Steffen Mittelstädt gibt einen Überblick.
Sondermaschinenbauer behauptet sich in einem hart umkämpften Umfeld
Technische Herausforderungen sind das tägliche Brot für die Mitarbeiter der automation Uhr GmbH in Reichenbach. Knifflige und anspruchsvolle Aufgabenstellungen seitens der Kunden werden analysiert und Lösungen entwickelt.
Über 20 Unternehmer, aber auch Techniker kamen am Dienstag, den 24. Oktober 2023 zum Sondermaschinenbauer in das Gewerbegebiet Reichbach. Nachdem sich alle kurz vorgestellt hatten folgten sie eng gedrängt den Ausführungen von Herrn Uhr über sein Unternehmen. Zu den Kunden gehören namhafte Automobilzulieferer, die Elektronik-, Optik- und Pharmaindustrie sowie der allgemeine feinwerktechnische Bereich. Die Stärke liegt in der völligen Ausrichtung auf die individuellen Anforderungen des Kunden. Diese findet man nicht nur in ganz Europa, sondern auch in den USA, China, Australien, Mexiko und Brasilien. 1991 vom Vater Werner gegründet führen heute Sohn Frank und seine Frau Brigitta ein Unternehmen mit 40 Mitarbeitern.
Die Firma bietet alles aus einer Hand: von der Entwicklung und Konzeptionierung anspruchsvoller Individuallösungen über die Fertigung auf eigenen CNC-Präzisionsmaschinen für optimale Reaktionszeiten bis hin zur Montage und Inbetriebnahme. Herr Uhr gab einen Überblick über die vielfältigen technischen Lösungen, die er mit seinem Team im Laufe der Zeit realisierte. Mit Recht stolz ist er auf die Tatsache, dass auf Grund der hohen Qualität und Zuverlässigkeit seiner Anlagen kein Serviceteam für Reparatur und Wartung notwendig ist. Erstaunen löste bei vielen Gästen der Umstand aus, dass der Sondermaschinenbauer erst nach Inbetriebnahme der Anlage bezahlt wird, bis dahin muss alles vorfinanziert werden.
Wie aufwändig und kompliziert auch vermeintlich einfache technische Aufgabenstellungen wie die lageorientierte Zuführung von Flachfedern bei der Montage von Rohrzangen sind erläuterte Entwicklungsleiter Frank Ackermann. Schon wie vorher bei den Ausführungen von Herrn Uhr stellte das technisch sachkundige Publikum auch ihm Fragen zur praktischen Umsetzung. Bei vielen Projekten, so Ackermann, wisse man zu 70% die Lösungen, die restlichen 30% müssen diese erst entwickelt werden. Auf die Frage, warum sie dann so sicher sind, auch die 30% zu realisieren, sagte er: „Weil wir dran glauben!“ Das ist sicher auch ein Grund für den Erfolg der automation Uhr GmbH.
Beim Rundgang durch die volle Montagehalle erklärten Herr Uhr und seine Mitarbeiter verschiedene technische Lösungen, auch die der lagegerechten Flachfedern in der Funktion an der Anlage. Viele Fachfragen an den verschiedenen im Bau und der Erprobung befindlichen Anlagen wurden durch Herrn Uhr und seine Mitarbeiter beantwortet. Auch der technische Sachverstand der Gäste trug zum Erfolg des 52. Fachgruppentreffens von „Präzision aus Jena“. Zum Ausklang bei belegten Brötchen und Kaffee wurden das Gesehene und Gehörte weiter erörtert bis nach drei Stunden die letzten Gäste das Haus verließen.
Ein herzliches Dankeschön an Frau und Herrn Uhr für einen wirklich interessanten, technisch geprägten Nachmittag und die Bewirtung.
Text und Fotos: Dietmar Winter