Die Einzelunternehmerin und Expertin für Klarheit & Mut im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.
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Wie weibliche Führung den Unternehmenserfolg steigert
Wie können Unternehmen Führungskompetenzen von Frauen gezielt fördern und Gender Diversity nachhaltig in ihre Praxis verankern, um mehr Erfolg zu generieren? Um diese Fragen drehte sich der erste WebImpuls der Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“, moderiert von Kim Wlach, Mitglied unseres gleichnamigen Komitees.
Angaben des KfW-Mittelstandspanels aus 2023 zufolge liegt der deutsche Mittelstand mit knapp 26% Frauenanteil in den Führungspositionen (ausgenommen Soloselbstständige) deutlich hinter dem EU-Durchschnitt zurück. Professorin Sabine Boerner machte deutlich, dass strukturelle Barrieren und geschlechterspezifische Führungsstereotype viele talentierte Frauen ausbremsen, selbst Führung zu übernehmen. Erfolg durch Vielfalt ist allerdings kein Selbstläufer, sondern verlangt gezielte Maßnahmen und ein Umdenken auf vielen Ebenen. Diese Schritte können Unternehmen gezielt übernehmen, um nicht nur wirtschaftlich von einer Führungsvielfalt zu profitieren, sondern auch zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen:
Sind Frauen in Führungspositionen selbst erfolgreich, dann identifizieren sie sich eher als Steigbügelhalterinnen für andere angehende Unternehmerinnen. So auch Christina Diem-Puello, die 2019 gemeinsam mit ihrem Ehemann aus ihrem über 100-jährigen Familienunternehmen ihr eigenes Unternehmen Deutsche Dienstrad GmbH ausgegründete. Gemeinsame Führung funktioniert bei ihnen auf Augenhöhe und im Gegensatz zu anderen Unternehmen vielmehr mit einem umgekehrten Rollenverständnis: Christina als weiblicher Part der Tandem-Führung stark in der Sichtbarkeit, ihr Mann jedoch als Stratege und Geschäftsmodellentwickler. Anders als in den Gründungshochburgen Berlin, Hamburg und Frankfurt am Main begegnen ihr und anderen Frauen aus eher ländlich geprägten Regionen, die sich für die Selbstständigkeit oder Führungsposition entscheiden, jedoch oft tradierte Rollenverständnisse in Führung und Vorurteile wie „Working Mum“-Stigma. Ihre Motivation: Auch dort mit den Menschen in den Dialog treten, wo das Verständnis dafür bislang nicht ausgereift ist und als Vorbild vorangehen. Mehr Frauen in Führung zu bringen ist letztlich keine Aufgabe, die Unternehmen und Politik allein lösen müssen, sondern die gesamtgesellschaftlich angegangen werden muss.
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