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München – Die Bayern-Auswertung der Jahresend-Umfrage des Verbands Der Mittelstand. BVMW von Dezember 2024 zeigt ein düsteres Bild zur Lage der Unternehmerinnen und Unternehmer im Freistaat. Bayerische Unternehmer nehmen im bundesweiten Vergleich trotzdem einen etwas optimistischeren Standpunkt ein.
Achim von Michel, Politikbeauftragter des BVMW Bayern, äußert sich erfreut über die positivere Haltung bayerischer Unternehmer, betonte aber: „Die etwas bessere Ausgangslage darf trotzdem nicht davon ablenken, dass die bayerische Wirtschaft in den letzten Jahren stark erschüttert wurde. Vor der Bundestagswahl im Februar 2025 ist es deshalb jetzt wichtig, die Wirtschaft wieder in den Mittelpunkt der Politik zu stellen, um verbesserte Rahmenbedingungen für den Mittelstand zu ermöglichen“ so von Michel.
Bayern blickt optimistischer in die Zukunft
Die Zukunftsaussichten der bayerischen Unternehmen sind insgesamt nicht gerade rosig: Rund 75 Prozent der Befragten rechnen mit einem Abschwung (53 Prozent) und sogar mit einer Rezession (22 Prozent). Bayerische Befragte blicken dennoch etwas positiver in die Zukunft als Unternehmer aus den anderen Bundesländern: Bundesweit rechnen 58 Prozent – und somit fünf Prozent mehr als in Bayern – mit einem Abschwung der Wirtschaft. Dennoch war 2024 auch für bayerische Unternehmen kein einfaches Jahr. Die befragten Unternehmen sehen vor allem in den hohen Arbeits-, Material- und Energiekosten, der Inlandsnachfrage sowie den bürokratischen Auflagen hohe Geschäftsrisiken. Dementsprechend rechnen nur 18 Prozent mit einer verbesserten Geschäftslage im Jahr 2025. 82 Prozent gaben jedoch an, dass sie eine Stagnation (41 Prozent) oder Verschlechterung (41 Prozent) erwarten.
Unternehmen weiterhin liquide
Eine Konsequenz des eher negativen Blicks in die Zukunft könnten ein Rückgang der Investitionen sein. 41 Prozent gaben an, im Jahr 2025 weniger investieren zu wollen als 2024. Trotzdem gibt es auch hier Lichtblicke: Über 80 Prozent beurteilen die aktuelle Finanzierungssituation als mindestens befriedigend (37 Prozent), gut (33 Prozent) oder sogar sehr gut (11 Prozent).
Bayern überzeugt bei Standortbedingungen
Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen für die bayerische Wirtschaft konnte Bayern laut der Jahresend-Umfrage des BVMW als Standort überzeugen: 69 Prozent der bayerischen Befragten können sich nicht vorstellen, ins Ausland abzuwandern – und das trotz der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise. Dies ist besonders bemerkenswert, da über die Hälfte der Befragten angab, dass ihre Energiekosten in den vergangenen 12 Monaten gestiegen sind.
Schwarz-gelbe Koalition gefordert
Eine Blitzumfrage des BVMW im November 2024 zeigte bereits, dass die Ampelregierung beim deutschen Mittelstand auf wenig Zustimmung stieß. 90 Prozent der Teilnehmer der Blitzumfrage gaben damals bereits kurz vor dem Ampel-Aus an, kein Vertrauen mehr in die Bundesregierung zu haben. Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in der aktuellen Jahresend-Umfrage wider: Keiner der befragten Unternehmer sprach sich für eine erneute Ampelkoalition aus. Stattdessen favorisiert die Mehrheit (33 Prozent) eine Regierung aus CDU/CSU und FDP. Eine schwarz-grüne Koalition stößt bei jedem Fünften auf Zustimmung.