Die Inhaberin von Nachhaltig. Besser. Wirtschaften. im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.
RÜCKBLICK: Unternehmensfinanzierung nach der Zinswende
Was ist zu tun, wenn Geld wieder etwas kostet?
Die Veranstaltung begann mit einer Präsentation von Frau Gertrud Hilser, der Leiterin der Wirtschaftsregion Nordbaden-Rhein-Neckar, über Der Mittelstand. BVMW e.V. (Bundesverband mittelständische Wirtschaft). Während der Veranstaltung wurden neue Mitglieder vorgestellt. Zu den neuen Mitgliedern gehörten die Bechtle AG, vertreten durch Account Manager Christian Rieger, und Dr. Adelino Santos von der EWS GmbH und Stefan Ruckelshaußen von Ingenia Dienstleistung Beratung Management GmbH.
Herr Blasek, der Geschäftsführer der Graduate School Rhein-Neckar, gab eine Einführung in die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Hochschule bietet Bachelor- und Masterstudiengänge in Dual- und Vollzeit an. Die Graduate School Rhein-Neckar, ein 100% Tochterunternehmen, bietet zusätzlich Online- und Fernstudiengänge an. Ein spezielles Beispiel war der Studiengang Digital Finance, Strategie & Accounting MBA, vorgestellt von Prof. Dr. Gösta Jamin und Prof. Dr. Stefanie Hehn.
Prof. Dr. Gösta Jamin ist für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der HWG (Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft) LU verantwortlich. Er ist außerdem Studiengangsleiter des Masterstudiengangs Finance & Accounting und Co-Studiengangsleiter des MBA Digital Finance, Strategie & Accounting. Frau Prof. Dr. Hehn ist Professorin für Corporate Finance & Kapitalmarkttheorie an der HWG LU und leitet den Studiengang Bachelor BWL mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft sowie den MBA Digital Finance, Strategie & Accounting.
Die Referenten präsentierten die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Unternehmensfinanzierung. Dabei wurde ein Schaubild gezeigt, das eine Inflationsrate von über 10 % im Jahr 2023 im Verhältnis zum Verbraucherpreisindex zeigt. Die Anzahl der Insolvenzen bei Unternehmern wird in der Prognose zunehmen durch die Inflation, und es wurde ein Vergleich des durchschnittlichen effektiven Zinssatzes für Kredite an nicht finanzielle Kapitalgesellschaften und der Zinsbindung durchgeführt. Die negativen Realzinsen zeigten einen positiven Trend. Herr Jamin und Frau Hehn stellten außerdem verschiedene Finanzierungsinstrumente vor und erörterten deren potenzielle Auswirkungen auf Unternehmen.
Herr Hartmann, stellvertretender Vorstandsmitglied der Sparkasse Vorderpfalz, präsentierte Herausforderungen, denen Kreditinstitute gegenüberstehen. Dazu gehören steigende Kreditrisiken, zunehmende Kreditausfälle, steigende Unternehmensinsolvenzen und erhöhte Anforderungen an Eigenkapital bei Banken und Kunden. Er wies darauf hin, dass die Neukreditvergabe schwach ist und ein geringerer Geschäftsumfang die Erwirtschaftung von Erträgen erschwert. Herr Hartmann präsentierte außerdem Finanzierungsinstrumente und führte eine Beispielrechnung für eine Wohnbaufinanzierung durch.
In der Talkrunde moderiert von Herrn Stumpf, Leitung BVMW Wirtschaftsregion Nordbaden-Rhein-Neckar wurde die Frage aus dem Publikum aufgegriffen, ob es eine wertneutrale Beratung von Banken zu Kunden gebe? Die Antwort von Herr Hartmann war, dass die Sparkasse profitorientiert handelt, das ist ihr Geschäft, doch es ist wichtig für den Kunden eine gute Verhandlung zu führen und Vergleichsangebote einzuholen. Herr Prof. Dr. Jamin sagte, dass die Studenten der Hochschule für Wirtschaft auch Verhandlungsführung lernen und dadurch gut vorbereitet auf diese Situationen sind. Frau Prof. Dr. Hehn betonte, dass die HWG für angewandte Wissenschaften steht und nicht nur theoretische Lehre beinhaltet. Herr Blasek sagte, dass die Graduate School eine gemeinnützige Hochschule ist und nicht auf Gewinn aus sei. Die Talkrunde war harmonisch und mit Freude verbunden mit dem Thema Zinswende wurde der Fokus gesetzt, dass man sich mit Cashflow und Finanzierungsarten als Unternehmer auseinandersetzen sollte.
Abschließend gab es einen Imbiss, viele gute Gespräche und Zeit zum Netzwerken.
