KI am Schreibtisch vor einem Blatt Papier

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München, 19.12.2023 Lesezeit: 4 Minuten

Wie Sie mit künstlicher Intelligenz im Unternehmen sofort Mehrwert schaffen

Erfahrungsbericht zu sinnvollem Einsatz von KI in der Praxis. Aus Sicht von Thomas Rosenstiel, Digital-Experte und Selbst-Anwender

Autor: Thomas Rosenstiel

ChatGPT ist kaum ein Jahr alt. Doch steht fest: Unternehmen werden Künstliche Intelligenz (KI) nutzen müssen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Benutzeroberfläche in Form einer Konversation hat generative KI für alle zugänglich gemacht und damit ganz oben auf die Umsetzungsagenda der meisten Unternehmen gesetzt.

Trotz des wachsenden Interesses an künstlicher Intelligenz (KI) höre ich oft von Kunden, dass sie zwar damit experimentiert haben, aber immer noch zögern oder unsicher sind, wie sie KI effektiv für sich und ihre Mitarbeitenden nutzen können. Ein häufiger Satz ist: "Ich habe es ausprobiert. Es ist faszinierend, aber man merkt sofort, dass es sich um die Arbeit einer KI handelt.

Solche Aussagen spiegeln in meinen Augen eine falsche Erwartungshaltung an Künstliche Intelligenz wieder.

KI - die "neue(n)" im Team

Ein hilfreicher Perspektivwechsel besteht darin, Künstliche Intelligenz als ein Team kompetenter Mitarbeitender zu betrachten. Auch eine Führungskraft macht nicht alles selbst. Sie hat in der Regel ein Team das ihr hilft Aufgaben und Verantwortungen zu erfüllen - z.B. Recherchen durchzuführen, Konzepte zu entwickeln oder E-Mails und Präsentationen zu verfassen. Damit in diesem Arbeitsmodell die Endresultate den festgelegten Zielen und Erwartungen gerecht werden, muss die Führungskraft präzise ihre Vorstellungen und Zielsetzungen kommunizieren und klar instruieren.

Durch die Integration von KI in meine persönlichen Arbeitsprozesse hat sich meine Produktivität um ein Vielfaches gesteigert. Ich nutze KI dabei wie ein virtuelles, hoch-kompetentes Team, das mir zur Seite steht. Diese zusätzliche Ressource ermöglicht es mir, vielfältige vorbereitende Tätigkeiten effizienter zu gestalten und somit meine eigenen Potenziale optimaler zu nutzen.

Ich nutze generative KI um meine Ideen umzusetzen oder gar neue Ideen zu generieren, Strategien zu durchdenken, Mails zu beantworten, Konzepte zu hinterfragen, Agenden zu entwickeln, ja sogar um für mich zu programmieren. Für 20 € im Monat erhalte ich ein ganzes Expertenteam, dass mir rund um die Uhr zur Verfügung steht! Ich finde, ein geradezu unvorstellbarer Return-on-Invest!

Mittlerweile frage ich mich täglich: Wie mir KI bei einer Aufgabe helfen kann? Was kann ich an die KI übergeben? Wo kann ich mir zuarbeiten lassen? Auf Basis dieser Vorarbeit komme ich deutlich schneller zu den gewünschten Ergebnissen.

Natürlich muss auch die KI instruiert, gesteuert und die Ergebnisse kuratiert werden. Auch die KI benötigt Rückmeldung darüber, welche Verbesserungen ich mir wünsche - nur eben nicht persönlich, sondern in Form von Prompts. Habe ich das gelernt, kann ich meine Verantwortungen und Aufgaben auf deutlich höherem Niveau erfüllen. Erstaunlicherweise macht es mich sogar zufriedener, weil ich das Gefühl von größerer Wirksamkeit habe.

Daher meine Empfehlung:

  1. Geben Sie allen Mitarbeitenden Zugang zu generativer KI. (Falls nötig, regeln sie den Umgang mit sensiblen und personenbezogenen Daten möglichst einfach oder nutzen Sie eine speziell geschützte generative KI. Diese sind mittlerweile einfach verfügbar.)
  2. Schulen sie alle Mitarbeitenden darin, wie sie Prompts so schreiben, dass sie die KI als Zuarbeiter für Ihren Job nutzen können.

So ermöglichen sie Ihren Mitarbeitenden ihr volles Potenzial auszuschöpfen und machen die Nutzung von Generative KI zur vielleicht besten Investition in die Entwicklung ihrer Mitarbeitenden.

Ist dieser Schritt getan, verfügen sie zusätzlich über eine der wichtigsten Voraussetzungen für die weitere Entwicklung ihres Unternehmens auf dem Weg zur KI Transformation: Ihre Mitarbeitenden werden künstliche Intelligenz nicht mehr als Bedrohung wahrnehmen, sondern erkennen den Mehrwert von KI als Ressource auf persönlicher Ebene.

Thomas Rosenstiel

Beta Partners GbR

Thomas Rosenstiel, Beta Partners GbR

Zum Autor:

Thomas Rosenstiel, Partner bei Beta Partners München, ist Berater für digitale Organisationsentwicklung mit Erfahrung in nationalen und internationalen Führungspositionen und als Gründer mehrerer Startups. Er begleitet Unternehmen als Berater und Interim Manager bei der Umsetzung digital getriebener Transformationsprozesse.

Mit seinem Hintergrund in Informatik und systemischem Coaching bietet er eine einzigartige Mischung aus digitaler Expertise, Prozessberatung und Organisationsentwicklung. Seine Kompetenzfelder umfassen digitale Strategieentwicklung, Transformation und Führung. Thomas Rosenstiel ist zertifizierter Berater des Beratungsnetzwerks BDMV e.V. und BVMW Mitglied.

Bild/Header: KI-generiert mit Magic Media/CanvaPro (www.canva.com)

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