BVMW / Maximilian Fuchs
Zu Besuch bei Baldus Medical in Bendorf mit MdB Dr. Thorsten Rudolph
Im Rahmen der „Unternehmensbesuche: #MittelstandDirekt“ bringt der BVMW mittelständische Unternehmen mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik zum Dialog zusammen – unverfälscht und im direkten Austausch.
Am 15. August kamen Dr. Thorsten Rudolph (MdB und Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages), Hans-Peter Pick (BVMW Gebietsleiter Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) sowie Dennis Feldmann (BVMW Verbandsbeauftragter Mittelrhein) bei der Firma Baldus Medizintechnik vorbei, um über Sorgen und Wünsche des Betriebs vor Ort zu sprechen.
Der Geschäftsführer des Familienunternehmens, Fabian Baldus, lenkt die Geschicke der Baldus Medical GmbH & Co. KG in zweiter Generation. Am Standort Bendorf werden aktuell 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt; das Unternehmen ist vielfach ausgezeichnet, unter anderem als attraktiver und familienfreundlicher Arbeitgeber Rheinland-Pfalz und gehört zu den 100 innovativsten deutschen Unternehmen 2020. Die Medizingüter werden in über 40 Ländern vertrieben, vor allem in den USA, Südamerika und in den arabischen Ländern erfreuen sich die Produkte „Made in Germany“ großer Beliebtheit. „Medizintechnik heißt für uns, das Leben von Menschen zu erhalten, zu verlängern und zu verbessern“, so Fabian Baldus. Besonders im Dentalbereich ist die Sedierung per Lachgas verbreitet und erfreut sich hoher Akzeptanz. Die Vorteile sind zum einen die schonende Art der Betäubung, zum anderen die schnelle Rückkehr zur Nüchternheit innerhalb weniger Minuten.
Eine große Herausforderung für das Unternehmen sind die fehlenden Fachkräfte. Auch die geringe Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern für Ausbildungsstellen bereitet Sorge, neben der Feststellung, dass sich immer weniger Menschen in unternehmerisches Risiko begeben. „Es rücken immer weniger Menschen nach, die sich selbstständig machen wollen. Deshalb bin ich der Meinung, dass Entrepreneurship bereits in der Schule gefördert werden sollte“, erklärt Baldus. Umweltschutz in allen Bereichen spielt eine große Rolle für den Mittelständler, deshalb wurde innerhalb der Belegschaft eine „Nachhaltigkeitskommission“ eingerichtet. Zur Energieerzeugung kommt Photovoltaik zum Einsatz. „Jedoch muss man aufpassen, nicht zu viel zu produzieren, sonst gilt man tatsächlich als Energieproduzent, was wiederum nachteilig wäre“, so Baldus. Gespeichert wird der nicht verwendete Strom aktuell in vier Tesla-Wallboxen. Der Fuhrpark ist in Teilen elektrifiziert, jedoch ist es bei Langstrecken, die meist von den Montageteams zurückgelegt werden müssen, noch ineffizient. „Dafür fehlt aktuell noch flächendeckende Infrastruktur“, resümiert Fabian Baldus. Ein weiteres Problem ist die teilweise Überregulierung durch die Politik und der bürokratische Dschungel in Deutschland.
„Der Bürokratieabbau ist wichtig und muss vorangetrieben werden. Deshalb bin ich froh, dass die Bundesregierung jetzt für das zweite Halbjahr ein Bürokratieentlastungsgesetz plant, das für die Unternehmen eine Vielzahl von Erleichterungen bringen wird. Was den Fachkräftemangel angeht, der sich aufgrund der demographischen Entwicklung nach allen Prognosen noch deutlich verschärfen wird, müssen wir alle inländischen Potentiale nutzen und zugleich ausländische Fachkräfte gewinnen. Dafür haben wir als Ampelkoalition in Berlin noch vor der Sommerpause mit dem Aus- und Weiterbildungsgesetz und dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz wichtige Weichen gestellt“, berichtet der Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph. „Wir als Bundesverband mittelständische Wirtschaft sind nah dran an den Unternehmen und helfen, gerade bei solch relevanten Themen wie der Entbürokratisierung, gerne mit konkreten Ansatzpunkten“, so Hans-Peter Pick vom BVMW. „Ich würde mir wünschen, dass die Politik die Stimme der Verbände hört. Gerade während der Corona-Zeit hat mich der BVMW mit seinem Informationsangebot und den Handlungsempfehlungen gerettet“, erklärt Fabian Baldus. „Der Innovationsgeist bei Baldus zeigt, was für starke Unternehmen wir hier in der Region haben. Diese müssen wir weiter unterstützen und dafür sorgen, dass sie beste Voraussetzungen haben, um am Weltmarkt zu führen“, so Dennis Feldmann vom BVMW.