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Was ist wirklich zu beachten, wenn ein E-Fahrzeug verunfallt ist? Fundiertes vom Mitglied Abschleppdienst Krüger GmbH & Krüger New Mobility Service.
Immer mehr Fahrzeuge werden auf elektrischen Antrieb umgestellt, um bis 2030 die Halbierung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor aus dem Jahr 1990 zu erreichen. Dafür rüsten viele Unternehmen um und schaffen PKWs. LKWs oder Busse mit E-Antrieb an. Aktuell gibt es zum Betrieb dieser Fahrzeuge für alle viel Neues zu lernen. Insbesondere, wenn der Normalbetrieb durch einen Unfall nicht mehr gegeben ist. Hersteller, Versicherungen, Rettungs- und Bergungskräfte müssen wissen was wann zu tun ist, um sicher für Mensch und Umwelt mit einem Lithiumionen-Akku umzugehen.
Bei diesem Business Talk hatten die Teilnehmenden Gelegenheit sich in der Schulungshalle von Krüger New Mobility Service GmbH bei der Abschleppdienst Krüger GmbH darüber zu informieren und auszutauschen, wie sich Fahrzeuge mit E-Antrieb von denen mit Verbrennungsmotoren unterscheiden. Insbesondere bei der Beurteilung eines Havariefalls, über die Bergung bis hin zur Entsorgung ist einiges anders und gleichzeitig, das entsprechende Wissen vorausgesetzt, genauso einfach zu handhaben.
Jörg Krüger, Geschäftsführer der Krüger New Mobility Service GmbH beschäftigt sich seit 2015 intensiv mit dem Thema gewerbliches Handling beschädigter Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Inzwischen ist er in diesem Bereich ein nicht nur national viel gefragter Experte.
Zusammen mit seinem Vater Gerhard Krüger berichtete Jörg Krüger über die gemeinsame Entwicklung vom etablierten Bergungs- und Abschleppdienst für LKW, Busse und PKW zum nun auch Spezialisten für den Umgang mit Havarien bei alternativ angetriebenen Fahrzeugen.
Jörg Krüger begann vor fast 10 Jahren den alternativen Antrieben „auf den Grund“ zu gehen. Auf diesem Weg entstand ein deutschlandweites Netzwerk aus Automobilindustrie, Versicherungen, Betreibern aus Privatwirtschaft und öffentlicher Hand sowie Rettungskräften z. B. der Feuerwehren. Alle zusammen widmen sich der Aufgabe, insbesondere das Handling von beschädigten E-Fahrzeugen so bald wie möglich genauso alltäglich werden zu lassen, wie es bereits bei Verbrennern der Fall ist. Erst wenn alle Beteiligten sicher wissen, „es ist nur anders, nicht schwieriger“ (O-Ton Jörg Krüger) kann auch die Akzeptanz von E-Fahrzeugen im Bereich der Nutzfahrzeuge wachsen und die Umwelt- und Klimaziele erreicht werden. Aus seiner Sicht steht gerade im Kurz- und Mittelstreckenbetrieb dem Einsatz von E-LKW‘s nichts mehr im Wege.
Durch den Vortrag von Jörg Krüger und seinem auch anwesenden Kooperationspartner für Schulungen, Kai Vollmer, konnten die Gäste ihr Faktenwissen über die technische Weiterentwicklung von E-Fahrzeugen, die heute schon breit gefächerten Anwendungsbereiche und die tatsächlichen Risiken bei Regelbetrieb und Havarie ausbauen. Keine Frage aus dem Publikum blieb unbeantwortet.
Als Höhepunkt des Abends konnten alle Gäste die hochspezialisierte Lagerhalle für beschädigte Fahrzeuge mit alternativen Antrieben besichtigen. In dieser, im Kreis Soest einzigartigen, Lagerhalle können die beschädigten Fahrzeuge sicher für Mensch und Umwelt so kurz oder lange gelagert werden, bis entschieden ist, wie mit Fahrzeug oder Batterie weiter zu verfahren ist. Besonders beeindruckt waren die Gäste von den speziellen Lager- und Transportbehältern für beschädigte Batterien. Diese sorgen dafür, dass das hochgiftige Stoffgemisch eines Lithiumionen-Akkus nicht ins Erdreich gelangt und dass ein evtl. auftretender Akku-Brand sicher hantiert werden kann.
Andreas Kerschl
Leiter des Kreisverbandes ‒ Soest