Zukünftige Arbeit durch KI am Arbeitsplatz

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10.06.2024

Zukunft der Arbeit: KI und Mitarbeiterentwicklung (4)

Empfehlungen für Mittelstandsunternehmen von Prof. Dr. Gerald Lembke

Autor: Prof. Dr. Gerald Lembke

1.Worum geht es?
2. Herausforderungen bei der Integration von KI in die Arbeitswelt
3. Fähigkeiten und Kompetenzen für die Arbeit mit KI
4. Strategien für die Mitarbeiterentwicklung
5.Praxisbeispiele und Erfolgsfaktoren
6. Fazit und Handlungsempfehlungen
7. Quellen
8. Autor

1. Worum geht es?

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Arbeitswelt transformiert nicht nur große Unternehmen, sondern mittelfristig auch Mittelstandsunternehmen grundlegend. KI-Systeme bieten neue Möglichkeiten, Prozesse zu optimieren, Entscheidungsfindung zu verbessern und innovative Dienstleistungen anzubieten. Gleichzeitig stellt diese Entwicklung Mitarbeiter und Führungskräfte vor neue Herausforderungen: Welche Fähigkeiten sind notwendig, um effektiv mit KI-basierten Systemen zu arbeiten? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine optimal gestaltet werden? Wie wird ein Mittelstandsunternehmen digital fit in Gegenwart und Zukunft?

Dieser Artikel arbeitet Empfehlungen heraus, wie Mittelstandsunternehmen die Kompetenzen ihrer Mitarbeiter entwickeln sollten, um in einer KI-gestützten Arbeitswelt erfolgreich zu sein.

2. Herausforderungen bei der Integration von KI in die Arbeitswelt

Die Integration von KI in Unternehmensprozesse führt zu tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeitsweise. Routineaufgaben werden zunehmend automatisiert, was Mitarbeitern ermöglicht, sich auf komplexere und kreativere Tätigkeiten zu konzentrieren. Diese Entwicklung birgt ungeahnte Produktivitätsvorteile für das Unternehmen.

Gleichzeitig erfordert die Zusammenarbeit mit KI-Tools neue Fähigkeiten und ein Verständnis für die Funktionsweise und Grenzen dieser Technologien. Mitarbeiter müssen lernen, KI-Systeme effektiv einzusetzen, ihre Ergebnisse zu interpretieren und kritisch zu hinterfragen. Das erfolgt für die meisten Menschen nicht sofort, sondern bedarf Zeit. Doch der zeitliche Aufwand kann durch gezielte Maßnehmen verkürzt werden.

3. Fähigkeiten und Kompetenzen für die Arbeit mit KI

Damit Mitarbeiter in einer von KI geprägten Arbeitswelt erfolgreich sein können, müssen sie spezifische Fähigkeiten und Kompetenzen entwickeln:

Technisches Verständnis: Grundlegendes Wissen über die Chancen und Risiken von KI-Technologien, ihre grundsätzlichen Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten ist unerlässlich. Mitarbeiter sollten in der Lage sein, mit KI-Tools zu arbeiten und ihre Ergebnisse zu verstehen.

Datenkompetenzen: Der Umgang mit Daten gewinnt weiter an Bedeutung. Mitarbeiter müssen Daten analysieren, interpretieren und auf ihrer Grundlage Entscheidungen treffen können.

Kritisches Denken und Problemlösungskompetenz: KI kann komplexe Aufgaben nicht vollständig autonom lösen. Es braucht menschliche Fähigkeiten wie kritisches Denken, Kreativität und Urteilsvermögen, um Probleme ganzheitlich anzugehen und Lösungen zu entwickeln.

Soft Skills: Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten: Die Zusammenarbeit von Menschen und KI erfordert Kommunikationsfähigkeiten auf technischer und zwischenmenschlicher Ebene. Mitarbeiter müssen in der Lage sein, sich mit KI-Experten auszutauschen und in Teams effektiv zu kooperieren.

Operative Fähigkeiten: Kenntnisse über gängige KI-Tools und -Plattformen (z. B. ChatGPT u. ä.) sowie die Fähigkeiten erwerben und trainieren, diese Tools effektiv im eigenen Arbeitsprozess zu nutzen. So können KI-Projekte besser umgesetzt werden.

""Durch gezielte Kompetenzentwicklung haben wir bei Innovatech Solutions unsere Mitarbeiter für die Arbeit mit KI qualifiziert. Praxisorientiertes Mentoring und individuelles Coaching führten zu einer Steigerung unserer Innovationskraft und einer Umsatzsteigerung von 25%. Die Investition in Mitarbeiterentwicklung hat sich als klarer Wettbewerbsvorteil erwiesen."
Stefan Huber, CEO von Innovatech Solutions GmbH


4. Strategien für die Mitarbeiterentwicklung

Mittelstandsunternehmen sind gefordert, ihre Mitarbeiter auf die Arbeit mit KI-Systemen vorzubereiten und sie bei der Entwicklung zukunftsweisender Fähigkeiten zu unterstützen. Im Folgenden werden die aus der langjährigen Praxis des Autors erfolgreichsten Strategien genannt.

1. Schulungen und Weiterbildungen

On-the-Job-Training:

  • Praktische Schulungen direkt am Arbeitsplatz ermöglichen es Mitarbeitern, KI-Tools und -Technologien in ihrem täglichen Arbeitsumfeld kennenzulernen und anzuwenden.
  • Beispiele: Einführen von KI-basierten Analysetools im Marketing oder automatisierten Prozessen im Vertrieb.

Deep-Dive Workshops:

  • Intensive Workshops bieten die Möglichkeit, sich tiefgehender mit den individuellen Themen rund um KI im Uneternehmen auseinanderzusetzen jund erste Lösungsansätze zu erabreiten.
  • Begleitende Wissensvermittlung fließen in die Workshops ein und trägt dazu bei, on the job Wissen über neue Entwicklungen und Best Practices zu vermitteln.


2. E-Learning, Webinare und Online-Kurse

  • Online-Kurse auf Plattformen wie KI-TOOLPARTY, Coursera oder Udacity bieten flexible Lernmöglichkeiten zu KI und verwandten Themen wie Datenanalyse und maschinellem Lernen.
  • Live-Webinare wie wir sie bei der KI-TOOLPARTY monatlich durchführen liefern individuelle Use Cases vor dem Hintergrund der aktuellen Technologie.
  • Das KI-Learning-Lab der KI-TOOLPARTY ermöglicht es Mitarbeitern, sich mit Experten auszutauschen und Fragen zu stellen.
  • Aufzeichnungen von virtuellen Seminaren können jederzeit abgerufen werden, was die Lernflexibilität erhöht.

3. Mentoring und Coaching

  • Erfahrene Anwendungsexperten können als Mentoren fungieren und jüngere oder unerfahrene Mitarbeiter in die Welt der KI einführen.
  • Regelmäßige Mentor-Mentee-Treffen fördern den Austausch und die kontinuierliche Entwicklung.
  • Personalisiertes Coaching unterstützt Mitarbeiter ganz individuell, spezifische Anwendungsfelder am Arbeitsplatz zu bewältigen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit KI zu verbessern.
  • Coaching kann sich sowohl auf technische Fähigkeiten als auch auf Führungsqualitäten und Change-Management konzentrieren.

4. Projektarbeit und Innovationslabore

  • Sehr gute Erfahrungen machen wir mit projektbasierten Lernmethoden, mit den KI-Projekte innerhalb des Unternehmens es den Mitarbeitern ermöglichen, direkt an der Entwicklung und Implementierung von KI-Lösungen mitzuwirken.
  • Beispiel: Ein interdisziplinäres Team arbeitet an einem Projekt zur Optimierung der Lieferkettenlogistik mithilfe von KI.
  • Innovationslabore sind spezialisierte Einheiten innerhalb des Unternehmens, die sich auf die Erprobung und Implementierung neuer Technologien konzentrieren.
  • Hackathons bieten eine intensive, oft mehrtägige Gelegenheit, kreative Lösungen für konkrete Problemstellungen zu entwickeln.


5. Interne Wissensdatenbanken und Communities

  • Aufbau einer internen Wissensdatenbank, die Tutorials, Anleitungen und Best Practices zu KI-Themen enthält.
  • Regelmäßige Updates und leicht zugängliche Informationen fördern die selbstständige Weiterbildung der Mitarbeiter.
  • Interne Foren und Netzwerke, in denen Mitarbeiter Erfahrungen und Wissen austauschen können.
  • Regelmäßige Meetups und Diskussionsrunden fördern den interdisziplinären Austausch und die Verbreitung von Know-how.


6. Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen

  • Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen (zum Beispiel mit der DHBW Mannheim https://Marketingtransfer.de ) bieten Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen, neuesten Technologien und konkrete Umsetzungsberatung.
  • Gemeinsame Projekte und Praktikumsprogramme können helfen, Wissen in das Unternehmen zu transferieren und talentierte Nachwuchskräfte zu gewinnen.

7. Gastvorträge und Seminare von Professoren:

  • Einladen von externen Experten und Professoren zu Gastvorträgen und Seminaren, um neue Perspektiven und Fachwissen ins Unternehmen zu bringen.


5. Praxisbeispiele und Erfolgsfaktoren

1. Schaffung einer Innovationskultur

Ein gutes Beispiel für die Schaffung einer Innovationskultur im Mittelstand ist Optima Packaging Group. Das Unternehmen aus Schwäbisch Hall hat ein Innovationszentrum eingerichtet, das Mitarbeitern ermöglicht, neue Ideen zu entwickeln und zu testen. Durch Workshops und Innovationswettbewerbe werden die Mitarbeiter aktiv in den Innovationsprozess eingebunden. Optima legt großen Wert auf eine offene Kommunikation und die Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen, was die Akzeptanz neuer Technologien und Arbeitsweisen fördert.

2. Implementierung von KI-Pilotprojekten

Harting Technology Group, ein mittelständischer Hersteller von Verbindungstechnologie, setzt erfolgreich Pilotprojekte ein, um die Integration von KI in ihre Produktionsprozesse zu testen. Ein Pilotprojekt konzentrierte sich auf die Automatisierung der Qualitätskontrolle mithilfe von KI, um Fehler in Echtzeit zu erkennen und zu korrigieren. Die positiven Ergebnisse haben dazu geführt, dass Harting plant, diese Technologien in weiteren Produktionsbereichen zu implementieren.

3. Aufbau von Kompetenzzentren

TRUMPF, ein familiengeführtes Unternehmen im Bereich Werkzeugmaschinen und Lasertechnik, hat das „TRUMPF Innovation Lab“ gegründet. Dieses Kompetenzzentrum dient als Plattform zur Erforschung und Entwicklung von KI-Anwendungen in der Industrie. Das Lab bietet Schulungen und Workshops für Mitarbeiter an und fördert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen, um die Implementierung von KI-Lösungen zu beschleunigen.

4. Förderung einer offenen Kommunikationskultur

Festo, ein mittelständisches Unternehmen im Bereich Automatisierungstechnik, fördert eine offene Kommunikationskultur durch regelmäßige „Innovation Days“, bei denen Mitarbeiter über aktuelle Projekte und Zukunftsstrategien informiert werden. Interne Plattformen wie das „Festo Idea Management“ ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Ideen und Vorschläge aktiv einzubringen und zu diskutieren. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Mitarbeiter Veränderungen positiv gegenüberstehen und aktiv an der digitalen Transformation mitwirken.

5. Zusammenarbeit mit externen Partnern

Krones, ein mittelständischer Hersteller von Verpackungs- und Abfüllanlagen, kooperiert eng mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen, um den Einsatz von KI in der Produktion zu optimieren. Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Hochschule München im Rahmen des Projekts „Smart Factory“, bei dem KI-basierte Lösungen für die Fertigungsprozesse entwickelt und getestet werden. Durch die Einbindung von externen Experten kann Krones auf aktuelles Fachwissen zugreifen und innovative Technologien schneller implementieren.

6. Kontinuierliche Verbesserung und Anpassung

Würth Elektronik, ein mittelständischer Hersteller von elektronischen und elektromechanischen Bauelementen, setzt auf kontinuierliche Verbesserung und Anpassung durch regelmäßige Audits und Risikobewertungen in ihren Produktionsstätten. Das Unternehmen hat ein „Digital Transformation Office“ eingerichtet, das Prozesse und Technologien ständig überprüft und optimiert. Diese kontinuierliche Anpassung stellt sicher, dass Würth Elektronik stets auf dem neuesten Stand der Technik ist und frühzeitig auf Veränderungen reagieren kann.

Durch die Kombination dieser Erfolgsfaktoren und Best Practices zeigen diese mittelständischen Unternehmen, wie die Integration von KI und die Förderung von Innovationskultur, Kompetenzzentren, Pilotprojekten und offener Kommunikation gelingen kann. Dies ermöglicht eine erfolgreiche digitale Transformation und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt.

"Durch unsere gezielten Schulungs- und Weiterbildungsprogramme konnten wir unsere Mitarbeiter optimal auf die Arbeit mit KI-Systemen vorbereiten. Die Kombination aus On-the-Job-Training und Deep-Dive-Workshops hat dazu geführt, dass unsere Teams nun in der Lage sind, KI-Tools effektiv zu nutzen und innovative Lösungen zu entwickeln. Besonders beeindruckend war die schnelle Lernkurve und die Begeisterung, mit der unsere Mitarbeiter die neuen Technologien angenommen haben."
Andreas Meier, CEO von TechnoSolutions GmbH

6. Fazit und Handlungsempfehlungen

Die Zukunft der Arbeit wird von KI geprägt sein. Um die Potenziale dieser Technologie zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter auf die neuen Anforderungen vorbereiten. Die Entwicklung von technischem Verständnis, Datenkompetenzen, kritischem Denken und Anpassungsfähigkeit wird dabei entscheidend sein. Gezielte Weiterbildungsangebote und eine Kultur des lebenslangen Lernens sind der Schlüssel, um Mitarbeiter für die Arbeit mit KI zu befähigen und so die Zukunft der Arbeit erfolgreich zu gestalten.

Investition in Bildung und Weiterbildung
Unternehmen sollten kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Dies umfasst sowohl technische Schulungen als auch Programme zur Entwicklung von Soft Skills wie kritischem Denken und Problemlösungsfähigkeiten.

Förderung einer offenen Kommunikationskultur
Transparente Kommunikation ist entscheidend, um Ängste und Vorbehalte gegenüber KI abzubauen. Führungskräfte sollten regelmäßig über Fortschritte und Herausforderungen informieren und den Dialog mit den Mitarbeitern suchen.

Integration von ethischen Richtlinien
Ethische Richtlinien sollten integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sein. Schulungen zum verantwortungsvollen Umgang mit KI und Daten sind unerlässlich, um das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen und zu erhalten.

Zusammenarbeit mit externen Partnern
Die Kooperation mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen und spezialisierten Beratungsunternehmen kann wertvolle Impulse liefern und den Zugang zu aktuellem Fachwissen erleichtern.


7. Quellen

1. Bitkom (2022). Leitfaden Künstliche Intelligenz im Mittelstand. https://www.bitkom.org/leitfad...

2. Deloitte (2021). Studie: Künstliche Intelligenz im Mittelstand 2021. https://www2.deloitte.com/de/d...

3. Deloitte (2022). Studie: Zukunft der Arbeit mit KI. https://www2.deloitte.com/de/d...

4. Fraunhofer IAO (2023). Leitfaden: Mitarbeiterentwicklung im Zeitalter der KI. https://www.iao.fraunhofer.de/...

5. Kompetenzzentrum Kommunikation (2022). Künstliche Intelligenz (KI) für den Mittelstand. https://www.kompetenzzentrum-k...

6. Lembke, G. (2024). KI in Unternehmen erfolgreich einführen. https://gerald-lembke.de/kiein...

7. Lembke, G. (2024). KI-Toolparty.de - Regelmäßige Updates zum KI-Einsatz in Mittelstandsunternehmen. https://KI-Toolparty.de

8. Lembke, G & Soyez, N. (2021): Digital-Fitness für Führungskräfte: Praxiswissen, Skills und Checklisten für die neue hybride Arbeitswelt. Verlag Redline

9. Lembke, G. & Meil, C. (2022). Smartes Marketing mit Künstlicher Intelligenz. Verlag Redline

8. Autor

Gerald Lembke ist Professor für Digitale Medien und Digital- und Medienmanagement, ausgewiesener Experte, Speaker, Unternehmer und Berater für die Nutzung von digitalen Medien und künetlischer Intelligenzen in Unternehmen Mit 13 Büchern, zahllosen Fachartikeln und Vorträgen geniesst er höchste Reputation bei Digitalfreunden und -Gegnern. Für die Beratung und Umsetzung von Digitalen Medienprojekten und Nutzung von künstlichen Intelligenzen leitet er das Steinbeis Transferzentrum für digitale Medien und Management in Weinheim. https://Gerald-Lembke.de

Bild von Autor Prof. Dr. Gerald Lembke

Prof. Dr. Gerald Lembke

Buch von Gerald Lembke und Nadine Soyez: Digital-Fitness für Führungskräfte: Praxiswissen, Skills und Checklisten für die neue hybride Arbeitswelt.

Buch von Prof. Lembke

Regelmäßige Updates zum KI-Einsatz in Mittelstandsunternehmen und Lernvideos gibt es auf https://KI-Toolparty.de .

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