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27.03.2025

RÜCKBLICK: UnternehmerAbend - Personalisiertes Lernen durch KI

An der Hochschule Fresenius in Heidelberg

Autorin: Gertrud Hilser

Am 26. März lud der BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar zum UnternehmerAbend unter dem Motto "Personalisiertes Lernen durch KI – Chancen und Herausforderungen" an der Hochschule Fresenius Heidelberg ein. Nach einem kurzen Get-Together begrüßte Gertrud Hilser, Leiterin der BVMW Wirtschaftsregion, die rund 80 Anwesenden – eine ausgewogene Mischung aus etwa 40 Mittelständlern der Region sowie 40 Studierenden der Hochschule Fresenius. Anschließend übergab sie das Wort an Prof. Dr. Daniel Rölle, Präsident der Hochschule Fresenius, der die Gäste begrüßte und einen kurzen Überblick über die Hochschule gab.

Die Hochschule Fresenius zählt zu den renommierten privaten Hochschulen in Deutschland und bietet praxisnahe Studiengänge in Bereichen wie Wirtschaft, Medien, Gesundheit und Design. Der Standort Heidelberg vereint akademische Kompetenz mit innovativen Lehrkonzepten und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Nachfolgend begrüßte Gertrud Hilser die neuen Mitglieder des BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar Alfred Ermer (bloon GmbH), Bernd Käfer (Conrad Electronic SE Profistore Mannheim), Peter Speicher (Essenpreis Projektentwicklung GmbH) und Thilo Hauck (KenZoom). 
Alfred Ermer ist als Chief Operating Officer der bloon GmbH in Heidelberg aktiv, welches Unternehmen dabei hilft  SAP-Prozesse einfacher, schneller und zukunftssicher zu digitalisieren – ohne viel Programmieraufwand. 
Bernd Käfer ist Storemanager bei Conrad Electronic in Mannheim, einem seit 1923 bestehenden Anbieter technischer Lösungen, der heute als Sourcing-Plattform Geschäftskunden mit über zehn Millionen Produkten, individuellen Services und digitalen Beschaffungslösungen unterstützt.
Mit Peter Speicher wurde der Geschäftsführer der Essenspreis Projektentwicklung GmbH begrüßt, die als Tochterunternehmen der Essenpreis Heizung & Sanitär GmbH aus Östringen auf die Entwicklung und Realisierung moderner Bauprojekte spezialisiert ist.
Abschließend wurde dann auch noch Thilo Hauck begrüßt, dem Geschäftsführer der KenZooM GmbH. Diese ist eine Organisationsberatung aus Darmstadt, die Unternehmen und ihren Mitarbeitenden auf dem Weg zu mehr Agilität, Zusammenarbeit und Freude im Arbeitsalltag begleitet.

Der inhaltliche Schwerpunkt des Events begann mit einem Impulsvortrag von Florian Ertl, Geschäftsführer der WhatzLearn GmbH und Dozent bei academy4.ai, der praxisnah drei Formen Künstlicher Intelligenz erläuterte: Maschinelles Lernen, bei dem KI aus Daten Muster erkennt und Prognosen trifft, analytische KI, die vorhandene Informationen auswertet und Entscheidungen unterstützt, sowie generative KI, die auf Basis des Gelernten neue Inhalte erstellt. Er zeigte auf, wie solche Technologien in der betrieblichen Weiterbildung eingesetzt werden können – etwa für automatisierte Schulungsmaterialien, adaptive Lernpfade oder virtuelle Chatbots. Besonders betonte er das Potenzial zur Wissenssicherung und zur individuellen Förderung von Mitarbeitenden. Gleichzeitig verwies er auf Herausforderungen wie Datenschutz, Kosten und technologische Abhängigkeiten.
Mit seinem Vortrag vermittelte Florian Ertl ein fundiertes Verständnis für die Potenziale und Grenzen von KI in der betrieblichen Weiterbildung. Seine anschaulichen Beispiele machten deutlich, wie digitale Technologien dazu beitragen können, Wissen effizienter zu vermitteln, nachhaltig zu sichern und individuell zugänglich zu machen – ohne dabei die Herausforderungen aus dem Blick zu verlieren.

Nachfolgend wurde die erste Bachelorarbeit von Olivia Stark durch den Betreuer der Arbeit Prof. Dr. Rölle präsentiert. Die Arbeit trägt den Titel „Künstliche Intelligenz im Human Resources-Bereich – und wie Führungskräfte diesen Wandel erleben“ und beleuchtet, welche Rolle KI in modernen HR-Prozessen spielt und wie Führungskräfte die damit verbundenen Veränderungen wahrnehmen und bewerten. Zentral zu betrachten war die Forschungsfrage: “Wie erleben Führungskräfte die Integration von Künstlicher Intelligenz im HR-Bereich?”. Die Ergebnisse zeigten, dass Führungskräfte den Einsatz von KI vor allem als Chance sehen, um Routineaufgaben zu automatisieren und datenbasierte Entscheidungen zu unterstützen. Dies schafft Freiräume, in denen wieder mehr Zeit für persönliche Aspekte der Personalarbeit bleibt – etwa für individuelle Gespräche, gezielte Mitarbeiterentwicklung und die Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die erfolgreiche Einführung von KI im HR-Bereich nicht allein eine technologische Herausforderung ist. Vielmehr hängt sie maßgeblich von einer klaren Strategie, einer offenen Kommunikationskultur und dem aktiven Engagement der Führungskräfte ab, um Veränderungsprozesse wirksam zu begleiten und Mitarbeitende mitzunehmen.

Der zweite Vortrag von Lara Ulu-Gerspach zeigte anhand ihrer Bachelorarbeit „Challenges and Limitations of International Marketing“, wie KI in wissenschaftlichen Arbeiten eingesetzt werden kann. Da keine geeigneten Daten für eine Fallstudie vorlagen, führte sie KI-generierte Experteninterviews durch und erklärte deren Erstellung und Auswertung. Dabei stellte sie die Frage nach der Vergleichbarkeit mit klassischen Interviews und regte so eine Diskussion über den methodischen Einsatz von KI in der Forschung an.
Sie hob die Vorteile der KI-generierten Interviews hervor – etwa schnelle Verfügbarkeit und gezielte Fragestellungen – betonte jedoch auch deren Grenzen im Vergleich zu persönlichen Interviews. Statt eine Bewertung vorzunehmen, stellte sie sachlich das Potenzial dieser Methode für datenarme Kontexte heraus.

In der anschließenden Talkrunde, moderiert durch Josef Stumpf, diskutierten Florian Ertl, Prof. Dr. Rölle und Prof. Dr. Eike Mennerich, Dozent an der Hochschule Fresenius und Gründer des Prompt Institute, über Vor- und Nachteile des personalisierten Lernens durch KI. Dabei erhielten die Gäste der Talkrunde spannende Impulse aus dem Publikum, die zu anregenden Diskussionen führten.

Den Abschluss des Abends bildete eine Networking-Runde, in der Studierende, Mittelständler sowie Referierende bei Snacks und Getränken die Inhalte des Abends reflektierten. In angeregten Gesprächen wurde diskutiert, wie sich KI-gestützte, personalisierte Lernansätze künftig im eigenen Unternehmenskontext sinnvoll einsetzen lassen – sei es zur Weiterbildung von Mitarbeitenden, zur Gestaltung individueller Lernpfade oder zur Sicherung von Wissen.

Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, die mit ihrer Expertise und ihrem Wissen zu diesem erkenntnisreichen Abend beigetragen haben.

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