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BVMW macht mobil

“Güterverkehr und Logistik in Kommunen mit Chancen für mittelständische Unternehmen - wie geht das?” - 01. Dezember 2022

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In Karlsruhe fand am 01. Dezember 2022 eine Live-Veranstaltung des BVMW Aktionskreises zum Thema "Güterverkehr und Logistik in Kommunen mit Chancen für mittelständische Unternehmen - wie geht das?” statt.

Josef Stumpf, Leitung der BVMW Wirtschaftsregion BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar, begrüßte die Gäste und Referenten und gab einen Überblick zum BVMW. Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) schloss sich der Begrüßung an und zeigte die vielfältigen Aufgaben und die Innovationsprojekte der AVG auf.

Die Impulsgeber wurden von Claus Haberecht, Leitung des BVMW Aktionskreises und Verbandsbeauftragter des BVMW Nordbaden-Rhein-Neckar vorgestellt. Zuvor informierte er über die Ziele und die Aktivitäten des BVMW Aktionskreises nachhaltiger Güterverkehr und Logistik.

Den Anfang übernahm Wolfgang Aichinger, Projektleiter für städtische Mobilität bei der Agora Verkehrswende. Er leitete seine Präsentation mit folgender Fragestellung ein: "Wie kommen Waren künftig zum Menschen?" Der PKW-Verkehr ist in den Kommunen stark angestiegen und wird weiterhin zunehmen. Dies gilt auch für den Güterverkehr, der zusätzliche Be- und Entladeflächen erfordert. Vor allem in den Städten gerät der Verkehrsfluss damit zunehmend ins Stocken. Aichinger zeigte Beispiele von Kommunen, die nach ihren individuellen Möglichkeiten neue Lösungen etablieren (Ladezonen, Bollerkonzepte, autofreie Stadtquartiere, Ansprechpartner für den kommunalen Güterverkehr in großen Städten, Flächensicherung für Logistik etc.).

Danach folgte Prof. Ingo Dittrich, Professor an der Hochschule Offenburg, mit seiner Präsentation "Nachhaltige Projekte aus verschiedenen Kommunen". Zu Anfang betonte er auch in provokativer Absicht, dass Lkws im städtischen Verkehr gegenüber der Zahl der Pkws verschwindend gering sind. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung werden für den Güterverkehr neue Konzepte benötigt, wie zum Beispiel Mikrohubs, Logistikhotels oder Güterbahnen mit Haltestellenbelieferung. Solche Ansätze werden in Dortmund, Schwerin und Paris bereits umgesetzt. Ingo Dittrich stellt einen Ansatz für Karlsruhe zur Diskussion und fasst zusammen: L wie lebenswerte Stadt, L wie leidenschaftlich, L wie Logistik.

Christoph Rentschler von der AVG erläuterte den Gästen die Thematik "regioKargo - ein Ansatz zum kombinierten Personen- und Güterverkehr". Dabei handelt es sich um eine Initiative der AVG mit dem Ziel, ein nachhaltiges und ganzheitliches Logistikkonzept für Karlsruhe zu entwickeln. Die Idee ist, den Güter- und Personenverkehr in Zügen zu kombinieren. Damit könnte man die vorhandenen Ressourcen wie Fahrer und Fahrzeuge besser nutzen und gleichzeitig auch Kapazitäten sparen, was zu mehr Wirtschaftlichkeit führt. Bis dahin müssen aber erst mal einige Herausforderungen überwunden werden, wie Sondergenehmigungen, Akzeptanz der Fahrgäste oder das Haftungsrecht.
Trotz allem sprach sich Herr Rentschler positiv für die Zukunft dieses Projektes aus.

Die letzte Präsentation hielt Thomas Anderer, Geschäftsführer efeuCampus Bruchsal GmbH, mit dem Thema "Last Mile Lab". Er stellte klar, dass jetzt etwas für eine zukunftsfähige, automatisierte Mobilität von Gütern getan werden muss. Dafür hat jeder seine zahlreichen Meinungen und Glaubenssätze beiseite zu legen. Stattdessen sollten alle seiner Meinung nach einfach mal Machen! Denn wir leben jetzt in einer Zeit der rasanten technologischen Entwicklung. Er stellte das Projekt "Last Mile Lab" vor, das in Bruchsal erprobt wird. Von Drohnen, autonom fahrenden Lkws bis hin zu Tower-Stations, die als Lager- und Umschlagplätze fungieren, hatte er zahlreiche neue Ansätze mitgebracht.

Im Anschluss an die Vorträge folgte eine Talkrunde mit Dr. Alexander Pischon, kaufmännischer Geschäftsführer der AVG, Prof. Wolfgang Echelmeyer, Professor für Materialfluss/Logistik an der ESB Reutlingen - Business School und Wolfgang Aichinger, Projektleiter für städtische Mobilität bei der Agora Verkehrswende, moderiert durch Claus Haberecht. Als Fazit wurde gezogen, dass sich die neuen Konzepte nur etablieren werden, wenn sie wirtschaftlich tragfähig werden und Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit finden.

Zum Ausklang des Abends ließ der Gastgeber AVG beim anschließenden Come-Together Getränke und Snacks servieren. Die Teilnehmer knüpfen neue Kontakte und diskutieren ausgiebig in bilateralen Gesprächen die Konsequenzen aus den vorgestellten Konzepten.