Yani Neugebauer

Die Gründerin von GRÜNDUNGSZENTRUMS 50+ im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Nach 15 Jahren Karriere bei internationalen Banken habe ich 2007 mein eigenes Business gestartet. Schon immer habe ich Freunden Karrieretipps gegeben und sie ermutigt, ihre eigenen Talente und Stärken besser zu nutzen. Das habe ich zum Beruf gemacht und berate seitdem Gründer in der Lebensmitte, die sich selbstständig machen und ihr berufliches Know-how dafür nutzen. Wir vermitteln diese Experten 50+ an Unternehmen, die dringend erfahrene Mitarbeiter, Interimsmanager oder Projektmanager suchen.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Auf alle Fälle würde ich das wieder machen, mit einer kleinen Änderung: Ich war 14 Jahre ausschließlich als Beraterin tätig und habe Workshops gegeben. Mein Business hing zu 100 Prozent von mir ab. Das habe ich 2021 geändert: Mit dem Start des GRÜNDUNGSZENTRUMS 50+ (GZ50+). Ich frage mich heute, warum ich das nicht schon früher gemacht habe!

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Seitdem ich das GZ50+ gestartet habe, ist viel passiert: Ich denke wesentlich unternehmerischer und mache mein Business unabhängig von meiner Person. Wir haben ein wachsendes Netzwerk mit berufserfahrenen Experten. Da es im GZ50+ Workshops und Live-Events gibt, kennen wir die Stärken der meisten Mitglieder gut.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv? (Bspw. Digitalisierung etc.)

Berufliche Aktivität bis ins hohe Alter als Lösung für den Fachkräftemangel. Wie kann der Erfahrungsschatz von uns Babyboomern besonders kleinen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden? Best-Ager wünschen sich eine sinnvolle Arbeit, in der sie ihre Kernkompetenzen nutzen können. Sie wollen ihr Wissen weitergeben und nicht mehr im Hamsterrad stecken.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Wie wirkt es sich auf die wirtschaftliche Entwicklung und unseren Wohlstand aus, wenn die 10 Millionen Babyboomer in Ruhestand gehen? Kann das unsere Wirtschaft überhaupt aushalten? Der Mittelstand ist ein wichtiger Motor für unseren Wohlstand. Lasst uns gemeinsam neue Ideen und Lösungen für dieses Thema entwickeln.

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Die BVMW-Politik-Sprechstunde. Ich finde es gut, dass der BVMW das Gespräch mit Politikern sucht. Wir brauchen neue Lösungen und ich hoffe, dass sich dadurch die Kraft von uns Kleinunternehmern besser entfalten kann.

Gibt es noch ein Thema, das Ihnen am Herzen liegt und Sie gern einbringen möchten?

Demographischer Wandel und drohender Fachkräftemangel: Mein Ziel ist es, das Potenzial der Generation 50plus sichtbar zu machen und vor allem meine Altersgenossen zu ermutigen, bis ins hohe Alter beruflich aktiv zu bleiben. Davon können besonders kleine Unternehmen profitieren.