Eine Person hält einen geöffneten Laptop vor einem Großrechnern in der Hand

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17.06.2024

Erfolge der politischen Arbeit: Digitalisierung

Festlegung einheitlicher Standards im IT-Sicherheitsgesetz

Die Zahl der Cyberangriffe auf Unternehmen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Auch Mittelständler verfügen über zahlreiche sensible Infrastrukturen, die systematisch gegen Angriffe geschützt werden müssen. Gerade im Laufe der Pandemie sind die Anforderungen an die Cybersicherheit noch einmal deutlich gestiegen, da immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Homeoffice tätig sind. Diese neuen Anforderungen waren bisher in den gesetzlichen Rahmenwerken nicht hinreichend abgebildet.

Mit dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 wurde Klarheit über fehlende Indikatoren und Schwellenwerte geschaffen, die Unsicherheiten bei der Auslegung beziehungsweise Anforderungen an IT-Sicherheitsmaßnahmen ausgeräumt. Zudem hat das Gesetz die Kompetenzen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik ausgebaut. Der BVMW hat sich bereits früh für eine Graduierung der Auflagen und die Festlegung einheitlicher Standards eingesetzt, um Unklarheiten und eine hohe Bürokratielast für mittelständische Unternehmen zu vermeiden. Diese Forderungen wurden im IT-Sicherheitsgesetz nun festgeschrieben.

Ausarbeitung einer ambitionierten Datenstrategie

Mit der Datenstrategie der Bundesregierung soll es gelingen, einen gesellschaftlichen Nutzen aus der richtigen Verwendung von Daten zu ziehen. Die Strategie umfasst 240 Maßnahmen in fünf Bereichen. So soll u. a. die Dateninfrastruktur leistungsfähiger und nachhaltiger, die Nutzung von Daten gesteigert und die Kompetenz von Bürgern im Umgang mit Daten gestärkt werden.

Der BVMW fordert bereits länger einen Rechtsspruch, der Datenpooling erlaubt und setzt sich für attraktivere Förderungen ein. Insofern ist die vorgelegte Datenstrategie zu begrüßen, da sie für den Mittelstand große Chancen bietet. Sollten auch kleine und mittlere Unternehmen auf große Datenmengen zugreifen können, trägt das auch dazu bei, den Wettbewerbsvorteil großer Konzerne zu verringern. Der BVMW wird die Umsetzung daher weiter aufmerksam verfolgen.

Etablierung wirksamer Maßnahmen gegen Marktmachtmissbrauch im GWB-Digitalisierungsgesetz

Die Dynamik der Digitalwirtschaft und das anhaltende Wachstum großer Plattformen machen es notwendig, effektiver und schneller einstweilige Maßnahmen zu ergreifen, um den Wettbewerb frühzeitig zu schützen. Mit der zehnten Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen wurden ein digitaler Ordnungsrahmen geschaffen und das Wettbewerbsrecht im Hinblick auf die Herausforderungen digitaler Märkte modernisiert.

Für kleine und mittlere Unternehmen ist die Verhinderung des Missbrauchs von Marktmacht durch Plattformen und die Unterbindung aggressiver Verdrängungswettbewerbe essentiell. Daher hat sich der BVMW bereits frühzeitig dafür eingesetzt, den Marktmachtmissbrauch großer Plattformunternehmen zu beschränken und eine wirksame Fusionskontrolle zu etablieren. Auch wenn die Kernparagraphen zum Teil präziser ausformuliert sein können, leistet die Novelle einen effektiven Beitrag zur Erhaltung des Mittelstands.

Löschung von Personenbezogenen Daten aus den Registern

Mit der Digitalisierungsrichtlinie (DiRug) ist der Zugriff auf die Daten des Handels-, Genossenschafts-, Partnerschafts- und Vereinsregister uneingeschränkt möglich. Dabei fiel auf, dass bei der Digitalisierung der Dokumente zugleich auch sensible Daten digitalisiert wurden. Darunter befinden sich z. B. Privatadressen, Geburtsdaten, Bankverbindungen oder eingescannte Unterschriften.

Der BVMW hat darauf gedrängt, den Zugriff auf sensible personenbezogene Daten zu verhindern. Ist eine Transparenz gegenüber Geschäftspartnern sicherlich vorteilhaft, so ist der öffentliche Zugriff auf persönliche Daten nicht im Sinne der Digitalisierung. Das Bundesjustizministerium beabsichtigt, dass die im Online-Handelsregister einsehbaren Daten zukünftig auf das absolut notwendige Maß beschränkt wird. Auch wenn zukünftige Einträge dadurch unterbunden werden sollen, so sieht der BVMW weiterhin Handlungsbedarf bei bereits digitalisierten Dokumenten.

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Erfolge der politischen Arbeit des BVMW  pdf / 1,3 MB

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