Erfahren Sie hier mehr über die Inhalte der geplanten Änderung des Bürokratieentlastungsgesetzes.
Funtap | Canva
Erfahren Sie in diesem Steckbrief, welche Änderungen durch die EU-Verordnung auf Sie zukommen.
Die Verordnung für Künstliche Intelligenz (KI) oder englisch auch Artificial Intelligence Act (AI Act) ist Teil der digitalen Dekade der EU und soll eine rechtliche Grundlage für die Regulierung künstlicher Intelligenz festlegen. KI wird in der Zukunft eine große Rolle spielen und kann mit ihren vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten für größeren Wohlstand auf der Welt sorgen. Durch effizientere und automatisierte Prozesse können viele einfache und repetitive Tätigkeiten durch Künstliche Intelligenz zumindest teilweise ersetzt werden. Gleichzeitig gibt es dennoch einige Befürchtungen über z. B. Grundrechtsverletzungen und Urheberrechtsverletzungen bei der Verwendung von künstlicher Intelligenz. So können verzerrte Datensätze zu Ergebnissen führen, die Personen mit bestimmten Merkmalen systematisch diskriminieren. Mit dem AI Act möchte die EU sicherstellen, dass die in der EU eingesetzten KI-Systeme sicher, transparent, nachvollziehbar, nichtdiskriminierend und umweltfreundlich sind. Darüber hinaus soll für Entwickler Rechtssicherheit geboten werden, um Innovationen zu erleichtern.
KI-Anwendungen werden in vier unterschiedliche Risikostufen unterteilt und verschieden reguliert. Das Herzstück stellt dabei die Regulierung eines hohen Risikos dar.
Um die Entwicklung von Innovationen im Bereich der KI zu fördern, möchte die EU Reallabore, bzw. „regulatory sandboxes“ einrichten. Sie sollen eine kontrollierte Umgebung für das Testen und Validieren neuer Systeme unter realen Bedingungen bieten, bevor sie schlussendlich auf den Markt eingeführt werden. Damit können technische Innovationen schneller erprobt und umgesetzt werden.
Der BVMW sieht die EU-Verordnung skeptisch. Während ein Verbot von social profiling zu begrüßen ist, stehen die Auflagen zur Verbraucherfreundlichkeit im Konflikt mit der Förderung von Innovationen. Deswegen gilt es hier, einen guten Kompromiss zu finden, der gerade KMU und Start-ups nicht die Möglichkeiten der Entwicklung und Anwendung von KI verbaut. Denn es wird befürchtet, dass die Kosten für die Erfüllung der Compliance-Vorgaben zu einem Ausschluss von KMU und Start-ups führen. Daneben gilt es, eine möglichst genaue Definition von KI zu finden, die normale Softwareentwicklungen nicht mit einbezieht. Auch Konformitätsprüfungen für Hochrisiko-KI sollten möglichst bürokratiearm und effizient umsetzbar sein. Hier sollte bei erfolgreich eingereichten Unterlagen nach maximal einen Monat eine Genehmigung erteilt werden. Auch bei der Nutzung von „regulatory sandboxes“ darf die Bürokratie kein Hemmnis sein, da es sonst für die meisten KMU aufgrund von zu hohen Kosten kaum attraktiv wird.