Das letzte Parlamentarische Frühstück 2024 widmete sich der Frage: Wie kann der Mittelstand von digitaler Infrastruktur profitieren und seine Sicherheit und Unabhängigkeit stärken?
“Prozesse in mittelständischen Unternehmen souverän gestalten”
Am 19. März 2024 veranstaltete der BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar ein UnternehmerFrühstück im Freischwimmer in Ludwigshafen. Im Mittelpunkt stand das Thema “Prozesse in mittelständischen Unternehmen souverän gestalten”.
Die Gäste wurden von Gertrud Hilser, Leitung des BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar, und Christian Michel, Geschäftsführer der insinno GmbH, Eventpartner der Veranstaltung, begrüßt.
Andreas Ziegle von laborx | culture & communication aus Ludwigshafen stellte sich als neues Mitglied vor. Laborx ist ein inhabergeführtes Beratungsunternehmen. Ihr Schwerpunkt liegt im Bereich der Organisationskultur sowie der Prozessbegleitung und -unterstützung bei der Gestaltung von Transformationsprozessen.
Als erster Impulsgeber präsentierte Prof. Dr. Volker Engert, Geschäftsführer der Leaneo Consulting GmbH und Professor für Digital Business und E-Commerce an der SRH Hochschule Heidelberg, seine Erfahrungen in dem Vortrag “Wertschöpfung in Prozessen am Beispiel Wissensmanagements”. Er zeigte auf, dass Prozessdokumentation im Unternehmen dabei helfen kann, Ineffizienzen zu vermeiden, Kosten zu senken und Zeitaufwände zu reduzieren. Anschließend gab er einen Einblick in die Software Leanbyte durch die man leicht an alle Informationen eines Prozesses herankommt. Leanbyte ist eine Kombination aus operativer Wissensdatenbank, Onboarding-Manager und Werkerführung, welche den Arbeitsprozess für Mitarbeitende in der Produktion klar und verständlich abbilden kann, sodass ein schnelles Onboarding stattfindet. Gleichzeitig sind die Inhalte immer aktuell und in jeder Sprache verfügbar.
Danach folgte Uwe Hartmann, Geschäftsführer der FITS-P GmbH, mit seinem Vortrag zu dem Thema “Die wirklichen Prozesse sichtbar machen mit Process Mining”. Er erzählte, dass Prozesse in Unternehmen durch komplexe und intransparente Systemlandschaften laufen. Das führt zu Ineffizienzen, die dafür sorgen, dass Unternehmen ihr volles Potential nicht entfalten können. Bei Process Mining werden Produktionsabläufe genau angeschaut und Daten gesammelt, beispielsweise wird gemessen, wie lange jeder einzelne Prozess dauert. Diese Daten werden dann visualisiert und analysiert, um Einblicke in den tatsächlichen Prozessablauf zu gewinnen. Anschließend erklärte er die Unterschiede zwischen Process Mining und klassischen Process Mapping. Während klassisches Process Mapping subjektiv, teilweise und lange dauert, stellt Process Mining die Prozesse objektiv, ganzheitlich und schnell dar. Die Leistungen von FITS-P reichen von Celonis Einführungen, 360° Grad Reports, IT-Service Management bis hin zu Risikomanagement.
Der letzte Impulsgeber Markus Krampe, einer der Geschäftsführer der Apply Z GmbH, schilderte in seinem Vortrag “Praxisbeispiel Bewerbungsprozess neu gestalten”, dass die Leute heutzutage keine Lust oder Aufmerksamkeitsspanne mehr haben, um Lebensläufe zu schreiben und Formulare auszufüllen. Bei einem langwierigen Bewerbungsprozess steigen viele Bewerber/innen schon deutlich früher aus, wenn es ihnen beispielsweise zu kompliziert oder zu unpersönlich ist. Anschließend präsentierte er Talk’n’Job, eine sprachgesteuerte Chatbewerbung per App, die den Bewerbungsprozess vereinfacht, sodass dieser bloß zwei Minuten dauert. Die Bewerbung ist mehrsprachig und somit für jeden zugänglich. Ebenfalls werden mehr Kandidaten/innen durch zeitgemäße Ansprache angesprochen.
In der anschließenden Talkrunde, die von Josef Stumpf, Direktor des Bundeswirtschaftssenats, moderiert wurde, wurden die Themen rund um Prozessautomatisierung und -optimierung vertieft. Ein wichtiges Learning ist, dass Prozessdenken hilft – egal ob in einer Arztpraxis oder bei einem Metallbauer – überall sind Arbeitsprozesse.