Seit wann sind Sie selbstständig?
2016
Welche Verbindung haben Sie zum Thema Frauen im Mittelstand / Female Empowerment?
Als Inhaberin & Geschäftsführerin eines KMU habe ich umfängliche Erfahrungen mit den Herausforderungen, denen Frauen im Mittelstand gegenüberstehen.
Meine persönlichen Erfahrungen nutze ich, um insbesondere (jungen) Frauen zu demonstrieren, wie sich Weiblichkeit, Technik, Karriere und Familie verbinden lassen - oder eben auch nicht.
Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit habe ich zahlreiche Kontakte zu Frauen im Mittelstand – und solchen die es werden könnten. Idealerweise tragen meine Aktivitäten dazu bei, dass der Mittelstand (insbesondere MINT) für Frauen (einfacher) zugänglich wird und an Aufmerksamkeit gewinnt.
Bitte geben Sie uns einen kurzen Einblick in Ihren Lebenslauf mit dem Fokus auf relevante Stationen in Bezug zu Female Empowerment.
Im Jahr 2018 übernahm ich die Rolle als Markenbotschafterin der NRW. Bank für die Themen KMU, Nachfolge und Frauen in MINT-Berufen.
2019 durfte ich die Funktion der IHK-Vizepräsidentin der IHK Nordwestfalen übernehmen. Auch hier trage ich dafür Sorge, als Frau „Frauen im Mittelstand“ eine Stimme zu geben und diese dort zu platzieren, wo Änderungen herbeigeführt werden können und müssen.
Von 2020 bis zu dessen Auflösung agierte ich als Beiratsvorsitzende des Kompetenzzentrums Frau + Beruf Emscher-Lippe.
Im Beirat für die Junge Digitale Wirtschaft NRW, dem ich seit Mai 2023 angehöre, ist es mein Ziel, das NRW-Wirtschaftsministerium mit der Mittelstandssicht vor allem praxisnah zu beraten und mit meinen Beiratskollegen Lösungen für eine zukunftsgerichtete Gründungs- und Digitalpolitik zu erarbeiten, die im Alltag umsetzbar und effektvoll sind – sich nicht nur auf dem Papier gut lesen.
Zum Thema Gründung und Nachfolge aus der Perspektive einer Frau referiere ich regelmäßig an Hochschulen im Umkreis und auf Fachmessen; seit Neuestem auch in Podcasts (Folge 6: Melanie Baum ~ Ich hab da was zu sagen Podcast & (K)eine von vielen: Melanie Baum: "Wenn ihr was ändern wollt, fangt an" auf Apple Podcasts). Ich nutze dabei meinen eigenen Werdegang, um aufzuzeigen, dass es möglich ist, ein erfülltes Leben als Unternehmerin zu führen, in dem man zwangsläufig „eine Menge auf dem Deckel hat“. Dies kann sehr erfüllend sein, wenn man der Typ hierfür ist. Besonders junge Frauen, die sich hierin wiederfinden, möchte ich motivieren, ihren Weg zu gehen.
In welchen Bereichen würden Sie sich als Expertin bezeichnen?
Gründung und Nachfolge, Personalführung.
Was ist Ihre Intention, Mitglied des Gremiums für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“ zu sein?
Durch mein Handeln als Mitglied des Gremiums für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“ möchte ich relevante Akteure auf die Themen und Missstände aufmerksam machen, die das Führen von industriellen KMUs insbesondere für Frauen herausfordernd bis teilweise unmöglich machen.
Dabei folge ich dem Grundsatz, Kritik stets mit konkreten Lösungsansätzen anzubringen. Mein Bestreben ist es, Brücken zwischen den verschiedenen Akteuren zu bauen, um gemeinsam wirksame Antworten auf die drängenden Fragen zu erarbeiten: Welche Finanzierungsangebote brauchen KMUs, um bedarfsgerecht gestärkt zu werden? Wie kann ein KMU die hohen bürokratischen Anforderungen in Deutschland erfüllen? Wie können sich Frauen, die KMUs leiten oder diese auf entscheidenden Positionen mitgestalten, gegenseitig stützen und fördern? Wie können Gesellschaft und Politik dazu beitragen, dass Frauen als Unternehmerinnen mehr Unterstützung erfahren?
Zugleich möchte ich den motivierten, gut ausgebildeten Frauen im Land eine Stimme in Richtung Politik und Gesellschaft verleihen, die es verdienen unter gleichen Voraussetzungen Anerkennung und Unterstützung bei der Gründung und Leitung von Unternehmen zu erfahren.
Über das Unternehmerinnenkomitee können wir darstellen, dass Kompetenz und Expertise im Bereich Unternehmertum gleichberechtigt zu behandeln sind. Mit konkreten Vorschlägen für Rahmenbedingungen, die Frauen diese Gleichberechtigung erleben lassen, möchte ich aufzeigen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland an Qualität und Wert nur gewinnen kann, wenn wir es schaffen, all die weiblichen Potenziale – insbesondere in der KMU-MINT-Branche - zu heben.
Im und mit dem Komitee möchte ich kompetente und authentische Ansprechpartnerin sein. Durch meine eigene langjährige Erfahrung als Unternehmerin, verfüge ich über praktisches Wissen und Erkenntnisse, die ich nutzen möchte, um es anderen Frauen leichter zu machen einen Weg in das Unternehmertum zu finden.