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28.11.2022

Digitalisierung ist mehr als nur IT: Das Assessment

Teil 2 der Artikel-Serie von Mitglied Bechtle Systemhaus München, in der dargestellt wird, wie Digitalisierung umgesetzt wird – mit Erfahrungsbericht aus einem Kunden-Projekt.

Autor: Markus Kick, Bechtle Systemhaus

Digitalisierung ist mehr als nur IT: Das Assessment

In Teil 1 der Artikel-Serie wurde beschrieben, wieso die Digitalisierung in Deutschland nicht so recht vorankommt und welche wichtigen Punkte aus Sicht unseres Mitglieds Bechtle Systemhaus München bei der Umsetzung eines Projektes beachtet werden müssen. Heute geht es in die ersten Schritte beim Projekt-Kunden.

Was ist eigentlich das Problem?

Aus welchen Gründen suchen insbesondere mittelständische Kunden bzw. deren IT-Abteilung vermehrt Unterstützung bei einem IT-Dienstleister und Beratungshaus?

  • Fehlendes qualifiziertes IT-Personal
  • Über die Jahre gewachsene und oft veraltete IT-Infrastruktur und Anwendungen
  • Sicherheitsbedenken bezüglich der eigenen IT
  • Fehlende Skills und fehlendes Know-how bezüglich neuer Architekturen und Technologien

„Alles neu, aber schnell!“

Für diese Herausforderungen gibt es in aller Regel allerdings keine fertige Lösung, die schnell implementiert ist.

Viel wichtiger ist, die Kundensituation gründlich zu analysieren und erst dann passende Lösungen abzuleiten. Dieser erste Schritt ist die sogenannte Assessment-Phase im Bechtle Consulting Vorgehensmodell und gliedert sich in drei Teile.

Die Bechtle IT-Business-Architekten Franz Winkler und Alfred Fuchs geben hier einen Einblick in ihre Arbeit mit dem vorgestellten Kunden, einem Experten für industrielle Datenkommunikation.

Schritt 1: Das Business-Assessment

„In einem Business-Assessment, gemeinsam mit Vertretern der unterschiedlichen Fachbereiche wie Vertrieb, Produktentwicklung, Marketing, Einkauf und IT sowie der Geschäftsführung diskutierten wir die aktuelle Unternehmenssituation und erarbeiteten aus den Geschäftsvorgaben Ziele und Anforderungen für eine zukünftige IT.

Weitere Gespräche mit Endanwendern ergänzten die Anforderungen an einzelne Arbeitsplatz-Systeme. Wir setzen hier auf Werkzeuge wie z. B. Business-Model Canvas oder SWOT-Analyse.“

Schritt 2: Das (technische) IT-Assessment

„Im nächsten Schritt, im Zuge des technischen IT-Assessments analysierten wir die bestehende IT-Infrastruktur und die eingesetzten Anwendungen hinsichtlich Kapazität, Performance, Sicherheit und Verfügbarkeit.

Dabei stellten wir auch die Kosten für eine Neubeschaffung mit externem Betrieb und für die Verlagerung der IT zu einem Cloudprovider gegenüber. Auch für das IT-Assessment setzen wir Tools ein, die eine automatische Erfassung verschiedener Parameter erlauben.“

Schritt 3: Die „GAP“-Analyse

„Im dritten Schritt der Assessment Phase, der Gap-Analyse, verglichen wir die ermittelten Anforderungen mit den aktuellen Gegebenheiten der IT, leiteten Handlungsfelder ab und priorisierten sie gemeinsam mit den beteiligten Teams beim Kunden.

Das ermöglichte eine erste Roadmap, die eine Entscheidungsvorlage für Umsetzungsprojekte inkl. Kostenübersicht bildete. Da bei diesem Kunden aufgrund des fehlenden Personals und der mangelhaften räumlichen Gegebenheiten auch eine Verlagerung in die Cloud in Frage kam, betrachteten wir insbesondere die Art der Lizenzierung einzelner Anwendungen.

Die Ergebnisse dieser Analyse stellten wir den Beteiligten vor und arbeiteten entsprechende Anmerkungen bzw. Ergänzungen ein. So fühlten sich alle Stakeholder eingebunden und wir legten den Grundstein für eine hohe Akzeptanz.

Unser Kunde schätzte insbesondere, dass dieses Vorgehen ganz erheblich zum Gesamtverständnis seiner eigenen Situation und zum Erkennen der Notwendigkeiten und möglichen Handlungsalternativen beitrug.“

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