Unternehmerinnen und Top Führungskräfte des regionalen Mittelstands stellen sich vor
Uwe Anspach / DKFZ
Krebsforscher, Nobelpreisträger und langjähriges Mitglied im BVMW Bundeswirtschaftssenat ist verstorben
Er hat einen Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs und andere Tumore vorbereitet und damit die Krebsprävention vorangebracht. Nun ist Harald zur Hausen, Nobelpreisträger, langjähriger Vorstandsvorsitzende des DKFZ und langjähriges Mitglied im BVMW Bundeswirtschaftssenat, am 28. Mai im Alter von 87 Jahren gestorben.
Zur Hausen leitete 20 Jahre die renommierte Forschungseinrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. Der international bekannte Virologe galt als geistiger Vater eines breit angewandten Impfstoffs gegen Gebärmutterhalskrebs und andere Tumore. Dies brachte ihm 2008 den Nobelpreis für Medizin ein und eröffnete der Krebsprävention eine ganz neue Dimension. Der Wissenschaftler hatte zuletzt an einem möglichen Zusammenhang zwischen Milch- und Rindfleischkonsum und der Entstehung von Brust- und Darmkrebs geforscht.
Auch nach seiner Auszeichnung mit dem Medizin-Nobelpreis im Jahr 2008 galt sein vorrangiges Interesse der Rolle von Virusinfektionen bei der Krebsentstehung. Bis ins hohe Alter kam zur Hausen ins DKFZ und forschte an Erregern, die mit der Entstehung von Brust- und Darmkrebs in Verbindung stehen könnten.
Neben dem Nobelpreis wurde der Krebsforscher im Verlauf seines Forscherlebens mit einer beeindruckenden Vielzahl akademischer Auszeichnungen geehrt. Er war Träger von fast 40 Ehrendoktorwürden und zahlreichen Ehrenprofessuren. 2009 erhielt er das große Bundesverdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik. Im Jahr 2017 ernannte ihn die Stadt Heidelberg zum Ehrenbürger.
Über den Krebsforscher
Zur Hausen wurde am 11. März 1936 in Gelsenkirchen geboren. Er studierte in Bonn, Hamburg und Düsseldorf Medizin. Anfang der 1980er Jahre erbrachte er den Nachweis, dass bestimmte sexuell übertragbare Hautwarzen-Viren - sogenannte Humane Papillomviren (HPV) - Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Damit schuf er die Voraussetzung für die Entwicklung eines Impfstoffes, der seit 2006 auf dem europäischen Markt zugelassen ist. 1983 wurde er zum Leiter des DKFZ berufen.
Harald zur Hausen gab im Jahr 2016 ein Interview unter dem Titel "Senatoren im Dialog".