Das letzte Parlamentarische Frühstück 2024 widmete sich der Frage: Wie kann der Mittelstand von digitaler Infrastruktur profitieren und seine Sicherheit und Unabhängigkeit stärken?
Kernforderungen des Mittelstandes
Mit Beginn der neuen Legislaturperiode muss auch das Thema der Digitalisierung von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft stärker in den Fokus der Politik rücken. Insbesondere die Corona-Pandemie hat die Defizite nochmals deutlich hervortreten lassen. Damit Deutschland international nicht den Anschluss verliert und wettbewerbsfähig bleibt, müssen moderne Technologien, digitale Bildung und die digitale Verwaltung politisch priorisiert werden. Wie das aus Sicht der BVMW-Kommission Internet und Digitales gelingen kann, wird im Papier dargelegt.
Die digitale Transformation ist allgegenwärtig. Sie gilt als Treiber des technologischen Fortschritts und wirtschaftlichen Wachstums. Doch noch immer hinkt Deutschland bei der Digitalisierung hinterher und rangiert im europaweiten Vergleich laut dem „Digital Economy and Society Index“ (DESI) der Europäischen Kommission weiterhin auf den hinteren Plätzen. Zwar wurden während der Corona-Krise innerhalb kürzester Zeit unzählige Prozesse digitalisiert, dennoch sind die Defizite bei der Digitalisierung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft deutlich hervorgetreten: Bei der Eindämmung des Virus zeigten sich die Versäumnisse, die digitale Vernetzung von Behörden auszubauen. Bildungseinrichtungen waren gezwungen, aus dem Stehgreif hybride Unterrichtsmodelle zu organisieren und das oftmals ohne nötige Fachkenntnisse oder passendes Equipment. Zahlreiche Unternehmen mussten ihren gesamten Betriebsablauf umstellen und kurzfristig Kollaborationstools sowie technische Ausstattung einkaufen. Deutlich wurde hier, dass Unternehmen, die bereits ein höheres Digitalisierungsniveau aufwiesen, die Corona-bedingten Herausforderungen besser bewältigen konnten.
Damit auch Deutschland von den zahlreichen positiven Auswirkungen der Digitalisierung wie wirtschaftlichem Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit, gesellschaftlicher Teilhabe oder Innovationsaktivitäten profitieren kann, muss die Digitalisierung in der kommenden Legislaturperiode eine entsprechende Priorität erhalten. Dafür muss zunächst sichergestellt werden, dass eine flächendeckende Breitbandversorgung und schnelles 5G-Mobilfunknetz vorhanden sind. Ohne diese technologische Voraussetzung wird sich eine erfolgreiche digitale Transformation nicht realisieren lassen.
Eine Übersicht aller Forderungen der Kommission Internet und Digitales sind in der digitalen Agenda des Mittelstands zu finden. Zudem fordern wir die neue Bundesregierung auf, die nachfolgend genannten Punkte zu priorisieren.
Ansprechpartner
Dr. Hans-Jürgen Völz
Bundesgeschäftsleiter Volkswirtschaft