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Unternehmertum
07.11.2024

Glasfasern können mehr als nur Daten übertragen

56. Treffen von „Präzision aus Jena“ bei der FBGS Technologies GmbH in Jena

Autor: Dietmar Winter

Dass man mit Glasfasern mehr als nur Daten übertragen kann erfuhren die Teilnehmer des Treffens am 6. November 2024 im neuen Gebäude der FBGS Technologies GmbH.

Nach der obligatorischen Vorstellungsrunde aller Teilnehmer erläuterte Gastgeber und Geschäftsführer Dr. Eric Lindner ausführlich, verständlich und an Hand von Versuchsaufbauten, wie Glasfasern mittels Laser so bearbeitet werden, dass sie direkt als Sensoren genutzt werden können, z.B. für Druck, Dehnung und Temperatur. Das Besondere daran ist, dass diese Sensoreigenschaften in einer Faser implementiert werden können. Die Herstellung solcher Glasfasersensoren ist das USP des Unternehmens. Aber auch von Kunden zur Verfügung gestellte Glasfasern können hier so präpariert werden, dass sie die gewünschten Sensoreigenschaften bekommen.
Anwendung finden die Multisensoren (in einer Faser können gleichzeitig mehrere verschiedenen Sensoren implementiert werden) u.a. im Flugzeugbau, in der Stahlproduktion und bei der Überwachung der Infrastruktur (Brücken, Straßen). 50% der Erzeugnisse finden aber Verwendung im medizinischen Bereich, hier z.B. in Kathedern und medizinischen Robotern. Die von FBGS hergestellte Glasfasersensorik eröffnet aber weit mehr Einsatzmöglichkeiten, so dass Dr. Lindner um die Zukunft des Unternehmens nicht bange ist.

Bei Rundgang, bei dem die Gäste in zwei Gruppen aufgeteilt wurden, erläuterte Dr. Lindner den Aufbau des 14 m hohen Ziehturms. Bei der Planung des neuen Gebäudes, das Anfang des Jahres bezogen wurde, ist der Platz für zwei weitere Türme vorgesehen, um auf künftige Kundenwünsche reagieren zu können. 80% der Produkte gehen in den Export. Das 2005 gegründete Unternehmen, eine Ausgründung aus dem IPHT Jena, beschäftigt mittlerweile ca. 40 Mitarbeiter an zwei Standorten, und zwar in Jena und in Belgien. Die Belegschaft besteht aus 21 verschiedenen Nationalitäten.

Nach dem Betriebsrundgang nutzten die anwesenden Unternehmer ausgiebig die Möglichkeit, sich mit den Chefvolkswirt des BVMW, Dr. Hans-Jürgen Völz, der extra aus Berlin angereist war (vielen Dank dafür!), über wirtschaftliche und politische Themen auszutauschen. Probleme mit der ausufernden Bürokratie, hohe Energiekosten, der Umgang mit der AfD und weitere Themen wurden erörtert. Dr. Völz nahm daraus Anregungen für die weitere politische Arbeit unseres Verbandes mit.

Ein herzliches Dankeschön an Dr. Lindner, Frau Schmidt und das gesamte Team für einen sehr interessanten, wissenserweiternden und auch angenehmen Nachmittag. Und natürlich für die Bewirtung.

Text und Fotos: Dietmar Winter

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