Im September 2025 findet die IAA zum dritten Mal in München statt. Die Stadtratsfraktion Grüne/Rosa Liste fordert nun, dass die öffentlichen Ausstellungsflächen für Fahrzeuge während der IAA von der Innenstadt zum Zentrum der Veranstaltung an die Messe in Riem verlegt werden.
Bürgerbeschwerden als Grund für die Standortverlegung
Neben der Stadtratsfraktion Grüne/Rosa Liste unterstützen unter anderem auch die Grünen sowie eine Mehrheit des BA Maxvorstadt die Forderungen. Ein Argument, das für die Verlegung der Open Spaces auf das Messegelände spricht, sind laut dem Bezirksausschuss die massiven Einschränkungen der Bürger durch die wochenlangen Absperrungen. Auch Robert Häusl aus dem BA Altstadt-Lehel warnt, die IAA zu einem Präzedenzfall zu machen. Wenn die Automobilmesse im Stadtzentrum stattfindet, könnten auch andere Messen sich daran ein Beispiel nehmen und in Zukunft zentralere Ausstellungsorte fordern. Philippe Louis von den Grünen argumentiert, dass auf dem Messegelände des Weiteren mehr Gestaltungsmöglichkeiten für die Veranstalter gegeben sind.
Kritik seitens der CSU, der SPD sowie dem BVMW Bayern
Während sich Teile der Politik also hinter die Forderung der Stadtratsfraktion Grüne/Rosa Liste stellen, äußern sich die Stadtrats-CSU und -SPD kritisch. Vor allem Oberbürgermeister Dieter Reiter der SPD zeigt sich verärgert über die Forderung, die Open Spaces zu verlegen. In einem Interview mit der SZ erklärte er, dass für die kommende IAA das Konzept bereits überarbeitet wurde, sodass die Ausstellungen nicht mehr so dominant sein werden wie 2023. Er betonte die Wichtigkeit der IAA für die Stadt München und bestätigte, sich auch weiter darum zu bemühen, dass die Automobilmesse in München stattfindet.
Auch der BVMW Bayern schätzt die Verlegung der Open Spaces als ein falsches Signal für die Mobilitätsbranche ein. Laut Achim von Michel, Politikbeauftragter des BVMW Bayern, war „die Entscheidung, die IAA auch in die Innenstadt Münchens zu bringen, ein wichtiger Schritt, um die Innovationskraft der Region sichtbar zu machen. Diese Erfolge dürfen jetzt nicht leichtfertig aufgegeben werden.“
Wirtschaftliche Folgen für den Mittelstand
Neben den direkten Einnahmen für München wären insbesondere mittelständische Unternehmen stark betroffen. „Im Rahmen der IAA vernetzen sich in der Stadt jährlich Zulieferer, Hersteller und viele weitere Akteure, die die Zukunft der Mobilität gestalten. Es werden Kooperationen geschlossen, die für Fortschritt unerlässlich sind“, betont von Michel. Durch eine Verschiebung der Open Spaces würden etablierte Netzwerke geschwächt werden. Kleineren Betrieben wird dadurch die Möglichkeit genommen, ihre Innovationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Durch die Attraktion der IAA würden zudem viele Besucher in die Stadt gezogen werden, was zu wirtschaftlichen Impulsen führt.
Der BVMW Bayern betont, dass es wichtig ist, die IAA in München nicht einzuschränken und die Open Spaces im Herzen der Stadt zu erhalten. Statt nur die Standortverschiebung zu fordern, sollte nun konstruktiv diskutiert werden, wie das Konzept sinnvoll angepasst werden kann.