Dies ist ein erneuter Schlag für die Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. Unternehmer hätten sich ein Zeichen von Einigkeit innerhalb der Koalition gewünscht.
Die Wirtschaftskrise ist mit voller Wucht in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen
Pressemitteilung Nr. 89/2023
Mehr als 84 Prozent der mittelständischen Unternehmen sagen, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland in den letzten 12 Monaten verschlechtert oder sogar erheblich verschlechtert habe. Dies geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) hervor.
Rund 43 Prozent der befragten Mittelständler gaben außerdem an, dass sich die Lage des eigenen Unternehmens im letzten Jahr verschlechtert habe. Etwa 40 Prozent rechnen auch für das Jahr 2024 mit einer Verschlechterung für das eigene Unternehmen.
„Die Wirtschaftskrise ist mit voller Wucht in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen“, sagt Christoph Ahlhaus, Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW. „Wir reden hier schon lange nicht mehr nur über eine Delle in der Konjunktur, sondern über eine substantielle, hausgemachte Krise“, sagte Ahlhaus. Statt Wachstumsmotor sei Deutschland zum Schlusslicht in Europa geworden.
Eine Mehrheit der befragten Mittelständler (76 Prozent) wollen grundsätzlich auch in schwierigen Zeiten an der Schuldenbremse festhalten. 39 Prozent sprechen sich für die Schuldenbremse in der jetzigen Form aus. 37 Prozent gaben an, dass sie sich eine reformierte Schuldenbremse oder ein Sondervermögen „Transformation“ vorstellen könnten.
Das Vertrauen in die Ampel scheint weitgehend aufgebraucht. So trauen 70 Prozent der Befragten der derzeitigen Bundesregierung nicht zu, die Herausforderungen zu lösen und halten Neuwahlen für erforderlich.
„Dass das Vertrauen der Leistungsträger und Führungskräfte in die derzeitige Politik weiter erodiert, ist ein Alarmsignal, das der Kanzler nicht ignorieren sollte“, sagte Ahlhaus.