PolitikTalk zur Oberbürgermeisterwahl 2022

Am 30. September trafen sich rund 50 BVMW-Mitglieder und Gäste zum PolitikTalk zur Oberbürgermeisterwahl Heidelberg 2022. Gastgeber des Events war das Heidelberg Marriott Hotel, in dessen Räumlichkeiten die Veranstaltung stattfand.

Das Programm startete mit einer Begrüßung durch Gertrud Hilser, Leitung der BVMW Wirtschaftsregion. Sie stellte die wesentlichen Aspekte des BVMW Netzwerkes vor. Ihr Kollege Josef Stumpf erläuterte, warum der BVMW zum Austausch über die Mittelstandspolitik in Heidelberg einlud.

Die Statements der drei Kandidat*innen wurden im Format Pecha Kuscha vorgetragen, das heißt 20 PowerPoint-Folien, die jeweils nach 20 Sekunden wechseln – automatisch. Pecha Kucha zwingt die Redner zu klaren Aussagen.

Der amtierende Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, parteilos, machte den Anfang. Er betonte, sich für die Belange des Mittelstandes, mehr Wirtschaftsflächen und eine bessere Lebensqualität für Unternehmen in Heidelberg einzusetzen. Er machte deutlich, dass Heidelberg unter seiner Führung einer der stärksten Wirtschaftsstandorte in Deutschland wurde und auch internationale Bedeutung erlangt hat. Im Bereich der Wissenschaft steht Heidelberg ebenfalls sehr gut da. Dennoch gibt es in seinen Augen auch ein paar Baustellen, wie die Mobilität und die Beliebtheit von Ausbildungsberufen. Alles in allem sei Heidelberg aber, seiner Meinung nach, eine sehr zukunftsfähige Stadt, um die er sich weiterhin gerne als Oberbürgermeister kümmern würde.

Als nächstes war Theresia Bauer, Oberbürgermeisterkandidatin des Bündnis 90/Die Grünen, an der Reihe. Sie zeigte zuerst auf, dass Deutschland aktuell mit vielen Krisen , wie Klimawandel und Krieg, zu kämpfen hat und die Politik dafür Lösungen liefern muss. Für Heidelberg bedeutet dies, ihrer Meinung nach, dass eine Transformation auf allen Ebenen stattfinden müsse. Besonders betroffen davon sind die Bereiche Energieerzeugung, regionale Kreisläufe und Digitalisierung. Für all diese Bereiche müsse die Kommune gute Rahmenbedingungen schaffen. Für die Kommune selbst sei außerdem eine möglichst schnelle Digitalisierung erforderlich.

Das Schlussstatement hielt Sören Michelsburg, Oberbürgermeisterkandidat der SPD. Er leitete seinen Vortrag mit der Frage ein, inwiefern die mittelständische Wirtschaft die Kommunalpolitik braucht. Die aktuellen Probleme in Heidelberg, wie Fachkräftemangel, Energiepreis-Hoch, Flächenmangel, Material- und Lieferengpässe belasten die Unternehmen. Um dagegen anzukommen, müsse man zum einen die Fernwärmeverteilung in der Stadt verbessern, zum anderen müssen junge Menschen verstärkt zu einer betrieblichen Ausbildung hingeführt werden. Sein Ziel ist, das Handwerk und den Einzelhandel bei der Digitalisierung und bei einer intelligenten Flächennutzung zu unterstützen, damit diese Branchen in Heidelberg bleiben können.

Bei der anschließenden Talkrunde, die Josef Stumpf moderierte, standen die Kandidat*innen Rede und Antwort. Die unterschiedlichen Herangehensweisen, Positionen und die persönlichen Motivationen, Oberbürgermeister in Heidelberg zu werden, sind im Talk deutlich sichtbar geworden. Die brennendsten Themen für den Mittelstand wurden vom Moderator vertieft, dazu gehören das Verschlanken der Genehmigungsprozesse, das Gewinnen von Fachkräften, gerade auch aus dem Ausland, sowie neue Konzepte für die Nutzung der knappen Gewerbeflächen. Aus dem Publikum wurde nach Lösungen für den Stau auf Heidelbergs Straßen gefragt. Josef Stumpf dankte den Kanditat*innen und warb für eine hohe Wahlbeteiligung.

Zum Schluss konnten sich die Teilnehmer untereinander und mit den Kanditierenden in angenehmer Atmosphäre austauschen. Ein vorzügliches Frühstücksbuffet stand während der gesamten Veranstaltung vom Heidelberg Marriott Hotel für die Gäste bereit, was dem PolitikTalk eine ganz besondere Note gab.