“AHP Merkle – welche Chancen sehen und ergreifen wir, um als Mittelstand zu überleben?”
Zukunft Wirtschaftsstandort Deutschland - Bedeutung von Entbürokratisierung und Innovation
Der erste Leaders RoundTable im Jahr 2025 fand traditionell am 20. März im Hotel Europäischer Hof in Heidelberg statt. UnternehmerInnen aus der gesamten Wirtschaftsregion Nordbaden-Rhein-Neckar kamen zusammen. Die Dinner Speech hielt an diesem Abend Dr. Gunther Kegel, Vorstandsvorsitzender der Pepperl+Fuchs AG aus Mannheim.
Nach dem Sektempfang folgte die Begrüßung durch Josef Stumpf, Direktor des Bundeswirtschaftssenats (BWS), der erwähnte, dass es mittlerweile schon eine richtige Tradition geworden sei, dass der Leaders RoundTable einmal im jahr im Hotel Europäischer Hof in Heidelberg stattfindet. Ebenfalls berichtete er, welche Themen den BVMW sowie auch den Bundeswirtschaftssenat im letzten Jahr politisch besonders beschäftigten. Hier erwähnte er besonders die Agenda 2025+ des BVMW, die die Bundesregierung auffordert, die zentralen Anliegen des Mittelstands umzusetzen und Deutschland zurück auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen.
Die Hausherrin des Hotels, Dr. Caroline von Kretschmann, begrüßte ebenfalls die Gäste und nahm Bezug auf das diesjährige 160. Jubiläum des Hotels und das Erfolgsrezept, die Tradition mit der Moderne zu verbinden, um sich dem aktuellen demografischen Wandel anzupassen.
Dr. Gunther Kegel begann seine Speech mit einer politischen Einordnung der letzten Jahre in Bezug auf Deutschland, Europa und die USA. Hierbei besonders auf Verordnungen wie zum Beispiel die europäische Grundsatzverordnung und auf die Auswirkungen der Zeitenwende ein. Anschließend lenkte er den Blick auf die Fragestellung, was sich überhaupt bis heute alles geändert habe und sprach das große Thema Transformation an. Um auf diese ausführlichst einzugehen, unterteilte er sie in die vier Ds: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie und Deglobalisierung.
“Wir werden durch die dramatische Innovationsbeschleunigung aus der digitalen Technik heraus unsere Unternehmen vom Kern heraus von innen nach außen digitalisieren müssen, ob wir wollen oder nicht” betonte Kegel und ging anschließend Schritt für Schritt einen Digitalisierungsprozess durch. Ebenfalls verdeutlichte er anhand der Unternehmensgeschichte von Amazon, dass es manchmal eine 180 Gradwende benötige, um die ersten Schritte in Richtung Unternehmenserfolg zu machen. In Bezug auf Verordnungen und Regulierungen schaffte er einen Vergleich zwischen Europa und den USA und zeigte auf, dass Europäer risikoorientiert Handeln, während die Amerikaner vorrangig auf das verdienen von Geld aus sind. Dies sei laut Kegel auch der Grund, weshalb alle Regulierungen der EU proeditiv sind, d.h. sie betonen keine Chancen sondern nur Risiken. Dies untermauerte er anhand des Beispiels der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Ebenfalls ging er in diesem Beispiel auf die Verarbeitung der Daten ein und kritisierte, dass Europa es nicht hinbekomme, bei der DSGVO zwischen B to B und B to C zu unterscheiden, sondern es vereinheitlicht hat, was die ganze Angelegenheit für Unternehmen mehr als kompliziert darstellt. Im Zuge dessen betonte er die Wichtigkeit der richtigen Datenaufbereitung und Datenpflege.
Im Bezug auf die Dekarbonisierung ging er auf die Thematik der Klimaerwärmung ein und verdeutlichte “was wir versuchen können, dass wir die schädlichen Klimagase, die es gibt, zu minimieren so gut wir können”. Er zeigte besonders auf, dass die Energiewende eine Energieeffizienzwende ist und betrachtete unterschiedliche mögliche Handlungsmethoden mit Blick auf Herausforderungen und Chancen sowie die Frage, ob diese Vorgehensweise einen realistischen Erfolg erzielen kann.
“Die Demografie hat den großen Vorteil, dass sie relativ konstant bleibt”, so Kegel, der nochmal aufzeigte, dass Deutschland in den letzten Jahren 8% der Arbeitskräfte verloren hat, was zu Folge haben wird, dass ebenfalls 8% weniger Hochschulabsolventen den Weg in ein Arbeitsverhältnis finden werden. Dr. Kegel kam auch auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Elternzeit zu sprechen. Hier beteuerte er, dass vorallem die Elternzeit mit einem individuellen Arbeitszeitenmodell sehr gut für Arbeitnehmer sowie auch Arbeitgeber gemeistert werden könne.
In Anbetracht der Deglobalisierung ging er, wie zu Beginn seiner Rede auf die politischen Umstände in einzelnen Ländern und deren gegenseitigen Auswirkungen für deren Wirtschaft ein.
Nach einer kurzen Frage-Antwort-Runde mit dem Referenten, hatten die Teilnehmenden bei einem Heißgetränk die Möglichkeit, sich an ihrem Tisch mit den anderen Unternehmern auszutauschen.
Die Eventlocation war der Europäische Hof Heidelberg, dessen Küche die Gäste mit einem exquisiten Drei-Gänge-Menü verwöhnte. Im Herzen der Altstadt bietet das Hotel einen modernen Wellnessbereich und Aussicht auf das weltberühmte Schloss.