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04.10.2023

BUCHEMPFEHLUNG: "Ich bleib‘ dann mal da"

- Wolfgang Reinhart, ehemaliger BVMW-Bundesgeschäftsführer, liefert zahlreiche Gedankenanstöße und Vorschläge zum deutschen Rentensystem

Autor: Wolfgang Reinhart

Seit langem ist klar: Das deutsche Rentensystem ist in seiner derzeitigen Form nicht zukunftsfähig und muss schleunigst an die neuen Umstände angepasst werden. Flexiblere Arbeitszeitmodelle, längere Zeiträume der Erwerbstätigkeit, aber auch eine bessere Zusammenarbeit von Jungen und Alten können helfen, den Kollaps des Rentensystems durch Entlastung zu verhindern.

In unserer Arbeitswelt begegnen wir einer Vielfalt von Generationen – Babyboomer, Generation X, Millennials und Gen Z, die alle ihren beruflichen Weg gehen. Doch besonders für die Babyboomer-Generation sind Themen wie Nachfolge, Renteneintrittsalter und Ruhestand alltägliche Begleiter geworden. Die Unterschiede zwischen den Generationen sind nicht nur in ihrem Mindset und ihren Werten spürbar, sondern auch in der Art und Weise, wie unsere Gesellschaft das Alter bewertet. Oft heißt es: Jung gehört die Zukunft, Alt gehört die Rente – aber ist das wirklich die ganze Wahrheit?

Die Zukunft gehört sowohl den Jungen als auch den Älteren. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel zwingen uns zur generationsübergreifenden Zusammenarbeit. Es ist an der Zeit, unsere Einstellung zum Alter und zur Lebensarbeitszeit zu überdenken. Denn es steht außer Frage, dass unser deutsches Rentensystem dringend angepasst werden muss. Eine längere Erwerbstätigkeit, flexiblere Arbeitszeitmodelle und eine bessere Zusammenarbeit der Generationen könnten die Lösung sein. Wolfgang Reinhart sagt zu Recht: "Man ist nie zu alt, um großartig zu sein." Er liefert wertvolle Denkanstöße, die alle Altersgruppen in unserer Gesellschaft berücksichtigen.

In seinem Buch „Ich bleibʼ dann mal da“ liefert Wolfgang Reinhart zahlreiche Gedankenanstöße und Vorschläge, wie dies gelingen kann. Er stellt historische Entwicklungen, Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse sowie seine persönlichen Erfahrungen dar, auf deren Basis er für die Einführung eines Lebensarbeitszeitmodells plädiert. Beiträge von älteren Menschen und Experten beleuchten individuelle Sichtweisen und runden das Thema ab. Sie kommen übereinstimmend zu dem Schluss, dass dringend eine Neubewertung des Alters vorgenommen werden muss – weil die Zukunft nicht allein den Jungen gehört.

"Wir können es uns heute schlicht nicht mehr leisten, auf die Ü-60-Jährigen zu verzichten. Wir brauchen diese Generation. Und diese Generation verdient eine höhere Akzeptanz in unserer Gesellschaft. Dafür benötigen wir ein Lebensmodell, das den traditionellen Lebensweg – bestehend aus Ausbildung, Beruf/Karriere, parallel die Familiengründung und Rente – neu definiert. Ein Modell, das Raum für Freiheit und Abweichungen bietet, das Auszeiten erlaubt, ohne die berufliche Karriere zu gefährden. Kurz gesagt, ein Modell, das einen neuen, flexibleren Lebensweg ermöglicht." - Reinhart-

Zum Autor

Wolfgang Reinhart ist Anwalt, Politiker und Redner. Von 2005 bis 2011 war er Minister für Bundes-, Europa- und internationale Angelegenheiten sowie Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund, zuvor ab 2004 Staatssekretär im Finanzministerium Baden-Württemberg. 2015 bis 2016 war er BVMW-Bundesgeschäftsführer und von 2016 bis 2021 Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. Seit Mai 2021 ist er Vizepräsident des Landtags Baden-Württemberg und betreibt zudem eine Anwaltskanzlei mit 60 Mitarbeitern.


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