Das BVMW-Netzwerk für weibliches Unternehmertum
Claudia Kinkel
Die Geschäftsführerin der SKS-Kinkel Elektronik GmbH im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.
Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?
Ich bin mit Selbstständigkeit in unserer Familie von Anfang an groß geworden und habe schon früh Kundenkontakte miterleben dürfen. Die Zusammenarbeit mit Menschen und die Vorstellung, eigene Ideen einzubringen und umzusetzen, hat mich motiviert, in unseren Familienbetrieb einzusteigen.
Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?
Ja, ich würde ihn jederzeit wieder gehen. Bei Eintritt in unser Familienunternehmen hatten wir 5 Mitarbeiter:innen. Heute steuern wir auf die 100 zu. Ich habe viele Stufen des Unternehmenswachstums begleitet und jede Wachstumsphase bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Mir macht es Freude, mitzugestalten. Mittlerweile ist auch die 3. Generation mit in unserem Familienunternehmen tätig – was ich als großes Glück empfinde.
Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?
Der Fokus und die Ausrichtung unseres Unternehmens auf eine zusätzliche, neue Zielgruppe: vom einfachen zum gehobenen Wohnungsbau. Wir konnten ab diesem Zeitpunkt über Design, Funktionen, Dienstleistungen und andere Mehrwerte verkaufen, nicht mehr ausschließlich über den Preis. Hier habe ich sehr viel in puncto Produktentwicklung und Umsetzung gelernt – dieser Prozess wird auch nie enden.
Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?
Wir befinden uns in der Transformation. Aus der analogen Welt kommend, entwickeln wir aktuell digitale Geschäftsmodelle und arbeiten intensiv an entsprechenden Strategien für die Zukunft.
Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?
Sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen. In der Regel ist alles lösbar und es finden sich Wege. Mir hat es gut getan, dass wir im Laufe der Jahre ein Führungsteam etabliert haben, auf das ich mich zu 100 % verlassen und dem ich entsprechend auch vertrauen kann. Es schafft die entsprechende Entlastung, die erforderlich ist, um sich auf die Unternehmensstrategie zu konzentrieren. Sicherlich muss man sich immer wieder fragen, welche Aufgabe man delegieren kann, um den Kopf für wichtige Entscheidungen frei zu haben.
Ansonsten finde ich es persönlich sehr wichtig, Mitarbeiter mitzunehmen – insbesondere, wenn das Unternehmen sich im Wandel befindet. In unserem Fall der Schritt aus der analogen in die digitale Welt. Man muss selbst immer offen sein für lebenslanges Lernen und dies auch als Vorbild für seine Mitarbeiter leben. Offenheit für Kooperationen ist in der digitalen Welt ebenso von großer Bedeutung.
Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?
Frau Gärtner mit ihrem großen Engagement in allen Fragen, die wir haben. Die regelmäßigen Angebote des BVMW finde ich interessant, ebenso die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern auszutauschen.
Claudia Kinkel, seit 2007 Geschäftsführerin der SKS-Kinkel Elektronik GmbH, wurde 1976 geboren. Sie absolvierte nach ihrer schulischen Laufbahn die Ausbildung zur Steuerfachangestellten, ehe sie anschließend daran im Abendstudium den Studiengang zur Betriebswirtin vollendete. Zudem ist sie Mutter eines Kindes.
Die SKS-Kinkel Elektronik GmbH entwickelt im Bereich der Gebäudekommunikation seit mehr als 40 Jahren intelligente, nachhaltige Lösungen, die mit zeitlosem Design und einer komfortablen Bedienung überzeugen.