Der BVMW zeigt im FAZ-Special „Unternehmergeist 2025“ Wege für den Mittelstand der Zukunft auf.
Leaders RoundTable mit Christian Oetker-Kast
Der Leaders RoundTable fand erneut am 19. Juli in Baden-Baden im Hotel Maison Messmer statt. Die Dinner Speech hielt Christian Oetker-Kast, geschäftsführender Gesellschafter der Casimir Kast Verpackungen und Display GmbH und Wirtschaftssenator h.c. im BVMW Bundeswirtschaftssenat.
Nach einem Sektempfang mit angeregten Gesprächen folgte die Begrüßung durch Gertrud Hilser und Josef Stumpf, die Leitungen des BVMW in der Wirtschaftsregion Nordbaden-Rhein-Neckar und das gegenseitige Vorstellen der Teilnehmer.
Christian Oetker-Kast begann seine Dinnerspeech mit einer Einführung in die Geschichte des seit 1550 bestehenden Familienbetriebs. Ursprünglich als Holzhandel mit Flößerei, Holzverarbeitung und Sägewerken durch Jacob Kast gegründet, hat sich die Firma über die Jahrhunderte gewandelt, bis sie Anfang des 20. Jahrhunderts erst in die Pappen-, dann auch in die Verpackungsproduktion eingestiegen ist. Mit der “Kast-Kiste”, die für hohe Qualität und Sicherheit der zu transportierenden Güter stand, konnte sich das Unternehmen in Deutschland einen Namen machen. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg wuchsen jedoch die Anforderungen an die Verpackungen, vom reinen Transportschutz entwickelte sie sich immer mehr zu einem Werbemittel und einer Verkaufshilfe. Heute arbeitet Casimir Kast als Spezialist für offsetkaschierte Verpackungen aus Wellpappe und Karton für Unternehmen aus verschiedenen Branchen wie die Lebensmittelindustrie, die Automobilbranche oder den Hygienesektor. Einer der Hauptkunden des Verpackungsherstellers ist die Deutsche Post, für die das Unternehmen die GoGreen Verpackungssets herstellt.
Anschließend ging Christian Oetker-Kast speziell auf die Faktoren ein, die sein Unternehmen zum Erfolg geführt haben: den ständigen Wandel und die Familie. Der Verpackungshersteller hat in seiner Geschichte bereits mehrere Wandel erlebt, seien es politische, gesellschaftliche oder ganz aktuell: Veränderungen durch den Klimawandel. Dabei hat sich gezeigt, dass im Umgang mit solchen Umschwüngen der Mut, Entscheidungen zu treffen und umzusetzen, von zentraler Bedeutung ist. Herr Oetker-Kast führt das Beispiel an, dass er trotz der Bankenkrise weitere Investitionen getätigt hat, die in erster Linie riskant schienen, den Betrieb jedoch langfristig weitergebracht haben. “Die schlechtesten sind aufgeschobene Entscheidungen", bemerkt er, “um anpassungsfähig zu bleiben, muss man alles permanent infrage stellen”.
Für Christian Oetker-Kast stellt die Firma außerdem eine Art Familienmitglied dar, was sich vor allem durch die Omnipräsenz des Betriebs in der Familie und seine persönliche Nähe zu den Mitarbeitenden zeigt.
Weiterhin ging er auf die Herausforderungen in seiner Unternehmensführung ein, zu denen Fachkräftemangel, technologische Entwicklungen, Ausbildung in seinem Betrieb, vor allem aber auch das Thema Nachhaltigkeit zählen. Christian Oetker-Kast spart, wo es möglich ist, CO2-Emmissionen ein und hat seit 2016 zusätzlich rund 21.000t der durch den Unternehmensbetrieb entstandenen CO2-Emissionen durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte kompensiert.
Mit den Worten: “Die Familie ist ein Zeichen der Kontinuität, der Wandel ein Garant für Weiterentwicklung und die Verantwortung, die daraus entsteht, ist die Aufgabe, die wir an- und übernehmen", beendete er das Dinner-Speech.
Es folgte eine rege und interessante Diskussion zwischen den Gästen und dem Impulsgeber. Dabei gaben sich die Gäste gegenseitige Einblicke in die aktuellen Herausforderungen ihrer Branche. Rund um die Dinnerspeech zelebrierte das Hotel Maison Messmer ein exquisites Vier-Gänge-Menü mit einer Auswahl von außergewöhnlichen Weinen.