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01.04.2022

Innovation und Iteration

Design Thinking ist ein Ansatz zur Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen.

Autor: Immanuel Holtmannspötter

Inzwischen ist es sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor sowie bei mittelständischen und Großunternehmen auf der ganzen Welt verbreitet.

Der Ansatz hilft, die Bedürfnisse der Kunden optimal zu erfüllen. Das Vorgehensmodell Design Thinking verwendet einen iterativen Ansatz (Wiederholung von Vorgängen) zur Entwicklung innovativer Lösungen. Es werden früh Prototypen erstellt. Prototypen sind oft einfache Modelle, die Aspekte eines Produktes darstellen und ergreif- und erlebbar machen. Ein einfaches Beispiel dafür wäre ein Papiermodell einer Nachbildung für eine Smartphone App. Dabei hilft das Feedback potenzieller Kunden, schon im Prototypen-Stadium Verbesserungen umzusetzen. Es ist also menschenzentriert: Es stützt sich auf Erkenntnisse darüber, wie Verbraucherinnen und Verbraucher tatsächlich mit einem Produkt oder einer Dienstleistung umgehen, und nicht darauf, wie ein Unternehmen glaubt, dass sie damit umgehen werden. Um den Menschen wirklich in den Mittelpunkt zu stellen, beobachten die Design Thinker, wie Menschen ein Produkt oder eine Dienstleistung nutzen, und entwickeln das Produkt oder die Dienstleistung kontinuierlich weiter. Dies ist der iterative Teil des Design Thinking. Statt endlos zu forschen oder zu grübeln, werden schnell Prototypen zum Testen hervorgebracht.

In Iterationsschleifen zur marktreifen Lösung

Im Gegensatz zur traditionellen Problemlösung, die ein linearer Prozess ist, bei dem ein Problem identifiziert und dann eine Lösung gefunden und umgesetzt wird, funktioniert Design Thinking nur, wenn es iterativ ist. Es ist weniger ein Mittel, um zu einer einzigen Lösung zu gelangen, als vielmehr eine Möglichkeit, das eigene Denken kontinuierlich weiterzuentwickeln und auf die Bedürfnisse der Verbraucher zu reagieren. Obwohl es ursprünglich von Produktdesignern entwickelt wurde, wird es heute von Menschen aus allen Disziplinen genutzt. Besonders effektiv hat sich der Prozess bei der Strategieentwicklung gezeigt. In einer komplexen Welt muss man strategische Ziele regelmäßigen Anpassungen unterziehen, was der agilen Natur des Design-Thinking-Prozesses entgegenkommt.

Design Thinking verändert die Arbeitskultur

Zudem verändern Design-Thinking-Prinzipien wie Experimentierfreude, Empathie oder Ambiguitätstoleranz die Arbeitskultur von Organisationen. Mitarbeitende setzen den Ansatz mittlerweile vom Personalwesen über Marketing bis in das Finanzwesen ein. Und da der Prozess menschenzentriert ist, bezieht er alle Beteiligten mit ein. Das stärkt die Attraktivität des Unternehmens und hilft, die Fachkräfte von morgen zu gewinnen.

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