Güntzler
Hier treffen zwei gute Bekannte nicht zum ersten Mal aufeinander. Fritz Güntzler studierte Betriebswirtschaftslehre, ist zugelassener Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und seit 2019 Präsident der Steuerberaterkammer Niedersachsen – neben weiteren Funktionen in Stiftungen und Verwaltungsräten. 1989 trat er in die CDU ein und übernahm dort unterschiedliche Funktionen. Seit 2009 ist er Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Göttingen, war von 2013 bis 2018 Vorsitzender des CDU-Bezirksverbandes Hildesheim und übernahm 2024 das Amt als Schatzmeister der CDU in Niedersachsen. Er gehört seit 2013 dem Deutschen Bundestag an. Dort ist er ordentliches Mitglied im Finanz- und Sportausschuss sowie im Bundesfinanzierungsgremium. Seine Kenntnisse der Wirtschaft und der Finanzströme sind gefragt: 2016/17 war er Mitglied des Cum/Ex-Untersuchungsausschusses und 2020/21 gehörte er dem Wirecard-Untersuchungsausschuss an.
Ein willkommener Gesprächspartner für Jörn Kater, dem Leiter der BVMW Wirtschaftsregion Niedersachsen Süd. In seiner Funktion als politischer Sprecher des BVMW für Niedersachsen sucht er den Austausch mit Vertretern aus Bundes-, Landes- und Regionalpolitik.
Ein klarer Schwerpunkt lag auf dem Austausch wirtschaftspolitischer Themen. Kaum überraschend ist, dass Fritz Güntzler klare Gegenpositionen zur aktuellen Landes- und Bundespolitik vertritt. „Unternehmer verhalten sich ökonomisch und brauchen dafür weniger Vorgaben, dafür aber Freiheiten für eigene, spezifische Lösungen“, so Güntzler. Er ist sich mit Jörn Kater einig, dass eine Vereinfachung der Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln dringend erforderlich ist.
Aktuell müsste auch eine tiefgreifende Modernisierung des Unternehmenssteuerrechts erfolgen, um Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Dafür seien aktuell keine politischen Mehrheiten zu gewinnen. Problem wären die einmaligen Kosten der Umstellung, zum Beispiel mit anderen Abschreibungssystemen. In den kommenden Jahren würden die verbesserten Finanzdaten die Kosten für eine Reform erheblich überschreiten, so Güntzler. Andernfalls dürfte man auch die Opportunitätskosten nicht vergessen, die aufgrund von Stillstand entstehen würden. Langfristig wäre der Schaden des Nicht-Handelns höher als die jetzt investierten Gelder. Kater fordert, die Basis für wirtschaftliche Erfolge zu verbessern – schon eine echte Aufbruchstimmung würde wichtige Impulse in der Wirtschaft auslösen.
Ein konkreter Vorschlag könnte Potenzial für moderne Gesellschaftskonzepte bieten: Wenn es gelänge, private Mittel in Fonds zu leiten, die in Zukunftsthemen investieren, könnten Bürger, Unternehmen und die Gesellschaft daraus Vorteile gewinnen.
„Wird die Ampel bis zum Ende durchhalten?“ Diese Frage beantworteten beide Gesprächspartner ähnlich. Das läge letztlich in der Entscheidung der Koalitionspartner, aber auch danach existiert ein schwieriges Umfeld für eine neue Regierungsbildung. Spannend waren die Diskussionen über persönliche Chancen einzelner Politiker und mögliche Koalitionskonstellationen.
Jörn Kater und Fritz Güntzler freuten sich über den guten Austausch und werden auch zukünftig den offenen Austausch miteinander pflegen.
Jörn Kater
Leiter der Wirtschaftsregion Hannover
Landesbeauftragter Politik Niedersachsen
Leiter Kreisverband Südniedersachsen
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Mail: joern.kater@bvmw.de
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