Ohne politische Wende droht wirtschaftlicher Abstieg

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02.10.2023

Bauwirtschaft in der Krise

Herbert Schulte, NRW-Landesgeschäftsführer Politik des BVMW, kommentiert die Entwicklung des Bauhauptgewerbes in 2023:

Autor: Thomas Kolbe

„Die anhaltenden Herausforderungen im Bauhauptgewerbe zeigen die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Stärkung des Sektors zu ergreifen. Der Schlüssel wäre eine Schubumkehr bei den wuchernden Regulierungsmaßnahmen der letzten Jahre bei gleichzeitiger fiskalischer Entlastung des Immobilienerwerbs. Die steigenden Grunderwerbsteuern gepaart mit dem Ansatz, Vermieter dürften steigende Grundsteuern nicht mehr umlegen, werden dem Bausektor einen weiteren Schlag versetzen“, warnt Schulte.

Trotz einiger positiver Entwicklungen im Bereich der Baugenehmigungen und der Baumaterialpreise, gebe es immer noch erhebliche Engpässe, die angegangen werden müssen, so Schulte. Insbesondere die rückläufigen Geschäftserwartungen und die anhaltenden Produktionsbehinderungen durch Auftragsmangel seien besorgniserregend. Schulte hebt jedoch hervor, dass die Abnahme der Materialknappheit von 52% im Mai 2022 auf 3% im August 2023 und die sich entspannenden Preise für Baumaterialien wie Stahl, Bauholz und Glas einen Silberstreifen am Horizont darstellen. „Der Wohnungsbau bleibt ein Schlüsselsektor für die wirtschaftliche Gesundheit Deutschlands. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Bundesregierung und die Wirtschaft zusammenarbeiten, die aktuellen Hindernisse zu überwinden.“

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