Dr. Angela Salvoni

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin/Führungskraft zu werden?

Schon vor meinem Abitur hatte ich beschlossen, Rechtsanwältin zu werden und eine im internationalen Bereich tätige Kanzlei zu gründen, die Standorte in unterschiedlichen Ländern haben sollte.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen.

Ich würde genau denselben Weg noch einmal einschlagen, den ich damals gewählt hatte.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Es war die Entscheidung, nicht nur im eigenen Land, sondern auch im Ausland den gleichen Beruf ausüben zu können. Für mich war immer wesentlich, eigene länderübergreifende Kanzleien zu führen.

Was war die größte Herausforderung, die Ihnen begegnet ist?

Sich als Frau, in den siebziger und achtziger Jahren als Anwältin in Italien durchzusetzen.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?

Neben meiner Anwaltstätigkeit, die stets im Vordergrund steht, auf nationalen oder internationalen Kongressen zu moderieren oder Vorträge zu halten.

Wodurch erfahren Sie besondere Wertschätzung für Ihre Arbeit?

Im Tagesgeschäft, Danksagungen der Mandanten zu erhalten, und in den letzten Jahren, sehr viele Auszeichnungen von internationalen Organisationen verliehen bekommen zu haben

Welche Botschaft möchten Sie frisch gebackenen Unternehmerinnen oder Gründerinnen/Führungskräfte mitgeben?

Ganz gleich, welche Niederlagen man ab und zu einzustecken hat, man muss immer weiterkämpfen und stets davon überzeugt sein, was man will. Erst dann setzt man es auch durch.

Mit welchen wesentlichen Maßnahmen fördern Sie in Ihrem Unternehmen gezielt Female Empowerment und geben Ihren Mitarbeiterinnen Rückenwind?

In unseren Kanzleien bilden wir stets ein echtes Team und ich versuche, meine Mitarbeiterinnen in allen Belangen zu unterstützen. Es wurde ein optimaler Zusammenhalt dadurch geschaffen, dass das Team alle sechs Monate auf Reise geht, die ich finanziere und wo es eine europäische Hauptstadt besucht.

Von der Politik erwarte ich hinsichtlich einer stärkeren Unterstützung von Unternehmerinnen und der Entwicklung von Frauen in Unternehmen im Allgemeinen ...

Meines Erachtens hat die Politik in den letzten Jahren in ganz Europa für uns Frauen schon viel getan, aber immer noch nicht genug. Man sollte sich in europäischen Businessorganisation, die Frauen und Unternehmerinnen verbinden, stark engagieren. Von nichts kommt nichts.

Wer hat Sie am meisten inspiriert und warum?

Jeder Tag stellt eine neue Herausforderung dar, und es inspiriert mich am meisten, permanent die Möglichkeit zu haben, sich weiterzubilden und täglich Neues hinzu zu lernen. Der Zusammenschluss, den wir vor mehr als zwölf Jahren mit der Kanzlei in Hong Kong tätigten, hat sicher neue Anforderungen gestellt aber uns auch stark inspiriert.

Womit schaffen Sie in Ihrer Freizeit einen Ausgleich zu Ihrem Arbeitsalltag?

In meiner knapp bemessenen Freizeit, versuche ich viel zu lesen, gehe auch mit meinem Hund spazieren, und wenn die Zeit es erlaubt, besuche ich gerne Ausstellungen oder bin mit Freunden zusammen.

Ein guter Tag beginnt für mich mit …

Wenn ich morgens in die Kanzlei gehen kann und auch die schwierigsten Herausforderungen meistere.

Wie bereiten Sie sich auf einen wichtigen Termin vor?

Auf einen wichtigen Termin bereite ich mich gut vor und konzentriere mich nur auf das Wesentliche. Wenn ich eine Rede halten muss, fixiere ich vorher den Raum, um Anhaltspunkte zu haben, damit keine wichtigen Elemente des Vortrages ausgelassen werden.

Wer war Ihre wichtigste Begleitung auf dem Weg in die Selbstständigkeit/zur Führungskraft?

Ganz sicher war die Figur meines Bruders, des Herrn Dr. Heinz Giebelmann, eine wichtige Begleitung auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Warum ist ein starkes Netzwerk für Unternehmerinnen/Führungskräfte besonders wichtig?

Das Netzwerk, welches man sich selbst schaffen muss, ist absolut unerlässlich. Nur so besteht die Möglichkeit, möglichst schnell, auch wenn etwas außerhalb des persönlichen Zuständigkeitsbereiches liegt, zeitnah Zugriff auf Lösungsmöglichkeiten zu erhalten.

Was macht Sie zu einer guten Chefin?

Sicher mein Einfühlungsvermögen, sei es für die Belange und Wünsche meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch die der Mandanten.

Infos zur Person

Dr. Angela Salvoni

• Jahrgang: 1947
• Berufsabschluss: Studium an der juristischen Fakultät in Deutschland sowie in Italien und in beiden Ländern Anwaltsexamen
• Position: Rechtsanwältin/Avvocato
• Selbstständig und Führungskraft seit 1982
• Zum LinkedIn-Profil: https://www.linkedin.com/in/angela-giebelmann-9098248b/

Infos zum Unternehmen

Anwaltskanzlei HGAS Giebelmann und Salvoni (und Studio Legale Giebelmann)
www.hgas.it; www.hgas.de

• Gründungsjahr: 1982 und 1984
• Branche: Zivilrecht, Gesellschaftsrecht, Mergers & Acquisition
• Firmensitz: München, Brescia, Mailand sowie Hong Kong
• Anzahl Mitarbeitende: Zirka 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter