Fiona Ruff

Die Mitgründerin von 2030* im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Nach vielen Jahren als Angestellte, wollte ich meine eigene Chefin sein. Zwischendurch hatte ich eine Eisdiele mit meinem Mann gegründet, die wir leider nach 2,5 Jahren wieder schließen mussten. Da habe ich aber erfahren, dass mir das Unternehmertum liegt und gefällt. Deshalb fiel mir die Entscheidung später nicht schwer, mich doch selbstständig zu machen.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Ja, ich glaube schon. Mein Weg war ziemlich abwechslungsreich mit Veränderungen alle 2-3 Jahren. Früher machte ich mir darüber Sorgen. Inzwischen glaube ich, dass ich das brauche und dass es mich stark macht. Dadurch bin ich risikofreundlicher als viele Frauen geworden und ich kann mich sehr schnell anpassen und einarbeiten.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Die Eisdiele – die Erfahrung, ein Geschäft aufzubauen sowie alle anfallenden Aufgaben ausführen zu müssen (Personal, Einkauf, Marketing, Technik, Hygiene, Miete, usw.). Dort habe ich u. a. gelernt, dass es in einem Business nicht ausreicht, alles ziemlich gut zu machen. Da gehören andere wichtigen Faktoren zum Erfolg dazu – im Falle der Eisdiele waren dies Location und überregionale Bekanntheitsgrad.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv? (Bspw. Digitalisierung etc.)

Die Sichtbarkeit von Unternehmerinnen; wie wir als Gesellschaft mehr Frauen in Entscheidungspositionen bekommen; welche Auswirkungen Frauen in Entscheidungspositionen in unserer Wirtschaft haben.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Unterstütze andere Unternehmerinnen – vor allem welche, die noch klein sind und Unterstützung brauchen. Stell sicher, dass Deine Firma sowie Deine Lieferkette und externen Partner divers aufgestellt sind.

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Meine BVMW Vertreterin, Malu Schäfer, unterstützt mich und mein Business toll, was gerade in der Anfangsphase so wichtig ist. Außerdem empfinde ich eine offene Atmosphäre bei den Treffen und habe einige tolle Unternehmer:innen bereits kennengelernt.

Gibt es noch ein Thema, das Ihnen am Herzen liegt und Sie gern einbringen möchten?

Ja, ich plädiere für mehr Frauen in Entscheidungspositionen in mittelständischen Betrieben. Diverse Management Teams sind nachhaltiger und erfolgreicher – das kann sich kein mittelständischer Betrieb entgehen lassen – nicht in der heutigen Zeit.