Die Ampel-Regierung ist gescheitert und macht den Weg frei für Neuwahlen am 23.02.2025. Das Ergebnis dieser Wahl wird für die Zukunft des Mittelstands richtungsweisend sein.
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Der BVMW präsentiert seinen Forderungskatalog zur Unternehmensnachfolge im Vorfeld der Bundestagswahl 2025.
Der deutsche Mittelstand steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Jährlich stehen rund 125.000 Unternehmen zur Übergabe an, während es nur etwa 77.000 potenzielle Nachfolger gibt. Diese „Nachfolgelücke“ von 48.000 Unternehmen jährlich gefährdet nicht nur Arbeitsplätze und regionale Wirtschaftsstrukturen, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Wenn der Gesetzgeber jetzt nicht handelt, droht bis 2030 die Schließung hunderttausender mittelständischer Betriebe. Damit stehen über eine Million Arbeitsplätze auf dem Spiel. Die Kommission Unternehmensnachfolge hat nun einen konkreten Forderungskatalog vorgelegt, der fünf zentrale Handlungsfelder adressiert. Im Fokus stehen dabei der dringend notwendige Bürokratieabbau und die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. Die Einführung des Once-Only-Prinzips und beschleunigte Genehmigungsverfahren sollen Unternehmensnachfolgen deutlich vereinfachen. Auch die Vereinbarkeit von Nachfolge und Familie muss gestärkt werden. Die Kommission Unternehmensnachfolge fordert unter anderem bessere Rahmenbedingungen für Teilzeit-Unternehmertum und die gezielte Förderung von Teamnachfolgen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf verbesserten Finanzierungsbedingungen. Während Start-ups zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung stehen, fehlen vergleichbare Instrumente für die Übernahme bestehender Unternehmen, kritisiert die Kommission Unternehmensnachfolge. Gefordert werden staatliche Eigenkapitalprogramme sowie ein erleichterter Zugang zu Finanzierungen gerade für kleinere Übernahmen.
Steuerliche Erleichterungen und der Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsangeboten runden das Maßnahmenpaket ab. Die Kommission Unternehmensnachfolge empfiehlt unter anderem die Einführung höherer Freibeträge bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer sowie dauerhafte Mentoringprogramme für Übergebende und Nachfolgende.
Die Kommission fordert die künftige Bundesregierung auf, die vorgeschlagenen Maßnahmen in den ersten 100 Tagen nach der Wahl als Sofortprogramm umzusetzen. Nur so könne die mittelständische Struktur der deutschen Wirtschaft mit ihrer hohen Innovations- und Ausbildungsleistung langfristig gesichert werden.